Date: April 21, 2008 at 18:27:10
From: Werner, [p50885dbc.dip.t-dialin.net]
Subject: Kann ich nicht schätzen
Moin,
es ist einiges, das ist klar. Elmsfeuer gibt es immer an den Dingern. Treten Treibstoffreste aus, dann gibts praktisch immer ein Flämmchen.
Aber laß mich an Land mit Schätzungen. Bin eh kein elektrischer und die Stoffwerte der Luft können ziemlich unterschiedlich sein. Die Dielektrizitätskonstante schmurgelt da auch noch rein - glaube ich. Vielleicht weiß baffe mehr.
Bei uns im Rheinland hat ein Meteorologieprofessor in den 60er Jahren einen Gewitterflug angemeldet und durchgeführt. Er hat eine Ka6 (einsitziges Holzsegelflugzeug) bis zum Kragen mit Meßgeräten beladen, hatte alle Ausbildungen und Scheine, die man so machen kann in der Luftfahrt, und ist dann radarunterstützt in 2000 Metern in einen Gewitterkumulus eingestiegen. Sauerstoff, Wärmeschutzanzug für die Höhe selbstverständlich.
Das Radarbild zeigte rasanten Höhenanstieg. Blitze etc. wurden auch registriert. Der gute Prof versuchte, sich am Funk verständlich zu machen - was nicht gelang bei dem Getöse. Bei etwa 6500 Metern Höhe hats dann den Flieger total zerlegt. Er war vorher schon ins Trudeln gekommen und nur noch in dieser "Fluglage" vom Gewitter weiter hochgezogen worden.
Der Mensch ist abgesprungen. Rausspringen war nicht mehr nötig, weil es kein "drinnen" mehr gab. Er war noch so schlau und vor allem noch so fit, daß er sich erstmal wieder hat fallen lassen bis auf ruhigere Höhen, ehe er die Reißleine gezogen hat. Gelandet ist er in der Sieg, die durch den Starkregen bereits richtig Hochwasser führte, wodurch er fast ersoffen wäre (Fallschirm nicht richtig losbekommen und in einem Strauch hängen geblieben).
Interessant finde ich, daß der Mann hinterher keine wissenschaftliche Veröffentlichung draus gemacht hat, sondern nur alle gewarnt hat, sowas nicht nachzumachen.
Wer in Bonn-Hangelar die Segelflugzeug-Ausbildung macht, bekommt diese Story immer gratis serviert.
Gruß
Werner
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