Date: December 04, 2009 at 23:29:55
From: Bernd Schlüter, [kref-4d091f3d.pool.mediaways.net]
Subject: Erfahrungen mit manchen Botschaftern und dem Bundeskanzleramt
Erst mal mein herzliches Beileid.
Ich kann nur einen überaus deprimierenden Erfahrungsbericht zu dem Thema schreiben:
1985 besuchte ich zum zweiten Mal Nepal, zusammen mit meiner Freundin und wir gingen auf eine Wanderung. Unterwegs wurden wir von zwei Tamangs, Raubmördern, überfallen. Wir, unbewaffnet, überlebten schwer verletzt. Es war mir gelungen, das in meinem linken Auge steckende Ghurkamesser aus der Augenhöhle zu zerren, den Angreifer zu umklammern und im Nahkampf, zu dem Zeitpunkt blind, tödlich zu verletzen. Ich hatte vorher noch nie in meinem Leben gekämpft oder gar ein Messer besessen.
Ein Wunder. Ist noch vieles zu zu sagen. Ich war zu dem Zeitpunkt blind und sprühte zu allen Seiten mit meinem Blut, unter anderm hatte ich einen Schädelbruch von der schweren Axt "Kora" davongetragen. Meine Freundin, erfahrene Unfallchirurgin, nähte mich zusammen, nachdem die nepalesische Reisegruppe, der wir vorausgeeilt waren, ein tödlicher Fehler, uns wieder eingeholt hatte.
Zurückgekehrt nach Kathmandu wurden wir auf Veranlassung der deutschen Botschaft, wie man uns versicherte, ins Gefängnis geworfen. Über einen indischen Gefängnisarzt konnten wir Kontakt nach außen knüpfen, und nach einigen Wochen durften wir uns wieder frei bewegen. Inzwischen wurden unsere Verwandten wegen Lösegeld angegangen, das meine Mutter, zum Glück nur teilweise, nach Bonn überwies. Allerdings vergiftet, das bekam das Kanzleramt bald zu spüren. Jedenfalls, der Sonderagent Werner Mauss und seine Frau Ida weigerten sich , für den lächerlichen Betrag von 8000DM tätig zu werden, das Kanzleramt hatte 80.000 DM nur als Anzahlung gefordert. Druckmittel waren meine schweren Verletzungen, eine Nerven- und Sehnenoperation wären dringend norwendig gewesen.
Mir war wegen dem ungeheuerlichen Verbrechen aus unserem Bonner Amte heraus meine Gesundheit schließlich gleichgültig, so bließ ich die Lösegeldzahlung ab, ehe mehr gezahlt wurde. Inzwischen hatte ich Kontakt zur russischen und dann zur französischen Botschaft bekommen, die mir ihre Hilfe anboten und mich über die deutsche Seite aufklärten, die dann schließlich über das Schweizer Konsulat und mit amerikanischer Hilfe umgesetzt wurde. Der deutsche Botschafter setzte sich schließlich schleunigst nach Deutschland ab. Der nepalesische Rechtsanwalt, den wir gegen die deutsche Botschaft eingesetzt hatten, besuchte mich später in Deutschland.
Wir waren das erste Opfer der späteren Südamerika-Mafia im Bundeskanzleramt, wie man uns später erklärte. Kanzleramtsminister war Wolfgang Schäuble, damals noch ein junger Spund, Bernd Schmidtbauer Staatssekretär und August Hanning Geheimdienstchef.
BND-Agenten sollten dafür sorgen, dass wir Nepal nicht verlassen konnten, man nahm uns, statt Hilfe zu erhalten, unser Geld ab, weigerte sich natürlich, uns einen Ersatzpass auszustellen und bedrohte uns, dass wir mit unserem Ableben in Deutschland rechnen sollten, wenn wir zur Presse gehen würden. Das saß, und wir bekamen von allen Seiten bestätigt, dass es in der deutschen Regierung skrupellose Verbrecher gab. Tatsächlich halfen uns aber insgeheim auch Mitarbeiter der Botschaft und des BND, die von den finsteren Absichten der späteren "Südamerikaconnection" erfahren hatten.
Richtig glauben konnte ich das Ganze erst, als ich 1987 den Namen "Werner Mauss" im Zusammenhang mit dem Tode Uwe Barschels im Fernsehen hörte und wie elektrisiert eiligst Barschels Frau Freya anrief, die mich aufklärte.
Ich gehöre übrigens dem Verband katholischer Studenten an, dem auch der damalige Kanzler angehörte. 1972 traf ich ihn und seine Frau im "Malkasten" in Düsseldorf an und tanzte mit seiner Frau.
Da das Auswärtige Amt vornehmlich von Mitgliedern meiner Studentenverbindung geleitet wird, waren mir manche dort übliche Praktiken nicht unbekannt. Auch in der Hitlerzeit hatte man sich schon einen entsprechenden Namen gemacht.
Soviel zu unserem diplomatischen Chor und seinen Auftraggebern im damaligen Kanzleramt und seinen "Sonderagenten".
Nicht nur die DDR kannte "Seilschaften".
Dein Bruder und Du sind nicht die einzigen Leidtragenden deutscher "Diplomatie", statt zu helfen, wurden wir noch von der Botschaft ausgeraubt, sodass wir schließlich den Rückflug bei Fremden zusammenbetteln mussten. Amerikanische Privatleute gaben uns das Geld.
Anderen ging es in Südamerika ebenso. In einem Fall geriet die Mannschaft des Bundeskanzleramts an den Falschen, an Ullrich Schoene, der hatte die richtigen Beziehungen zu Presse und zum diplomatischen Chor. Mir waren die Hände gebunden, weil meine Freundin nicht mitzog, die Drohungen hatten gewirkt.
Durch Ullrich Schoene flog die Südamerikaconnection auf. Siehe Spiegelberichte während der gesamten 90er Jahre. Die Lösegeldmafiamitglieder sind noch bis in die jüngste Zeit tätig, auch auf den Phillipinen war der gleiche Personenkreis tätig, in sehr ähnlicher Weise.
Die Ärzte, die mich anschließend in Deutschland verpfuschten, waren eine einzige Katastrophe, ich bin heute behindert. Das kann auf den Philippinen nicht schlimmer sein.
Glücklicherweise kann ich heute, bis auf einige Defekte, wieder sehen. Ohne ärztliche Hilfe.
Ich würde am liebsten, wie Du, dieses Land verlassen.
bernd
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