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Date: May 06, 2002 at 23:14:04
From: Lars, [pd9e43030.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Versuch einer Antwort auf die Fragen......(eher off-topic)

Hallo zusammen,

ich denke, fast jeder hat sich die Fragen, die Jo aufgeworfen hat, so oder
so ähnlich schon oft gestellt.
Verblüffend ist, daß sie alle eine einzige Antwort haben und sich fast die
gesamten Probleme, die unsere Gesellschaft hat und die gerade in letzter
Zeit immer stärker zutage treten, auf ein einziges Phänomen zurückführen
lassen.

Das Problem ist unser fehlerhaftes Geldsystem. Unser Geld ist aus
mehreren Gründen allen anderen Waren überlegen. Der Hauptvorteil des
Geldes besteht darin, daß es sich beliebig lange lagern läßt ohne zu
verderben und ohne signifikante Lagerkosten zu verursachen. Jede
andere Ware ist so gesehen gegenüber dem Geld im Nachteil: Pöl verdirbt
mit der Zeit und verursacht Lagerkosten. Eine Immobilie muß von Zeit zu
Zeit renoviert werden. Ein Auto gammelt weg, selbst wenn es nicht
gefahren wird. Lebensmittel verderben selbstverständlich. Diese Liste
ließe sich endlos fortsetzen.
Dieser Vorteil des Geldes führt dazu, daß jede Ware auf dem Markt
angeboten werden muß während das Geld beliebig lange vom Markt
ferngehalten werden kann. Zur Zeit befinden sich nur 3% des Geldes im
Umlauf.
Als Geldbesitzer kann ich es mir jetzt bezahlen lassen, wenn ich das Geld
nicht zurückhalte, sondern es Leihweise in den Wirtschaftskreislauf
zurückgebe. Diese Bezahlung für das Nicht-zurückhalten nennt man
Urzins. Dieser liegt bei ca. 3%. Auf den Urzins aufgeschlagen werden um
den tatsächlichen Zins zu bilden dann nocheinmal der
Inflationsausgleich, die Bankmarge und eine Risikoprämie, was aber nicht
weiter schlimm ist. Der Knackpunkt ist der Urzins. Weil dieser bei 3% liegt
und damit der Zins nie unter diese Marke fallen kann, haben wir
wunderschönes exponentielles Wachstum der Geldguthaben und damit
auch der Schulden. Das ist soweit auch noch nicht schlimm, es sind ja
nur Zahlen, die da wachsen.
Die Wirtschaft, die ja auf Geld (Kredite) angewiesen ist, muß jetzt jedes
Jahr diese 3% erwirtschaften, da sie sonst kein Geld von den Geldgebern
erhält. Diese bleiben dann eben lieber liquide.
Tja, da haben wir schonmal den Grund für das Wirtschaftswachstum. Alle
anderen Probleme ergeben sich daraus. Exponentielles
Wirtschaftswachstum mit endlichen Resourcen ist halt nicht möglich. Zu
einer Sättigung der Märkte darf es auch niemals kommen. Also müssen
die Verbraucher mit immer mehr Werbung animiert werden, immer
nutzlosere Produkte zu kaufen. Ein Auto, welches ewig hält bedeutet für
unsere Wirtschaft den Zusammenbruch (OK, der Zusammenbruch kommt
auch so, nur später).
Weil den Arbeitgebern durch die exponentiell wachsenden Kapitalkosten
kaum noch Luft zum atmen bleibt, versuchen sie das Geld bei den
Arbeitnehmern einzusparen, was die Arbeitslosigkeit erhöht und die
Situation nur noch verschärft......
Auf der anderen Seite häuft sich immer mehr Geld bei immer weniger
Menschen an. Da Geld Macht bedeutet, kontrollieren diese über die
Medien die öffentliche Meinung. Ich spreche nicht von einer
Verschwörung, es funktioniert auch so, immerhin gilt auch für
Journalisten: "Wes Brot ich eß, des Lied ich sing". Mit dem vielen Geld
lassen sich auch wunderbar Politiker gefügig machen, wer bisher dachte,
soetwas gibt es nur in Südamerika und vielleicht in Italien, ist wohl
inzwischen eines besseren belehrt worden.
Exponentiell wachsende Geldguthaben bedeuten natürlich auch
exponentiell wachsende Schulden. Für jeden Euro Guthaben hat ja ein
anderer einen Euro Schulden. Da die Schulden ja zumindest mit Zinsen
bedient werden müssen, wachsen diese Zinszahlungen ebenfalls
exponentiell. Daß das eine Volkswirtschaft auf Dauer nicht ertragen kann
ist klar und die derzeitige Schwemme von Insolvenzen spricht eine
deutliche Sprache.
Ich könnte noch lange weiterschreiben, aber wen es interessiert, der
findet auf href="http://www.systemfehler.de">http://www.systemfehler.de einiges
an Material zu dem Thema. Bitte nicht gleich abtun, ich habe es auch erst
nicht wahrhaben wollen und dann ein halbes Jahr gebraucht, das
Problem ansatzweise zu verstehen.
Das Gute und Hoffnungmachende ist die Einfachheit, mit der sich ein
Goßteil unserer derzeitigen Probleme beseitigen lassen. Wir müssen
einfach unser Geldsystem ändern. Wir müssen das Geld den Waren
ebenbürtig machen, indem wir dafür Sorgen, daß es ebenfalls "verdirbt".
Dazu muß man Bargeld mit einer in regelmäßigen Abständen zu
entrichtenden Gebühr belegen. Wie das technisch zu realisieren ist, dazu
gibt es mehere Ansätze, die zum Teil auch bereits sehr gut funktioniert
haben. Mehr dazu gibt es ebenfalls unter o.g. Link.

Entschuldigt bitte, daß ich mich in Eure Diskussion eingemischt habe.
Aber nach der Vorlage von Jo konnte ich es einfach nicht lassen, mich
über mein zweites Lieblingsthema (neben Pölen natürlich) auszulassen.

Alles Gute

Lars


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