Date: June 10, 2001 at 21:28:37
From: Gottfried, [212.152.150.31]
Subject: Re: @Gottfried: Verharzungen durch Pöl
Hallo Ralf
ich kann dir nur beschreiben was ich gemacht habe. Bei dem in meinem Text erwähnten Selbstfahrer habe ich die Hydraulik mit normalem Rapsöl gefüllt. Das hat ungefähr 1/2 Jahr problemlos funktioniert. Dann fingen so kleinweise die elektrischen Hydraulik-Steuerventile an zu klemmen. Ich habe die Steuerkolben ausgebaut, sie waren mit braunen Schlieren überzogen, die sich mit motorölgetränkten Putzlappen bei entsprechend intensiver Behandlung abwischen ließen. Zusammengebaut, altes Öl raus (in die Güllegrube, da rein pflanzlich) neues eingefüllt nach 1/2 Jahr wieder das gleiche. Durch Zufall kam ich dann auf einen Hersteller, der spezielles Hydrauliköl auf Rapsölbasis
durch eine Art Destillationverfahren ohne Zusätze herstellte, mit dem gabs dann keine Probleme mehr. Der Hersteller existiert leider nicht mehr.
Eine Einspritzanlage im Dieselmotor ist im Prinzip auch eine Hydraulikanlage nur die Teile sind wesentlich filigraner und exakter gearbeitet als eine Landmaschinenhydraulik und können daher nur von Spezialisten richtig behandelt werden.
Mit Pöl als Treibstoff bin ich selbst Anfänger. Wenn man qualitativ hochwertiges Öl verwendent, ordentlich filtert und vorwärmt, dürften keine Probleme damit entstehen, weil ja nichts im Motor stehenbleibt und das ständig frische nachgeförderte Pöl Rückstände wegschwemmt. Wo es sicher Probleme gibt, ist bei unvollständiger Verbrennung, (Teillast, Kaltlauf) weil da alle schwerer brennbaren Anteile irgendwo im Motor klebenbleiben.
Ein Wort zur Schmierwirkung von Pöl im Motor: Bis in die 70 er Jahre wurde bei Zweitaktrennmotorräder Rhizinusöl in den Benzin gemischt, weil es kein mineralisches Öl gab, das besser war.
freundliche Grüße
Gottfried
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