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Date: November 03, 2009 at 15:10:32
From: R.Lang, [dslb-084-059-129-189.pools.arcor-ip.net]
Subject: Re: 24 Volt Bordnetz - zweite Batterie defekt

Hallo,
mein Akkudailer fragt beim Kauf von zwei Batterien immer nach ob diese gepaart verbaut werden. Sowohl bei Parallelschaltung als auch bei Serienschaltung besteht er darauf das diese Batterien aus der gleichen Fertigungscharge stammen und gemeinsam befüllt und in der entsprechenden Schaltung bis zur entsprechenden Ladeschlussspannung am Werkstattladegerät vorgeladen werden. Ist sozusagen Kundendienstleistung des Lieferanten (Auslieferungslager des Herstellers). Wenn die Akku-batterie dann Ladeschlussspannung erreicht hat prüft er noch die Säuredichte aller Zellen. Wenn alles stimmt, dann liefert er aus. so kann er sicher sein das er für diesen Betriebszustand Gewährleistung übernehmen kann.

Seine Aussagen und Handlungen beruhen auf langjähriger Verkaufserfahrung.

Er meint jedoch das solche Batterien immer einer regelmässigen Wartung bedürfen.(Säuredichte,Füllstand,Ladestatus)

Meine Erfahrung mit solchen Kombinationen sind: auch Temperatureinflüsse und Vibrationen spielen eine Rolle. Gegen unterschiedliche Selbstentladung wegen unterschiedlicher Temperatureinflüsse kann ein Ladecontroller der die Teilspannungen überwacht bedingt helfen, bei Vibrationen hilft die Aufstellung der Akku auf einer Schwingungstilgervorrichtung auch nur bedingt.

Die Akkus in der Notstrombatterie für die Inmarsatanlagen C habe ich jedenfalls jedes Jahr wechseln müssen, die waren sonst nach 14 Monaten fertig, trotz hochkomplexer Ladevorrichtung mit vorgeschriebener Batterieüberwachung.

Diese Akkus hatten spezielle Panzerplatten und sollten laut Hersteller besonders rüttelfest sein, alles feines Geschätz auf Papier.

An den Generatoreinheiten für den Bordstrom waren auch 24Volt Anlasser, auch deren Akkus wurden spätestens alle 18 - 24 Monate erneuert.

Den Lieferanten hats gefreut, und Fischer in Nordafrikanischen Häfen auch, die haben die alten Akkus gerne zu Balastgewichtewn umgeschmolzen und damit ihre Netze beschwert. Wenn Schiffshändler an Bord kamen haben auch die solche Akkus auch gerne übernommen und gegen Ware getauscht, da bekamen solche Schätzchen dann vermutlich noch ein weiteres Leben verpasst.

Problem ist der Schlamm in den Zellen, bei Vibrationen entsteht davon ne ganze Menge, besonders wenn die Zellen nicht vollgeladen sind und starken Temperaturschwankungen ausgesetzt werden.

Die Dick_stromentnahme bei Anlassvorgängen von schwer anlaufenden Motoren verschärfen die Situation zusätzlich.

In der dritten Welt werden solche Akkus aber "repariert", sie werden leer gemacht, die Zellendeckel werden aufgeschnitten und die Behälter sowie die Zellenpakete werden "gereinigt". Danach bauen die diese Teile wieder zusammen und befüllen die Batterien wieder. Dann werden die Batterien geladen und versehen dann noch ne Weile ihren Dienst für Beleuchtungszwecke oder fürs Radio usw.

Aus heutiger sicht würde ich für die oben genannten Zwecke keine Bleiplattenbatterien mehr einsetzen, die gewickelten (Bezeichung fällt mir gerade nicht ein) scheinen da wesendlich besser zu sein, sowohl mechanisch rebuster als auch elektrisch stabiler.

Gelbatterien sind für mobile Zwecken nur bedingt geeignet, Hochstromanwendung mögen solche Batterien überhaupt nicht.

Gruss Rainer

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