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Date: April 14, 2002 at 23:54:55
From: Ralf Hofmann, [p3e9e9d4f.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie

Hallo Hans,

Du hast schon Recht, die Automobilindustrie hat viel verbessert. Und sie tut natürlich nur das, was das Überleben des Unternehmens sichert und was die Politik vorgibt, das ist logisch und aus Sicht eines Unternehmens richtig (ich führe selber eins . . .).
Díe ganzen Verbesserungen der letzten Jahre und Jahrzehnte, die Du richtigerweise aufgezählt hast, nutzen nur nicht viel, da sie am eigentichen Ziel vorbei gehen, nämlich den Individual- und Nutzverkehr umweltverträglich zu machen.
Die Industrie hat lediglich das Automobil von "schlecht umweltverträglich" zu "besser schlecht umweltverträglich" gemacht. Mehr hat die Politik auch nicht verlangt, leider. Daher mache ich der Industrie nicht unbedingt den Vorwurf, die Politik hätte die Möglichkeiten gehabt, die entsprechenden Wege vorzugeben. Hat sie aber versäumt.
Mit "besser schlecht" im Bezug auf die Umweltverträglichkeít des Automobils meine ich, daß es uns nichts nutzt, mit EURO 5 Norm umherzufahren, wenn der Rest der Welt anfängt, mobil zu werden. China und Indien allein mit 2 Mrd. Menschen werden das Klima endgültig zum kippen bringen, vom Rest der Welt rede ich gar nicht. Schon allein deshalb stellt sich die Frage nach dem Ende der Erdölvorräte gar nicht, es wird vorher ein anderes Ende geben. Ich rede nicht vom Weltuntergang, so dramatisch muß es gar nicht kommen. Wer sich etwas mit Klimaforschung befasst, weiß welche Auswirkung eine Verschiebung von Luft- oder Meeresströmungen mit sich bringt. Und genau das passiert bereits jetzt schon. Nur halt so langsam, daß wir uns immer noch einreden, es sei bloß ein schlechter Winter (oder Sommer, je nachdem wann wir gerade darüber nachdenken).
Darum bin ich der Meinung, daß die ganze schöne Entwicklung der Industrie eigentlich am Ziel vorbei gelaufen ist. Solange wir fossile Brennstoffe benutzen, nageln wir fröhlich weiter am Sarg des Planeten. Wenn die Autos etwas weniger Sprit verbrauchen, vielleicht etwas langsamer. Aber wir nageln weiter.

Die Senkung des Kraftstoffverbrauchs, einerseits zur Schonung der Umwelt und andererseits zur Streckung der Ressourcen, bis es geeignete Alternativen gibt, um bei Deinen Worten zu bleiben, ist schon eine sinnvolle Aufgabe für die Industrie. Aber diese Alternativen gibt es seit 20 Jahren, seit Elsbett. Diese Chance ist verschlafen worden. Und wir schlafen munter weiter. Und schlagen dabei einen Nagel nach dem anderen in den Sarg.

Bis vernünftige elektrische Energiespeicher zur Verfügung stehen, dauert es zu lang. Alkohol wird bereits genutzt, ist eine durchaus sinnvolle Alternative. Aber von der Politik nicht gewollt, sonst würde es sinnvoll gefördert. Wasserstoff halte ich aus verschiedenen technischen Gründen für keine Alternative, es sei denn er würde online an Bord aus Biosprit gewonnen. Aber soweit sind wir auch noch nicht.
Einen modernen Dieselmotor auf den Betrieb mit Planzenöl zu appliziern würde - Du weißt es bestimmt besser, ich schätze nur mal - maximal 2 Jahre dauern. Also fast sofort verfügbar. Oder anders ausgedrückt: Könnte schon seit 10 Jahren in Serie sein. Kein gebastel wie wir's machen, sondern von Profis wie Dir entwickelt. Es könnte funktionieren. Aber die Politik hat's nicht gewollt.

Und all die Verpflichtungen, den Verbrauch und damit die CO2 Emissionen zu senken sind eigentlich Makulatur, wenn man bedenkt, daß wir problemlos 100% CO2 Emissionen sparen könnten.

An der Stelle vielen Dank für Dein Angebot, mir die Kopien zu senden. Du kannst die eMail-Adresse benutzen oder 35723 Herborn, Postfach 1338.

Ach ja, das 3-Liter Auto und Bundeskanzler Vranitzky. Wann war das? Du weißt doch vermutlich, daß der Elsbett 3-Zylinder nicht nur der erste DI im PKW war, sondern auch das erste 3 Liter Auto, mit Pflanzenöl übrigens. Ist glaube ich schon 15 Jahre oder länger her. Wenn das Vranitzky gewusst hätte. . .

Das 1 Liter Auto ist eine feine Sache. Leider funktioniert das nur unter Preisgabe jeder Transportkapazität (d.h. die Probleme des Schwerverkehrs werden in keiner Weise gelöst) und aller Annehmlichkeiten wie Klimaanlage u.s.w. Und es braucht immer noch fossilen Brennstoff.

Zu der Geschichte mit den ZEV kann ich mich nur sehr kritisch äußern. Kein amerikanischer Politiker hat jemals etwas gegen die Mineralölindustrie getan. Und ein Elektroauto als ZEV zu bezeichnen ist eine Lachnummer, solange im Hintergrund die Kraftwerksschlote rauchen . . .

Mir geht's nicht nur um die Brennstoffe, die zum Antrieb unserer Fahrzeuge genutzt werden, sondern genauso darum, womit wir unsere Häuser heizen und unsere Maschinen auf der Arbeit betreiben.
Es geht um ein grundsätzliches Umdenken, was die Energiewirtschaft auf der Erde betrifft.

MfG
Ralf Hofmann

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