Date: March 07, 2007 at 09:16:00
From: Werner, [p5088458c.dip.t-dialin.net]
Subject: Danke der Nachfrage
Moin Pit,
ja, das ist mein Fachgebiet. Nicht die Motoren selber, sondern die thermodynamischen Prozesse. Wir zerlegen solche Vorgänge bis zur Unkenntlichkeit und bauen dann Anlage drumrum. Manche Kollegen sind im Zerlegen so gut, daß sie anschließend selber nicht mehr durckblicken :-; .
Weniger Erfahrung habe ich mit der Praktikabilität. Wenn also Baugrößen, mechanische Verluste etc. hinzukommen, wird die Abschätzung schwierig. In meinem Metier geht es immer um derart hohe Energiebeträge, daß Zufallsversuste keine Rolle spielen.
So, wie ich die Dinge sehe, wird ein Stirling für kleine Delta Ts riesengroß und ist hauptsächlich damit beschäftigt, seinen eigenen mechanischen Verluste auszugleichen. Ich weiß von einem Fall, wo die Maschine gerade mal 80/min schaffte und beim Ankuppeln des Getriebes auf den Generator einfach stehen blieb.
Kaufen wirst Du kaum etwas können, was effizient und preiswert ist. Der gute Pfarrer Stirling hatte vor dem Bau seiner Heißluftmaschine schon die Thermodynamik studiert und die richtigen Schlüsse gezogen. Die Zeit war aber auch eine andere und das Wettrennen eines Stirlings gegen die damalige Dampfmaschine war nicht schwer zu gewinnen.
Es ist leider so, wie mit der Brennstoffzelle. Die Erfindungen sind über 150 Jahre alt und zeugen von echtem Physikverständnis, was man heute bei den Menschen im Zeitalter von so hochwichtigen Dingen, wie pdf-files, lange suchen muß. Aber seitdem sind keine wirklich neuen Randbedingungen hinzugekommen, die das ganze plötzlich doch wieder interessant machen.
Gruß
Werner
(mit der Magnetschwebebahn ist es ganz ähnlich)
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