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Date: February 25, 2008 at 04:40:48
From: Rhanie, [620_acl1.gw.smartbro.net]
URL: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,537388,00.html
Subject: Branson fliegt auf Biosprit

Hallo!

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,537388,00.html

TESTFLUG
Branson fliegt auf Biosprit
Bio ist in - jetzt auch bei Flugzeugen: Zum ersten Mal ist ein großer Passagierjet am Sonntag mit Treibstoff aus nachwachsenden Rohstoffen geflogen. Über den Sinn solcher Experimente gibt es aber noch erhebliche Zweifel.

Für ein Flugzeug vom Schlage der Boeing 747-400 war es nur ein kleiner Hopser: Die Maschine flog von London Heathrow nach Amsterdam Schiphol. Das bedeutet, dass sie schon kurz nach dem Steigflug wieder in den Landeanflug übergehen musste. Und doch war es ein historischer Flug, sagt die Fluggesellschaft Virgin Atlantic. Denn erstmals wurde auf diesem Flug nicht nur handelsübliches Kerosin in den Triebwerken verbrannt, sondern auch Biosprit. Einen ganz ähnlichen Versuchsflug hatte Airbus bereits vor drei Wochen unternommen (mehr...).


AFP
Richard Branson posiert vor einer Boeing 747: Am Sonntag flog das erste Passagierflugzeug mit Biosprit
Der feine Unterschied: Der Airbus A380 flog mit sogenanntem GTL-Kraftstoff ("Gas-to-Liquids"). Der wird allerdings nicht aus nachwachsenden Rohstoffen, sondern in einem chemischen Prozess aus Erdgas gewonnen. Laut Airbus diente der Test dazu, Erkenntnisse über Einsatzmöglichkeiten von künftigen Biokraftstoffen der zweiten Generation zu gewinnen. Derzeit stünden solche Kraftstoffe aber noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Airbus spricht darum bislang auch von Versuchen mit alternativen Kraftstoffen und nicht von Biosprit.

Richard Branson, Multi-Milliardär und Chef der britischen Fluggesellschaft Virgin Atlantic, ist da nicht so zaghaft. Für den Testflug am Sonntag ließ er die Boeing mit Pflanzenöl betanken, genauer gesagt mit Kokos- und Babassu-Öl. "Dieser Durchbruch wird Virgin Atlantic dabei helfen, früher als erwartet Flugzeuge mit sauberem Sprit zu fliegen", erklärte Unternehmenschef Richard Branson.

Zweifel, ob das Gemisch in großer Höhe flüssig bleibt

"Dieser Demonstrationsflug wird uns wichtige Erkenntnisse liefern, die wir nutzen können, um unsere CO2-Spuren zu reduzieren", sagte er. Das aber wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Allein für die Auswertung der während des Testflugs gesammelten Daten veranschlagt Virgin Atlantic mehrere Wochen. Eine wichtige Erkenntnis hat der Flug aber sofort erbracht: Die verwendete Ölmischung ist auch für Flüge in einer Höhe von 10.000 Metern geeignet. Zuvor waren Zweifel laut geworden, ob die Biomischung in solchen Höhen nicht einfrieren oder stocken würde.


MEHR ÜBER...
Biosprit Virgin Atlantic Boeing Airbus GTL zu SPIEGEL WISSEN Sowohl Airbus als auch Virgin Atlantic haben ihre Tests aber ohnehin mit Netz und doppeltem Boden durchgeführt: In beiden Maschinen war nur jeweils ein Triebwerk mit Biosprit beziehungsweise Flüssiggas befeuert worden. In den übrigen drei Düsenmotoren wurde herkömmliches Kerosin verbrannt. So hätten die Testflugzeuge bei Problemen einfach das Bio-Triebwerk abschalten und ihren Flug mit den drei verbleibenden Düsen fortsetzen können.

Über Sinn und Zweck der Bio-Testflüge sind sich Wissenschaftler noch uneins. Während die Experimente teilweise begrüßt werden, hagelt es auch Kritik. Vor allem wird moniert, es könne sich beim heutigen Flug lediglich um einen Werbegag Bransons handeln. Vor allem wird darauf hingewiesen, dass die derzeit genutzten Bio-Treibstoffe eine meist schlechtere CO2-Bilanz als herkömmliche Treibstoffe aufweisen, sofern man die gesamten bei der Herstellung anfallenden Emissionen in die Rechnung einschließt.

Kritik am Bio-Prinzip

Vor allem aber wird kritisiert, dass für die Gewinnung von Biokraftstoffen große bislang naturbelassene Landstriche in Anbauflächen umgewandelt werden müssen. Zudem werden bei der Urbarmachung solcher Flächen beispielsweise durch das Abbrennen der ursprünglichen Vegetation weitere Treibhausgase freigesetzt. "Aktuelle Studien zeigen, dass es noch Probleme mit Biotreibstoffen gibt", sagt Mark Jacobson, Professor für Umwelttechnik an der Stanford University. Auch wenn Biokraftstoffe den CO2-Ausstoss der Passagierflüge verringern könnten, würden bei den Flügen weiterhin andere umweltschädliche Gase und Partikel in die obere Atmosphäre entlassen.

Branson mag solche Argumente freilich nicht gelten lassen. Zwar seien die am Sonntag verwendeten Öle aus Regenwald- und Plantagenpflanzen gewonnen worden, doch eines Tages könnte es auch möglich werden, solche Treibstoffe aus nachwachsenden Algen herzustellen. Er appellierte an die Umweltschützer, sich den neuen Entwicklungen nicht entgegenzustellen, sondern sie als die die technologischen Durchbrüche anzuerkennen, die sie seiner Meinung nach sind.

Einen Vorteil würde der Flugbetrieb mit Kokosöl aber auf jeden Fall mitbringen. In der Umgebung von Flughäfen würde es künftig duften wie an sommerlichen Stränden voller eingeölter Sonnenanbeter.

mak/AP/dpa

Gruß Rhanie.

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