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Date: January 23, 2002 at 09:23:10
From: Ralf Hofmann, [p3e9e9d59.dip.t-dialin.net]
Subject: @ Hans F.: Büssing BS 15 / 13.192U

Hallo Hans,

ich habe mir einen Büssing Oldtimer-LKW gekauft. Zu dem Fahrzeug habe ich einige Fragen bezüglich Einspritzung und Motor.
Es habdelt sich um einen BS 15 / 13.192U, Bj. zwischen '69 und '75 (ist noch nicht klar, wann genau). Der Wagen hat einen 5-Zylinder Reihen-Unterflurmotor Typ U10D 5 mit einem Hubraum von 9584 ccm und 192 PS bei 2200 U/min.
Von der ESP (Bosch Reihe natürlich) habe ich folgende Nr. abgelesen: PE5 P110 721 CS 213, die Bosch-Nr. ist: 0 401 855 021. Auf dem Regler ist folgende Nr.: RQ 300 / ? 100 PA 179 DR. Aufgrund der Fahrzeugalters und der Tatsache, daß die ESP direkt hinter dem rechten Vorderrad sitz (nur bedingt durch den Kotflügel geschützt), sind die Nummern nicht mehr gut lesbar, eine Zahl auf dem Reglertypenschild konnte ich gar nicht mehr entziffern.

2 Fragen habe ich zu der Pumpe:

1.: Muß der Regler allein die ESP auf der Leerlaufdrehzahl halten oder geht das nur im Verbung mit dem Gasgestänge (da ist auch eine Feder dran, die die Gaspedalbewegung nur indirekt umsetzt oder dem Regler "Bewegungsspielraum" läßt)? Ich habe folgenden Effekt beobachtet, der mich zu dieser Frage bringt: Wenn ich das Gasgestänge direkt am Regler aushänge, geht der Motor aus, die Regelstange bewegt sich offenbar ohne den Gegendruck des Gasgestänges auf Null.

2.: Die ESP ist ein Riesenklotz, größer als alle 6-Zylinder Reihenpumpen, die ich am Lager liegen habe. Zusätzlich ist der Motorölfilter für den gesamten Motor am ESP-Gehäuse integriert. Er sitzt (in Fahrtrichtung gesehen) außen rechtwinklig hinter der ESP kurz vor dem Regleranschluß, ist aber nur an der ESP angeschlossen. Der gesamte Motorölkreislauf geht also durch's ESP-Gehäuse. Übrigens ist das Gehäuse ein 6-Zylindergehäuse, bei dem ein Pumpenelement "wegappliziert" wurde. Ich vermute, die 6-Zylinderversion ist für die größeren Büssing-Motoren mit bis zu 320 PS und auf diese Weise wurde nur ein Standart-Gehäuse für Büssing produziert.
Jetzt die Frage: kennst Du eine Quelle, wo man noch E-Teile für diese Pumpe oder ganze Pumpen herbekommt?

Noch eine Frage zum Motor selbst:

Der Vorbesitzer sagte mir, die Kolbenform sei so konstruiert, daß er eine Kante hat, auf die die ESD's (sind das Zapfen oder Lochdüsen?)direkt draufspritzen. Dadurch soll (ähnlich dem Prallkugelprinzip von MB im Vorkammermotor) der eingespritzte Kraftstoff besser zerstäubt werden.
Dieses Motorprinzip soll MAN gerettet haben (darum hat die MAN angeblich Büssing gekauft), weil dadurch bessere Abgas- und Verbrauchswerte zu erzielen waren als mit dem bisherigen MAN-Motor.

Ich dachte bisher, die Weiterentwicklung des M-Verfahrens zum HM-Verfahren von L. Elsbett hätte MAN gerettet.
Jetzt meine Frage: Für wie gut schätzt Du das M-Verfahren, das HM-Verfahren und das Prinzip von Büssing ein? Kennst Du dazu nähere Hintergründe? Welches Verfahren wurde bei MAN in den 80ern und 90ern eingesetzt?

MfG
Ralf Hofmann

MfG
Ralf Hofmann

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