Date: December 10, 2002 at 03:00:28
From: DirkP, [arvo.off.bessy.de]
Subject: Re: Pölheizer mit Glühkerze?
Hallo Rhanie,
>Ich möchte auch nochmal auf ein früheres Posting von dir eingehen:
>>So gross ist die Wärme, die man mit der mickrigen GK macht nicht,dass man damit der ESP einen Hitzeschok zumutet. Die Masse der ESP ist dafür zu gross und die Reibungswärme, die sie selbst hat viel grösser .
>Es wurde hier mal ausgerechnet, das 20° Temperaturunterschied zwischen ESP Kolben und Zylinder ausreichen, um die ESP fressen zu lassen.
Wenn deine GSK keine 20° bringt, kannst du sie wohl eh vergessen.
>In der Praxis wird der Fresseffekt wohl noch wesentlich früher einsetzen, da bei der Rechnung auf kein Platz mehr gerechnet wurde, dieser Zustand wird aber wenn sich das Ding noch drehen soll nicht eintreten.
In der Praxis sieht es es noch sehr viel komplizierter aus, denn wie willst Du die Pöltemperatur im Schmierspalt und die damit verbundene Erwärmungen mit den unterschiedlichen Wärmeausdehnungen von Kolben und Zylinder in Beziehung setzen mir fällt da auf Anhieb kein Modell ein. Natürlich kann man berechnen, dass wenn der Kolben 20°C wärmer ist als der Zylinder, dann klemmts. Aber bei welcher Pöltemperatur ist er das??
>>Ein Versuch bei gleichen Ausgangsbedingungen wäre schön aber schwer zu machen, denn man müsste gleiche Ausgangstemperaturen haben und den Motor im Stand (oder mit gleichem Betriebsbedingungen) mit und ohne GK-Heizer warmfahren- ist was für den Motoren- bzw. ESP-Prüfstand würde ich sagen. Hat jemand Lust dazu??
>Kannst du ganz leicht selber machen.
1* mit Strom auf der Kerze, einmal ohne.
was brauchst n da nen Prüfstand?
Meine elektr. ESDHeizung die ich früher drinhatte, hat übrigens auch was gebracht, mit der (Damals) dünnen Kraftstoffleitung hat er besser entlüftet, und der Motor lief besser rund, mit weniger Qualm.
So gesehen wird das Teil wohl wirklich was machen, nur ob sichs rentiert, deswegen Gefahr zu laufen seine ESP zu meucheln, weiss ich auch nicht. und das Hauptproblem sehe ich eh darin, das Zeug durch den Filter zu bekommen, deshalb find ich son Teil im Filtereingang besser. (Da is es dann auch wurscht, obs nu Krümel macht oder nicht.
Im Prinzip ist etwas das im Fehlerfall glüht m. E. fürne Kraftstoffleitung eh keine sehr glückliche Idee.
Da sind wir dann wieder bei Leistung/Fläche.
Um das glaubwürdig zu machen brauchst Du gleiche Ausgangsbedingungen!! Sprich gleiche, Aussentemperatur, Motorblock- und ESP-Temperatur und du brauchst einen reproduzierbaren Warmfahrvorgang. Kannst Du das alles gewährleisten- ich nicht. Bis der Motorblock wieder abgekühlt ist wächst mir ein Bart und die Aussentemperatur stimmt nicht mehr. Einen gleichen Warmfahrzyklus kriegt man mit vieleicht mit viel Mühe und Gefühl irgendwie hin-ich habe aber leider auch nicht so recht die Zeit und Geduld dafür.
>So nun zum aktuellen Posting:
>>Reines PÖl ist bei mir noch nie angebrannt. Ich würde behaupten erst kochts dann verdampft es und irgendwann brennt es.
>Das mit dem Verdampfen wird wohl schwierig werden.
(Wenns raucht is eh fast zu spät.)
So isses deswegen lass ich es lieber.
>>Neenee,das ist stoffspezifisch
>Richtig, das ist Stoffspezifisch, und PÖL geht da ziemlich mies.
(Lies halt mal nach!)
Mies im Bezug auf was? Pöl hat eine Wärmekapazität von ca. 2,4 kJ/kg*K. Im Bezug auf Wasser (4,2kJ/kg*K) JA, aber das steht auch nicht zur Disikussion. Zu Luft(1 kJ/kg*K)- nein. Zu Helium (5,24 kJ/kg*K)-JA. Zu Stahl (0,47 kJ/kg*K)- auch NEIN.
>>oder warum werden Transformatoren und auch Motoren mit Öl gekpühlt?
>Hmm, vieleicht weil wenn se Wasser nehmen, es nen Kurzen gibt?
Richtig- und weil Luftkühlung nicht reicht bei kompakter Bauform. Bei Motoren unter anderem, weil sie schneller auf Betriebstemperatur kommen aber bei höheren Temperaturen nicht so leicht kochen.
>>Die Trägheit von was? Die Geschwindigkeit der Wärmeübertragung von der Oberfläche der Kerze über den laminaren (nehme ich an) Pölstrom, weiter über das Material der Hohlschraube zum Thermoklix bestimmt die Trägheit des Gesamtsystems.
>Und dein Thermoklix.
Der Thermoklix hat praktisch! keine Trägheit (wenn er gut kontaktiert ist). Er hat eine Hysterese: Abschalten bei 75 °C, Einschalten bei ca 65°C um ständiges Ein- und Ausschalten zu vermeiden.
>>Je höher die Geschwindigkeit, desto geringer das Überschwingen der Oberflächentemperatur der GK. Bei 75 °C Abschalttemperatur hoffe ich, dass die Temperatur der GK auf einem relativ geringen Nivevau bleibt.
>Darfst gleich noch nen Versuch machen:
Nimm dein Teil, und gib Strom ohne PÖL drauf, danach warte, bis dein Therodings Klickst.
wie Heiss ist jetzt die GSK (Vorne!) 75°? Echt?
Oder war der Versuch jetzt unfair, weils ja nie passieren kann, das da mal Luft vorbeikommt?
Hmmm, dann hätt ich noch den: Du füllst das Dingen (die Hohlschraube) beim 2. Versuch mit PÖL und wiederholst den Versuch.
Wieder unfair?
Weils ja auch nie passieren kann, das, das Dingen heizt und der Motor nicht läuft?
1. Versuch- nicht unfair, Glühkerze glüht, weil Wärmeleitung von Luft (0,02 W/m*K) von Pöl irgendwo 0,1-0,2 W/m*K also fast eine Grössenordnung besser. Die Gk wird aber auch irgendwann abschalten (bevor sie durchbrennt :), hoffe und glaube ich)
Da aber reine Luft (ohne Schaum bzw. ohne Pöl) selten zum Laufen des Motors führt, hat der Versuch für den Betrieb keine Relevanz- oder?
2. Versuch- auch nicht unfair. Mache ich jeden morgen, denn die Glühkerze heizt schon wenn der Motor noch nicht läuft. Ich kann ihn auch auslassen, die Zeitintervalle im ausgeschalteten Zustand verlängern sich.
Über diese Grösse liesse sich auch der wirklich eingebrachten Wärmemenge beikommen, wenn man den Förderstrom der ESP kennt.
>>Das es eine Reaktion an Luftsauerstoff gibt weiss ich, das bringe ich mit dem "verharzen" des Pöls in Verbindung, ist das aber wirklich eine Oxidation, was wiederum meines Halbwissens nach einer Verringerung des Brennwertes bedeuten würde? Ich denke nein bin aber für eine Erklärung dankbar.
>Was soll ich dir jetzt da erklären?
Das eine Verbindung eines Stoffes mit O2 Oxidation genannt wird?!
Oder das der Brannwert sinkt, wenn du PÖL Oxidiert hast?
Davon kannst du wohl beruhigt ausgehen, hierzu 3. Versuch:
Du leidest deine Auspuffgase komplett wieder zurück hinter den Luftfilter deiner Karre, (Wir wollen ja nicht, das das schöne Oxidierte PÖL im Luftfilter hängenbleibt.) und ziehst den Stecker des Abstellventils deiner ESP ab.
Was passiert?
Motor dreht hoch, bis er auseinanderfliegt?
Alles klar, beim Oxidieren von PÖL steigt der Brennwert bzw. bleibt konstant.
Motor geht aus, obwohl er so schönes PÖLoxid bekommt?
Kann ich mir jetzt auch nicht erklären.
Ob das verharzen eine klassische Oxidation ist? Ich habe gerade folgendes dazu gefunden:
"Oxidativ trocknend:
Trocknung eines Bindemittels infolge der chemischen Reaktion desselben mit Luftsauerstoff. Die Molekülketten des Bindemittels müssen hierfür Doppelbindungen zwischen zwei Kohlenstoffatomen aufweisen. Im Verlauf der Trocknung greift der Sauerstoff diese Doppelbindungen an, bricht sie auf und verbindet auf diese Weise die Molekülketten untereinander. Durch diese zunehmende Vernetzung steigt die Viskosität des Bindemittels an, bis schließlich eine Verfestigung eintritt. Der selbe (allerdings hier unerwünschte) Effekt kann auch beim "Verharzen" von Schmierfetten beobachtet werden. Da dieser Oxidationsprozeß nur sehr langsam verläuft, werden Trocknungskatalysatoren (Sikkative) zugesetzt, die eine erhebliche Beschleunigung bewirken"
So, und ist der Brennwert dieses Harzes geringer als der vom ursprünglichen Pöl? Keine Ahnung.
>>Ich hatte bis jetzt aber noch keine schlechten Erfahrungen im Zusammenhang mit der ESP ,was nicht heisst, dass es so bleiben muss
>Was ist für dich so schwer daran zu akzeptieren, das ich der Meinung bin, das man die Menge der harten Gegenstände, die man in den Hochdruckteil seiner ESP schmeisst, nach Möglichkeit gering halten sollte?
Kein Problem - da sind wir einer Meinung. Was ich versuche zu klären ist die Entstehung und die Ursache dieser Verkrustung, Verkokelungen wie auch immer. Die Aussagen von Ölklaus und 3E scheinen das ja zu bestätigen.
Nächster Punkt wäre, tritt diese Verkokelung auch bei den Dieseltherm auftreten, die nur mit Dino!! betrieben werden.
>>Jeder sollte wissen, dass, wenn er an seinem Motor etwas umbaut, es Zwangsläufig zu einem Risiko kommt. Das Risiko kann man durch Erfahrungsaustausch und Austausch von Theorien etwas minimieren aber nicht ausschliessen?
>Richtig, nur bringt es nix, wenn man bestehende Fakten (Das Verkokeln is ein Fakt!) vernachlässigt, nur weils noch nix dabei zerlegt hat.
Mal -wie weiter oben schon angesprochen- davon abgesehen, das ich nix von glühenden Teilen in einer Kraftstoffleitung halte.
Ich als Tüv Prüfer, würde dir zu dem Pfusch was erzählen.
(Schonmal dran gedacht, das da auch Diesel dran vorbeikommen kann?)
Logisch, dann isse ja selbstverständlich aus, oder wie war das mit dem angepappten Rellay?
(hab übrigens auch schon mal nen Thermoklix gesehen der hängt.)
Zur elektr. Vorwärmung gibts elegantere Lösungen, bei denen nicht so sehr die Gefahr eines Abfackelns besteht.
(Andererseits, son schönes Feuer is auch was hübsches (siehe PHT2 und Carstens Rückbank.) bloss blöd, wenns nicht inner Tonne, sondern im eigenem Auto ist.)
Zu Dino mit GK: Dieseltherm ist für Dino gebaut und soll funktionieren ohne zu brennen (wahrscheinlich sogar mit TÜV-Segen).
Thermoklixe kónnen auch natürlich auch hängen bleiben, deswegen: Holzauge sei wachsam und beobachte die Kontrolllampe, oder baue Dir eine Schmelzsicherung ein und ein Feuerlöscher im Auto ist sowieso klasse.
Gruss und immer schön lustig bleiben
Dirk
PS: Sollen wir vielleicht mal aufhören oder unsere Probleme splitten. Die Postings werden langsam unübersichtlich ;)
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