Date: December 25, 2002 at 23:53:25
From: Hans Fürthbauer, [linzu2-211-135.utaonline.at]
Subject: Re: es beginnt kompliziert zu werden ...
Hallo Christl,
es ist ein sehr komplexes Thema, das Du da eröffnet hast. Es kann nur bruchstückhaft in einem Forum diskutiert werden. Sonst können wird schnell ein Lehrbuch daraus machen. Manche Einzelheiten wurden hier in fatty-fuels schon angesprochen, vielleicht hilft Dir die Suchfunktion weiter.
Ja, die Einheit ml konnte nicht richtig sein, das war mir klar. Die Grafik von Martin R. ist schon in Ordnung. Am Pumpenprüfstand wird zwar die Fördermenge einer Pumpe bei unterschiedlichen Drehzahlstufen, aber immer mit der gleicher Anzahl Förderhübe gemessen. Es werden daher mit steigender Drehzahl nicht mehr "Zylinderfüllungen/Zeiteinheit" ausgewertet, wie Du vermutest. Der Mengenanstieg ist mit der Drehzahl tatsächlich fast linear, wenn nicht eine Angleichung, wie bei einer mechanisch geregelten Pumpe, eingreift. Siehe dazu auch meine Antwort zu Martins Beitrag.
Der Pumpenprüfstand ist auch bei einer EDC-Pumpe immer noch die 1. Instanz bei der Abstimmung. Denn die vielfältigen und teilweise undurchsichtigen Einflüsse der Einspritzhydraulik der VE-Pumpe auf die Einspritzmenge müssen erstmal vorab ermittelt werden, bevor man überhaupt die Kennfelder- und Kennlinien auslegen und optimieren kann.
Im Deinem Steuergerät, es wird noch eine MSA-Version (Menge - Spritzbeginn - Abgasrückführung) sein, sind 2 Rechner samt der dazugehörigen Peripherie vorhanden. Darauf möchte ich aber jetzt nicht weiter eingehen.
Deine Gedanken zur Spritzbeginnregelung sind richtig. Die EDC erfaßt den Ist-Spritzbeginn und korrigiert ihn auf den Soll-Spritzbeginn. Den unterschiedlichen Zündverzug zwischen Pöl und Diesel würde ich zunächst mal vernachlässigen.
MfG Hans F.
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