Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: November 07, 2002 at 22:31:53
From: Hans Fürthbauer, [linzu3-218-190.utaonline.at]
Subject: Re: @ Norbert: zum Regler

Hallo Norbert,

um den folgenden Text zu verstehen, mußt Du Dich halbwegs mit den Pumpenteilen auskennen, oder zumindest eine brauchbare Beschreibung des Reglers haben. Möglicherweise hat Martin R. die Teile fotografiert, dann könnte er die Fotos zur Verfügung stellen. Das würde das Verständnis sehr erleichtern.

Die Fliehgewichte der Bosch VE-Pumpe arbeiten über die Reglermuffe gegen die Leerlauf-Regelfeder. Die Reglermuffe gleitet mit einer Spielpassung auf der Reglerwelle. Zwischen Reglermuffe und Reglerwelle befindet sich "Kraftstoff", was immer es für einer ist.

Ist die Kraftstoff-Viskosität hoch, verliert der Regler wegen der Behinderung des schnellen Gleitens der Reglermuffe auf der Reglerwelle an Dynamik. Das ist der eine Punkt.

Der andere ist, daß im vorderen Bereich der Reglermuffe eine Bohrung angebracht ist. Über diese Bohrung muß Kraftstoff in die Reglermuffe fließen, oder aus dieser gedrückt werden, je nachdem, welche Bewegung die Reglermuffe gerade macht.

Steigt z.B. die Drehzahl und der Regler greift ein, dann bewegt sich die Reglermuffe gegen den Starthebel und über die kleine Bohrung muß Kraftstoff in den größer werdenden Raum zwischen der Stirnseite der Reglerwelle und der Reglermuffe einströmen können. Sinkt die Drehzahl, wird die Reglermuffe von der Leerlauffeder in Richtung Fliehgewichte gedrückt, dann muß aus dem Raum Reglerwelle - Reglermuffe Kraftstoff entweichen können. Wenn das nicht schnell genug möglich ist, weil der Kraftstoff zu dickflüssig ist, dann verliert der Regler ebenfalls an Dynamik, im Extremfall sogar seine Funktion.

Eine einfache Eingriffsmöglichkeit in die Reglerkennlinien könnte eine Vergrößerung der Bohrung in der Reglermuffe und eventuell der Spielpassung zwischen Reglerwelle und Reglermuffe sein. Eine andere wäre eine Abstimmung der Leerlauffeder auf die erforderlichen höheren Verstellkräfte bei kaltem Pöl. ...

Wurde schon angesprochen: Wie intensiv der Regler im Leerlauf arbeiten muß, hängt von der Güte der Verbrennung ab. Durch Aktivierung der Glühanlage bei Wirbelkammermotoren ist im Leerlauf fast immer eine Verbesserung der Verbrennung möglich. Ganz besonders in der Warmlaufphase. Deswegen ist Nachglühen in unterschiedlicher Ausprägung und Dauer schon lange Stand der Technik. Bei VW gab es für Motoren mit mechan. geregelter VE-Pumpe Glühanlagen, da wurde im Leerlauf auch bei warmem Motor geglüht. Bei Renault (und eventuell anderen mir nicht bekannten Herstellern) auch. Genau aus diesem Grund.

"Stochern im Trüben" ist nicht zielführend: Mit der OUT-Schraube kannst Du den Regler nicht wirklich beeinflussen. Eine größere Bohrung (um wieviel größer?) senkt den Innenraumdruck und nimmt den Verstellwinkel vom Spritzversteller oberhalb der Leerlaufdrehzahl zurück, geht also eher in die falsche Richtung.

MfG Hans F.



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