Date: October 16, 2006 at 13:34:14
From: baffe, [m75y13.is-energy.de]
Subject: Standard-GSM ist bei 30km Schluß! Aber es gibt Tricks für Netzbetreiber...
Hi!
>Übrigens gab es für die GSM-gurken mobile Richtantennen als Zubehör, damit haben wir zum Beispiel von Positionen an der nordafrikanischen Küste noch Verbindungen in spanische oder italienische GSM-netze gemacht.
Das GSM System arbeitet im Zeitschlitzverfahren. Dabei wird das Handy vom Netz in einem Zeitschlitz angesprochen und antwortet 4 Zeitschlitze später.
Klingt zunächst einfach, ist es aber nicht. Wenn das Handy in Zeitschlitz 0 angesprochen wird muß es so antworten daß seine Infos in Zeitschlitz 4 bei der Basisstation eintrudeln. (Zeitschlitz 3 und 5 sind andere Gespräche!) Die Laufzeit wird dabei vom Handy durch "verfrühtes Senden" kompensiert.
Die Infos zum Timing kommen wie alle "Entscheidungen" im GSM System aus dem Netz und nicht vom Handy.
Irgendwann reicht aber mit steigender Entfernung dem Handy die Reaktionszeit nimmer um pünktlich zu antworten und da ist Schluß. Irgendwo knapp unter 30km ist das dann der Fall. (Im Extremfall müßte das HAndy senden bevor es angesprochen wird!)
So kann man auch mit einem 10Watt GSM-Autotelefon samt Richtantenne von einem Berg aus zu einer 35km entfernten Standard-GSM-Station KEIN Gespräch aufbauen auch wenn die Hochfrequenzmäßigen Gegebenheiten (außer der Laufzeit) dieses zulassen würden.
Spezielle Küstenstationen können auch bis zu 130km abdecken. Dabei wird das Handy (bzw dann das Telefon) zeitlich so einsortiert, daß es nicht 4 Zeitschlitze später bei der Station aufläuft sondern in einem späteren Zeitschlitz landet. Leider verliert die Station mit der Methode unweigerlich Gesprächskanäle (=Geld!) weil ja nicht alle Gespräche zwingend aus der Entfernung ablaufen.
! da baffe
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