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Date: December 31, 2002 at 01:23:21
From: Mb, [pd9533de2.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Vorwärmung, Pölqualität, Urschleim und Vollfördermenge..

Hi Christl,

Ich versuch es mal zwischen den Zeilen....

>auch ich nehme mir den Rat von Henzo zu Herzen, doch möchte ich sicher gehen, daß nicht andere Faktoren reinspielen, um nicht gleich die neuen Düsen zu ruinieren (später kommen neue rein).

Das ist natürlich richtig so, darum hab ich mir auch 5Sätze gebrauchte/neue Injektoren zugelegt.

> Wenn Uli berichtet, mit der Förderbeginnvorverlegeung gute Erfahrungen gemacht zu haben, ist das doch eine willkommene Verbesserung der Umstände und wie er schreibt eine Verbesserung des Abgasverhaltens bei Nulllast dazu.

Daran doktor ich auch schon Jahre herum, ohne Erfolg...hab es sein lassen, weil Erwärmung bessere Erfolge brachte.

>Die Absenkung des Druckes der Voreinspritzung ist eigentlich auch eine indirekte Spritzbeginnvorverlegung.

VWP hat auch ohne extreme Vorwärmung, brauchbare Abgaswerte, aber die Kiste läuft hart wie Sau, mit Diesel fast schon unerträglich.

>Mit der brutalen ESD-Reinigung stand ich vor der Alternative, reinigen oder wegwerfen. Ich nahm bei der mech. Reinigung dabei bewußt weichere Materialien (Messingbürste) als die Düse ist und hab sie nach der Procedur am Prüfstand getestet.

Ich sag mal, sind die Messingborsten klein genug, geraten diese in die Düsenlöcher und reißen bei der Reinigung ab.
Dann sitzt ein Messingstück im Düsenloch fest.
Die Düsen sind unglaublich hart, aber können leicht anrosten, dann verringert sich der Düsenlochdurchmesser,
oder die Löcher quellen total zu...hab ich schon selbst gesehen.

>Sicherlich ist eine Anhebung der Pöltemperatur auf 120° besser als 70° hinsichtlich der Viskosität, doch die Elektroheizung vor den Düsen ist eigentlich nur für den Betrieb vorgesehen, solange das Kühlwasser noch nicht die erforderliche Temperatur besitzt. Später übernimmt der WT die Heiztätigkeit und der schafft bei 90° Wassertemp. lediglich 70°, gemessen vor der Düse.

60 bis 75° Grad sind das höchste der Gefühle, für den zufließenden Kraftstoff in die VP37.
Ein VWP-Kurzschluss ist der beste Weg, einerseits schnelles Aufwärmen in der Startphase und andererseits eine notwendige ESP-Kühlung über den Rücklauf, rein mechanisch zu realisieren und so unter einen Hut zu bekommen.
Du mußt das HD-Teil, die HD-Leitungen und die ESDüsen richtig isolieren, die ESP aber nur im Winter.
Bei 80Km/h (-10°C im Winter) kommst du leider nur auf 50°C Einspritztemperatur an den Düsen, wenn du mit 75°C in die ESP hineingehst.
Das resultiert aus der soooo geringen Einspritzmenge pro Einspritzleitung, darum benötigst du auch nur eine geringe Nachheizung an den Injektoren, die aber ein Muß ist.
Steigt die Einspritzmenge an, z.B. auf der BAB mit 130Km/h, kommt es zu einer starken Wärmeentwicklung im Hochdruckteil der ESP, so kann eine Nachheizung an den Düsen entfallen.
Bei Vollast auf der BAB, kommen gemessene Spitzentemperaturen von bis zu 120°C an den Düsen zustande, auch mit Diesel ohne Vorwärmung (im Sommer).

Darum ist eine 60Bar Durckerhöhung, das Todesurteil für das HD-Teil und die Leitungen, samt NBF mit Plasteinlage.

>Bei höherer Temperatur hätte ich Angst, die Kunststoffteile und vor allem die Isolierung der Elektrospule und sonstige empfindliche Komponenten der ESP gehen hops.

Ein Boschentwickler meinte mal, 60° auf Dauer sein von den Entwicklern bedacht, 90 ° kurzzeitig möglich.
Bei 120°C werden die Lötungen der Elektronik weich und brüchig.
Das natürlich HD-Teil ausgeschlossen.

>Ebenfalls ist es mit bordeigener Energie (eine 45 Ah Zusatzbatterie zum 63 Ah Akku) bei meinem Umbau nicht mögich die Düsenstöcke selbst, die ja ganz ordentliche Brummer sind, auf 120° anzuheizen.

Was hat der Akku damit zu schaffen, Hausmann benötigt für die 4Düsenstöcke 3Minuten Wartezeit beim Kaltstart.
Das sind dann 3Minuten mit 600Watt Leistung, das hält die 63Ah locker aus.
Wenn deine Kiste läuft, stehen 1680Watt(120A) Lima-Leistung zur Verfügung, wo ist da ein Mangel zu sehen.
Wenn du die zur verfügung stehende Winterleistung nicht verbrauchst, machen das die im Kühlwasser steckenden Glühkerzen für dich.
Das nennt VW Zuheizer, gesteuert durch die Motronik mit den Werten der Außentemp., Wassertemp. und Spannung der Lima.

>Noch dazu zieht der Zylinderkopf mächtig Wärme ab. Deshalb habe ich, um möglichst wenig sinnlose Masse mitzuziehen, die Elemente vor die ESD gebaut, um nur das durchströmende Pöl zu erwärmen. Mir ist freilich bewußt, daß die Wärmeverluste des Pöls auf dem Weg durch die kalte Düse enorm sind.

Der Zylinderkopf liegt nur mit einer kleinen Kupferdichtung an der Einspritzdüse an, normal ist ein Luftspalt um den Düsenhalter .

>Deshalb kann manuell vor dem Kaltstart über den Sollwert hinaus geheizt werden, um abzüglich der Verluste 70° am ESD-Austritt zu erreichen. Ob das ne glückliche Lösung ist, darüber läßt sich streiten.

Der Injektor muß vollständig durchgewärmt werden, davor oder nur die Leitung, bringt in den ersten Sekunden nicht viel, außer tolle Pölstrahlen in den Brennraum.
Dazu darf es NIE und NIMMER kommen.

>Eine Standheizung mit Dieseltank scheidet aus Platzgründen aus, ebenso eine 230V Versorgung weil ich oft Laternenparker bin.

Das ist totaler Quatsch, das haben dir bestimmt die Einbaufreggels gesagt, zu mir auch...und nun gibt’s immer großes Staunen, wenn ich sage „sie ist drin - mit VA-Zusatztank natürlich"
Was hast du für ein Fahrzeug? Geht nicht, gibs nicht.


>Ich weiß nicht welche Erfahrungen Du mit Änderungen des Düsendrucks gemacht hast,

..lass es besser, siehe oben, das Hochdrucksystem muß unangetastet bleiben.
Was du „unten" an Druck dazugibst, fehlt dir unter Umständen „oben" wieder d.h. Durchzugkraft z.B.


>aber Versuche meinerseits haben ergeben, daß sich bei höherem Druck die Zerstäubung verbessert und bei +60bar (zugegen übertrieben hoch, hat sich auch so herausgestellt) sogar gute Ergebnisse bei zimmerwarmen Pöl einstellten, wo bei Originaldruck nur 5 Vollstrahlen zu sehen waren. Kann sein, daß ich mich mit meinem Volksschulwissen jetzt ein bißchen weit aus dem Fenster lehne, doch nach dem Gesetz von Bernoulli steigt die Geschwindigkeit der austretenden Flüssigkeit an, wenn der Druck vor einer Engstelle erhöht wird (E ges. = E stat + E kin = konst.). Also wird doch der Kraftstoff in der Düsenöffnung besser verwirbelt, die Tröpfchen drifften auseinander und werden aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeit im Luftstrom zerrissen. Kurz: Bessere Zerstäubung durch Druckerhöhung, die Viskosität wird kompensiert.

Ist ja richtig so, Henzo hat das Thema Druckerhöhung schon x-Mal durchgekaut.

>Es kann durchaus sein, daß ich im Vergleich zu anderen im Urschleim der TDi-Pöltechnik herumkrautere, doch ich muß mir mein Wissen eben erst durch learning by doing aneignen.

Richtig so, weitermachen!

>Ich habe während meines Umbaus viele Fehler gemacht, aber auch wertvolle Erfahrungen gesammelt (Erfahrung ist die Summe aller Mißerfolge).
Ich möchte in diesem Forum auch niemanden durch sinnlose Beiträge zur Last fallen oder mich selbstdarstellen, doch dachte ich vielleicht, weil es gerade ein nicht alltägliches Problem ist, könnte es auch für andere interessant sein davon zu hören.

Ganz sinnlos ist es ja nicht, gutes Tropic begrüßt jeder Forumleser.

>Ich jedenfalls bin von der Druckerhöhung mit ihren dazugehörigne Einstellunsmaßnahmen sammt pos. Nebeneffekten überzeugt und werde sie weiter verfolgen. Über Erfolg/Mißerfolg werde ich selbstverständlich berichten.

Wie erhöht ihr denn den Druck, es gibt doch gar keine Einstellplättchen für Zweifederhalter und das fließende Einstellen zwischen erster und zweiter Stufe, gelingt mit Hausmitteln auf keinen Fall.

Trotzdem noch viel Erfolg beim Basteln

MFG
Maik B.

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