Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: September 30, 2001 at 19:13:30
From: Hans Fürthbauer, [c58olinzu1-1631.utaonline.at]
Subject: Re: Tanken mit Biodiesel!

Hallo Margit,

entschuldigen Sie bitte meinen vertraulichen Ton in meiner ersten Meldung. Hier im Forum sprechen wir uns per Du an und das bin ich schon so gewohnt, daß ich nicht mehr darauf geachtet habe, daß Sie neu hier sind.

Eine Zwischenbestätigung, daß das Thema in Arbeit ist, wäre bei einer mehrwöchigen Bearbeitungsdauer sicher angebracht gewesen, da haben Sie absolut recht. Vermutlich hat Ihre Werkstatt die Pumpe zur Analyse an VW geschickt. Es wird wahrscheinlich auch der Kraftstoff in der Pumpe untersucht. Die Befundung kann daher noch dauern. ...

Zurück zur Technik: Habe ich es richtig verstanden, daß es bereits die 2. Pumpe ist, die eingebaut wurde? Sie betreiben den Wagen von Anfang an mit Biodiesel? Wieviele km haben Sie mit der 1. Pumpe gefahren? Was war Ihre Beanstandung mit der 1. Pumpe? Nur die leuchtende Lampe oder auch Probleme im Fahrverhalten? Ich gehe nach Ihren Angaben davon aus, daß ihr Golf Verteilereinspritzpumpe und nicht das Pumpe-Düse-System hat?

Zur Verteilereinspritzpumpe: Mir sind die "Späne" - ehrlich gesagt - etwas suspekt. Stahlspäne, die den automatischen Regler (mit Fachausdruck "Mengenstellwerk") blockieren könnten, können nur im Triebwerk der Pumpe anfallen. Es ist aber unmöglich, daß diese Späne in das Mengenstellwerk gelangen, weil in der Kraftstoffdurchfluß-Bohrung zwischen dem Triebwerk und dem Mengenstellwerk ein extrem starker Dauermagnet angebracht ist. Der Kraftstoff aus der Pumpe muß durch diesen ringförmigen Magneten durch. Und der "fängt" mit Sicherheit jeden Stahlspan. Was dieser Magnet natürlich nicht erwischt, sind Aluminiumspäne vom Pumpengehäuse oder Messingspäne, die auch anfallen können. Diese Art von Spänen müßte entweder sehr klein sein und in sehr großer Menge (z.B. als Flitter), oder sehr groß und als Einzelspäne vorhanden sein. Deswegen habe ich nach der Art der Späne und dem Werkstoff gefragt. Mögliche Auswirkungen: Metall-Flitter kann einen Kurzschluß in der Elektrik im Mengenstellwerk bewirken und große Späne ein Verklemmen des Stellwerks auslösen.

Um die Späne in der Pumpe zu sehen, müßte der Mechaniker den Deckel vom Mengenstellwerk abgenommen haben. Wenn es tatsächlich Flitter war, dann ist er auch ohne Demontage des Deckels im Kraftstoff-Rücklauf zu sehen.

Wenn Sie ihren Mechaniker gezielt nach seiner Diagnose fragen wollen, könnte ich Ihnen einige Fragen zusammenstellen. Allerdings erst im Laufe der Woche.

Zum "Schwefel" im Biodiesel: Es ist ein großer Vorteil, daß Biodiesel keinen Schwefel enthält. Ihr Mechaniker bezieht sich hier auf die vor einigen Jahren vom Gesetzgeber geforderte Absenkung des Schwefelgehalts im Dieselkraftstoff (DK). Rohöl und damit auch der DK enthält immer einen bestimmten Anteil Schwefel. Durch die Entschwefelung hat der DK an Schmierfähigkeit verloren. Nicht, weil er jetzt nahezu keinen Schwefel mehr enthält, sondern durch den Prozeß der Entschwefelung. Das hat man zunächst nicht erkannt. Es gab nach der Absenkung eine Reihe vom Pumpenausfällen. Ist aber heute kein Thema mehr, weil die Mineralölfirmen dem DK entsprechende Zusätze zur Verbesserung der Schmierung beimischen. Wie gesagt, Biodiesel war und ist davon nicht betroffen.

Ein Diskussionspunkt seitens VW könnte die Qualität des verwendeten Biodiesels sein. Die ist leider nicht immer in Ordnung und entspricht damit nicht der Vornorm DIN 51 606. Die Freigabe von VW für Biodiesel verlangt aber die Erfüllung dieser Norm. Fragen Sie doch mal Ihre Tankstelle, ob der gelieferte Biodiesel dieser Norm entspricht. Bei der Diskussion um die Reparaturkosten hätten Sie einen Trumpf, wenn sie eine entsprechende positive Bestätigung vorlegen könnten. Vermutlich wird sich die Tankstelle nicht darauf einlassen, aber einen Versuch wäre es wert.

Sie sehen, es ist ein sehr komplexes Thema, das Sie da angeschnitten haben. Wenn ich Ihnen mit weiteren Informationen behilflich sein kann, dann melden Sie sich bitte nochmal.

MfG Hans F.

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