Date: February 20, 2008 at 22:00:17
From: Funman, [ip-81-17.travedsl.de]
Subject: So gehts...

Hallo Rhanie, gerade vom WPHT zurück.... Als ich ging war da was in Planung, is das nu durch? Ich glaub schon... Und wie ist das bei Reparaturen? Kann man Schaltungen die mit Bleifrei gelötet wurden mit Bleilot reparieren? (Geht und Darf?) Es gibt Wismutlot, da gehts nicht, ist aber selten. Normal also schon. Wenn ich eine breifrei gelötete Platine repariere, heute z.B., dann spüle ich die Lötstellen erstmal mit Bleilot, damit sich das vernünftig löten läßt, das Bleifreie ist da ziemlicher Mist. Ist eher was fürs maschinelle Reflowlöten. Ob mans theoretisch darf, weiß ich nicht. Sieht man das der Schaltung an was die genommen haben? Ja, bleifrei ist matt, mit Blei glänzend. Das ist auch deshalb doof, weil die Kameraautomaten, die sich die Lötstellen angucken, nach Glanz= gut und matt= Ausschuß sortieren. Wie läuft das Zeug im Schwallbad? Schlechter und heißer. Temp? Höher. Im übrigen: in meiner Branche, Medizintechnik, ist bleifrei nicht vorgeschrieben, wir könnten auch verbleit. Machen wir aber nicht, weil kein Fertiger mehr mit Blei lötet. Unser Fertiger hatte da zuerst Probleme mit dem Prozeß, jetzt, rund 1 Jahr später, sehen die Lötstellen schon wieder fast so wie mit Blei gelötet aus. Es gibt ein paar Bauteile, die überleben das Bleifrei-Löten nicht, z.B. die Kondensatoren der Serie ECHU von Panasonic. Die haben wir durch Keramik ersetzt. Unser Fertiger hat keine neuen Maschinen gekauft, nur den Prozeß etwas anders gefahren. Der arbeitet auch nicht mit Stickstoffatmosphäre, obwohl das oft als "Muß" genannt wird. Tschüß, Hajo