Date: April 14, 2002 at 23:28:43
From: Joachim S, [pd951e7dc.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie
Nabend Hans,
logischerweise kann die Autoindustrie nur bestehen, wenn sie verkaufen kann. Und solange in den Köpfen der Käufer das Auto vor allem als Statussymbol und Luxus rumspukt, kann sie halt (fast) nur dicke Schlitten verkaufen. Die Leute, die unterm Spritpreis leiden, sind sowieso nicht die interessanten Kunden der Autoindustrie. Die können sich ja eh nur Gebrauchtwagen leisten. Kleine sparsame Autos führen als Neuwagen nur ein Nischendasein. Sie werden als Zweitwagen gekauft, mit denen die Hausfrau zum Einkaufen fährt. Mit Glück kann man dann sowas mal gebraucht ergattern, ist dann aber auch erst nach 10 Jahren bezahlbar.
Wer ist also Schuld? Die Kunden? Zum Teil, auch sie sind oft nur wehrlose Opfer der Werbemaschinerie und der sozialen Umstände. Und wer kurbelt an der Werbemaschinerie und bestätigt das Sozialstatusdenken? Die Autoindustrie ...
Was machen wir also an diesem Dilemma? Mir fällt nix ein.
Zu Verbrauchsreduzierungen hab ich andere Ansichten als du. Seit dem Golf D ist da nicht allzuviel gutes mehr passiert. Fortschritte in der Aerodynamik (grosse) und im Motorwirkungsgrad (eher bescheidene) wurden gnadenlos durch mehr Gewicht und mehr Leistung aufgefressen. Der Flottenverbrauch mag ja auf dem Papier sinken, unter realistischen Bedingungen saufen die Autos nicht viel weniger, sie fahren halt nur viel schneller.
Gruss Jo
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