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Date: April 14, 2002 at 13:57:25
From: Ralf Hofmann, [pd9583d59.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: @ Ralf wg. Klima

Hi Roland,

>Du wirst zum Thema verbrennung fossiler Energieträger und dadurch resultierende Einflüsse aufs Klima keine seriöse Antwort bekommen.

naja, seriös würde ich schon die Messungen nennen, die sich mit den derzeit gängigen Methoden als richtig erweisen. Welche Rückschlüsse man daraus zieht ist ein anderes Thema und sehr relativ.

>Alle die behaupten etwas zu *wissen* lügen Dich an.

Lügen würde ich nicht sagen. Das impliziert eine wissentliche Falschaussage. Ich bin mir schon bewüßt, das alle Ausführungen zum Thema Klimaänderungen nur Meinungen sind mit mehr oder weniger fundierter Basis.

>1. Die vorhandenen Klimadaten auf deren Basis wir Veränderungen feststellen können stammen aus einem so lächerlich kurzen Zeitraum das sie schlicht und ergreifend unbrauchbar sind. Was hab ich davon festzustellen das (am Ende einer kleinen Zwischeneiszeit - bitte nicht vergessen, wir hatten in EU-Land schon öfter Nilpferde im Rhein) es wärmer wird auf der Erde wenn ich nicht weiss wie es die letzten paar Hundertausend Jahre war ?

Ich bin nicht der Meinung, daß wir nur einen kurzen Zeitraum beurteilen können. Durch die Gasanalysen aus Jahrtausende altem und noch älterem Eis kann man präzise die Zusammensetzung unserer Atmosphäre vor langer Zeit (solange es das Poleis gab) bestimmen. Die Werte sind damals ganz einfach "eingefroren" worden, wir holen sie nur aus dem Eisfach und messen sie heute. Was wir davon habe, zu wissen, daß es hier mal Nielpferde gab, kann ich Dir sagen: Wenn wir die Zusammensetzung der Atmosphäre damals kennen, haben wir einen Anhaltspunkt (zusammen mit anderen Werten, z.B. Vegetation u.s.w.), was passieren KÖNNTE, wenn wir ein Klima erzeugen, das dem von damals ähnlich ist.
Wobei nicht das Klima an sich das Problem ist (wegen mir könnte es hier ruhig etwas wärmer sein ;-)), sondern der Weg dahin, bis sich wieder ein brauchbares Gleichgewicht eingependelt hat, wohlgemerkt in unnatürlich kurzer Zeit. Dieser Weg zu einem neuen natürlichen Gleichgewicht (in dem man mit Sicherheit problemlos leben kann) wird Millionen von Menschen das Leben kosten, durch Mißernten, Sturmfluten u.s.w.). Und wenn der Golfstrom z.B. (es gibt noch viel mehr lebenswichtige Meresströmungen) durch abschmelzendes Polareis auch nur 2°C kälter wird, braucht kein Mensch mehr im Urlaub zur Atlantikküste fahren, das lohnt dann nicht mehr. Von den Auswirkungen auf Länder, die auf den Fischfang angewiesen sind, rede ich erst gar nicht und von den armen Viechern im Wasser sowieso nicht.

>2. (damit solls heut reichen - jetzt mein Lieblingsthema) - Gretchenfrage : Woher kommt die Energie hier ?
Richtig, zu über 90% von der Sonne. UNd jetzt kommts - deren Einfluss ist nicht erforscht.

Natürlich ist der in den relevanten Teilen erforscht. Die Energie, die durch die Sonneneinstralung an die Erde abgegeben wird ist genau bekannt, mit allen Jahreszeitlichen Schwankungen. Die Energie, die von der Erde wieder in den Weltraum abgestrahlt wird, ist annähernd bekannt. Und der Einfluß auf Abstrahlung oder Rückhaltung dieser Energie durch verschiedene Gase (Co2, NoX u.s.w.) ist selbstverständlich bekannt und in entsprechenden Versuchen sind diese Daten zum großen Teil verifiziert worden.

>Nur mochte ich das wir bei Fakten bleiben. Den Blick in die Glaskugel und das gesalbadere von m.E. PseudoWissenschaftlern bringt uns nicht weiter.

Das ist richtig. Nur Fakten zählen. Aber davon gibt's 'ne ganze Menge. Nicht genug, uim wirklich sagen zu können, was passiert, wenn dies und das . . . aber genug, um zu wissen, daß etwas passiert.
Ich hab' dieses Beispiel schon mal gebracht: Jeder, der mit Prozeßsteuerung und -überwachung in irgendeiner Weise zu tun hat weiß es: Ändere ich die am Prozeß beteiligten Parameter, ändert sich zwingend das Ergebnis. Oft genügt eine sehr kleine Änderung, um das Ergebnis völlig aus dem Ruder laufen zu lassen. Und die Änderungen, die ungeplant passieren, sind so gut wie NIE vorteilhaft.

>Nur - niemand weiss etwas. Alles sind Prognosen ohne Wert !
Glaub mir, mir wärs lieber wenn wir mehr wüssten. Aber es ist nicht so.

Ich gebe Dir Recht, daß alle Prognosen nicht das Nonplusultra sind. Aber ich werde mir jetzt mal die Mühe machen und etwas nach Fakten buddeln. Wird etwas dauern. Aber es gibt 'ne Menge Meßergebnisse und Prognosen, die jemand daraus gebastelt hat, die durch entsprechende Versuche belegt worden sind. Z.B. der Zusammenhang mit der Energieabstrahlung in den Weltraum und der Konzentration verschiedener Gase in der Atmosphäre.

>P.S. In der Autoindustrie ist man nicht schlauer und vor allem an so was herzlich wenig interessiert.

Ich glaub' schon, daß die schlauer sind. Die schei...en nur ganz bewußt auf die Umwelt um Kohle zu machen. Zusammen mit der Mineralölindustrie, die das eigentliche Sagen hat.

> Was hast du von nem Konzern der toll ökologisch denkt und handelt nur leider nach ein paar Jahren finanziell platt ist weil der *gemeine* Bürger die Autos für durchschn. 2000 Teuro mehr nich kaufen kann/will ?

Schon klar, die Politik muß die Rahmenbedingungen schaffen, damit solche Autos nicht teurer sind. Hat bei bleifrei und Kat ja auch geklappt. Man muß eben nur "wollen". Es "will" nur kein Politiker ernsthaft, weil man dann Ärger bekommt mit den Leuten, die die Kohle haben. Ich brauch' nur dran denken, wer Bush's Wahlkampf finanziert hat . . . sein oder nicht sein, das ist hier nur die Frage der Petrodollars.

>Nimm nur die Sache mit dem RME. Ist zwar Öko-Schwachsinn. Aber recht einfach an Otto-NormalBürger zu vermittlen. Mit der Kraft der Sonne in die Zukunft. Umweltschutz und Geldsparen. -Was passiert ? VW und Bosch käbbeln sich derart das der normale Laie ein mieses Gefühl bekommt.

Das schiebe ich auch ausschließlich der Politik in die Schuhe. Wenn die die Produktqualität von Biodiesel besser kontrollieren würden und die Panscher gnadenlos abstrafen würden, hätten wir ruckzuck nur 1A Biodiesel am Markt und keine Wassersuppe mehr. Dann hätte Bosch keinen Grund, die Biodieselfreigabe zu verweigern und VW keine umstrittenen Schäden mehr durch versifften Treibstoff aus Osteuropa oder so.
Man muß nur wollen. Leider will man nicht . . .

Ein weiteres Beispiel für die absolute Unfähigkeit (Unwilligkeit) der Politik, ernsthaft Biotreibstoffe zu etablieren: Da werden Traktorumbauten (1000 Trecker-Programm) staatlich gefördert. Schön. Das Rapsöl selbst wird nicht gefördert, nur der Dinodiesel (steuerermäßigter Agrardiesel für Landwirte). Hat zur Folge, daß es für Landwirte völlig uninteressant ist, die Traktoren mit Pöl zu fahren, weil Dino für sie billiger ist.
Da kommt kein Politiker auf die Idee, den Agrardiesel 5 Cent weniger zu fördern und damit das Rapsöl aus Stillegungsflächen als Treibstoffersatz zu subventionieren, nein. Es könnte ja klappen. Um Himmels Willen, dann fahren die Landwirte ja wirklich mit Pöl.

Scheißpolitik, alles unfähige Krüppel. Wir werden nur verarscht von denen, und dann versuche sie uns noch zu verklickern, was sie alles für die Umwelt tun.
Aaah, das hat mal gut getan, Dampf abzulassen. Dabei bin ich doch sonst ganz friedlich und nichtmal ein Grüner . . .

MfG
Ralf Hofmann

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