Date: June 14, 2001 at 19:16:52
From: Hans Fürthbauer, [olinz-3719.utaonline.at]
Subject: @ ÖkoFrank: Reihenpumpe, techn. Daten, Kraftstoffverlauf, Petroleum, ...
Hallo Frank,
Aus Platzgründen lasse ich Deine Fragen weg und schreibe nur die Antworten.
1.) Meine Angaben zu Deinen Düsen aus meinem Katalog (Ausgabe 1998) stimmen. Vermutlich handelt es sich bei Stephans Angaben um einen Tippfehler.
2.) Zum Typenschild Deiner Pumpe und den Informationen, die es enthält:
* 348 01164 ist das Herstelldatum. Die Pumpe wurde im Aug. 1983 gefertigt. Es war die 1.164. Pumpe dieses Monats.
* PES ... ist eine Pumpe mit Stirnflansch-Befestigung, Baugröße A, mit 8 mm Kolbenhub und 9 mm Kolbendurchmesser, Spitzendruck 600 bar, Rechtslauf, ...
* 0 400 844 047 ist die Bosch Erzeugnis-Nummer. Mit der Erzeugnis-Nr. ist die Pumpe für einen Bosch-Dienst eindeutig identifiziert.
3.) Die Leitung von der Pumpe zum Filter ist die Rücklaufleitung. Am Filterdeckel ist entweder eine Entlüftungsbohrung oder ein eigenes Überströmventil angebracht. Damit werden eventuelle kleinere Luftblasen bereits aus dem Filter direkt in den Rücklauf entsorgt und gelangen erst gar nicht in die Einspritzpumpe. Dort am Filter ist auch meistens die dünne Leckölleitung angeschlossen. Kann aber sein, daß sie tatsächlich zur Saugseite der Förderpumpe führt, das wäre dann auch schon eine Art von Kraftstoffvorwärmung. Ich kann mich nicht mehr genau an den Kraftstoffkreislauf des 608 D erinnern und habe kein Fahrzeug verfügbar, wo ich nachschauen könnte.
4.) Höherer Abspritzdruck bei Lochdüsen ergibt bessere Zerstäubung und bessere Verbrennung. Insofern hast Du einen Vorteil gegenüber Zapfendüsen.
5.) Früher wurde für den Winterbetrieb ein Zusatz von Petroleum oder Normalbenzin zum Diesel empfohlen, um die damals manchmal unzureichende Kältefestigkeit von Diesel zu verbessern. Während Petroleum eine ähnliche Schmierwirkung wie Diesel hat, verschlechtert die Zugabe von Benzin die Schmierung und kann Schäden an den Pumpenelementen verursachen. Gleichzeitig vergrößert sich der Zündverzug und der Motor läuft hart bei einer erhöhten Beanspruchung des Triebwerks. Ein Benzinzusatz von mehr als 10% ist daher aus Verschleißgründen abzulehnen.
6.) Das Risiko von Pöl-Betrieb trägst Du selber, das ist klar. Deine Motivation Pöl zu fahren, kann ich nachvollziehen.
Sollte ich eine Frage übersehen haben, dann melde Dich bitte nochmal.
MfG Hans F.
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