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Date: June 14, 2001 at 18:57:55
From: Hans Fürthbauer, [olinz-3719.utaonline.at]
Subject: Re: Schaden am Golf, kleine Tips, aber auch lang!

Hallo Stephan,

als erstes würde ich mir den Zylinderkopf und die Ventile mal ganz genau ansehen. Und zwar die Dichtheit der Ventile. Die Demontage der Ventile und die Beurteilung der Ventilsitze im Zylinderkopf und der Ventilteller ist keine großartige Arbeit mehr. Eine einfache Dichtheitsprüfung könnte man vor der Demontage auch durch Auffüllen des Ventilraums im Zylinderkopf mit Dieselkraftstoff machen. Ähnlich, wie Ihr es mit den Kolben gemacht habt. Bei undichten Ventilen ist der Kraftstoff sofort weg.

Durch die Aufsitzer könnten auch die Ventilschäfte geringfügig verbogen sein. Nach dem Ausbau der Ventile daher unbedingt eine Prüfung des Rundlaufes der Ventilteller machen. Dazu eignet sich eine Ventilschleifmaschine, eine Drehmaschine oder notfalls auch eine Bohrmaschine, sofern der Ventilschaft sauber gespannt werden kann.

Sind die Ventile und die Ventilsitze grundsätzlich in Ordnung und regenerierbar, würde ich die Ventilsitze und Ventilteller leicht nacharbeiten.

Prüfe auch die Dichtfläche am Zylinderkopf und am Kurbelgehäuse mit einem Haarlineal auf Verzug. Schau Dir genau die Einlaß- und Auslaßkanäle an. Ich kenne einen Fall mit einem 1,6 TD, bei dem der Einlaßkanal des 4. Zylinders nahezu vollständig verkokt war. Auch eventuelle Stegrisse würde ich nochmal genau untersuchen.

Bei einer Kompression von nur 2 bar am 4. Zylinder muß eine eklatante Undichtheit vorliegen. Der Kolbenboden wird ölig sein, während er bei den arbeitenden Zylindern trocken rußig ist. Die Dichtheitsprüfung mit Benzin ist nicht immer aussagekräftig. Wenn die Kolbenringe Öl nach oben in den Brennraum durchlassen, ist dieses Öl natürlich auch in den Kolbenringnuten und an der Zylinderwand und "dichtet" gegen das Durchsickern des Benzins ab.

Wenn sich der Kolben des 4. Zylinders in Fahrtrichtung, also quer zur Motorlängsachse erheblich stärker verschieben läßt, als die anderen Kolben, kann das ein Indiz für einen Verschleiß am Kolbenschaft oder für gebrochene Kolbenringe sein. Muß aber nicht. Es kann auch umgekehrt sein. An den anderen 3 Kolben stecken die Ringe und behindern die Bewegung des Kolbens. Auch bei einem neu zusammengebauten Motor läßt sich der Kolben quer zur Längsachse etwas verschieben. Der Kolben kippt einfach ein wenig wegen des Einbauspiels in der Zylinderbohrung. Du siehst, eine Ferndiagnose ist nicht wirklich möglich. Eine Unterstützung schon.

Schau Dir auch nochmal genau die Zylinderkopfdichtung an. Sollte es tatsächlich zu einem Überblasen vom Brennraum in den Ölkanal, bzw. zu einem Öleintritt in den Brennraum gekommen sein (und das ist Deine Annahme?) wäre der Fall geklärt. Was mir dabei nicht gefällt, sind die 2 bar Kompression. Wäre der Druckabfall so groß, dann müßte auch jede Menge Öl in den Brennraum gekommen sein. Der Ölverbrauch müßte dann erheblich gewesen sein. Du schreibst von 1 Liter/100 km, hast Dich aber vermutlich vertippt. Sollte es 1 Liter /1.000 km sein, wäre das auch noch relativ viel.

Du hast noch nichts zum Motortyp und zum Baujahr Deines Wagens gesagt. Welche Laufleistung erwartest Du nach den bereits zurückgelegten 190 tkm? Berichte bitte mal, wie es weiter gegangen ist.

MfG Hans F.

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