Date: October 04, 2002 at 21:47:30
From: Hans Fürthbauer, [linzu3-217-195.utaonline.at]
Subject: Re: @ Rhanie: ja, die Steckpumpen, die haben sich ganz gut entwickelt ...
Hallo Rhanie,
auch die "Steckpumpen" sind mit der Zeit gegangen. Was man von den Pölern nicht unbedingt sagen kann. Aber das ist eine andere Geschichte.
Bei Bosch heißen die Steckpumpen heute UPS (Unit Pump System). Sie haben keinen verdrehbaren Elementkolben mehr, mit dem früher die Einspritzmenge verstellt werden konnte. Sondern es sitzt oberhalb oder seitlich vom Pumpenelement ein Hochdruckmagnetventil. Das Ventil ist stromlos offen. Soll die UPS fördern, muß beim Hochgehen des Elementkolbens das Magnetventil mit einem Stellerstrom angesteuert werden. Dann schließt es und der Kraftstoff kann aus dem Element nicht mehr in den Rücklauf entweichen, sondern wird über eine kurze Hochdruckleitung zur Düse gedrückt. Mit dem Zeitpunkt der Stromaufschaltung und der Bestromungsdauer kannst Du (wie bei PD oder CR) den Förderbeginn und die Förderdauer sehr genau und zylinderselektiv einstellen. Selbstverständlich geht auch eine Laufruheregelung oder eine Zylinderabschaltung (falls gewünscht). Die erreichbaren Drücke liegen bei ca. 2.000 bar, also weit oberhalb denen einer Reihenpumpe.
Während die Steckpumpen früher gerne bei Kleindieseln (z.B. Hatz) verwendet wurden, findet man die UPS heute in LKW-, Baumaschinen- oder Stationär-Motoren. Beispiele: Nfz.-Motoren von Mercedes, Deutz, DAF, ...
Bei Deutz gab es mal einen 4-zyl. Motor, der hatte noch die mechanisch geregelten Steckpumpen. Das hatte zur Folge, daß die dafür benötigte Regelstange ca. 1 Meter lang war! Der Krempel war schnell wieder verschwunden und durch Steckpumpen mit Magnetventilen abgelöst.
MfG Hans F.
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