Date: May 13, 2003 at 23:34:37
From: Joachim S, [p5087592c.dip.t-dialin.net]
Subject: Neues vom Pöl-Rallyegolf
Nabend Leute,
aufmerksame Leser des FF haben die letzte Flut von Veränderungen an der ESP mitbekommen. Für die weniger Aufmerksamen wiederhole ich es kurz:
Spritzversteller: Weg des Kolbens zum KSB hin um 2 mm erweitert. Dazu den Deckel ausgedreht und die KSB-Mimik ersatzlos entfernt. Damit das auch was bringt, dementsprechend die Feder um 2 mm weiter vorgespannt. Die ESP dann mit Messuhr neu eingestellt, dementsprechend musste sie auch ordentlich vorgedreht werden. Ziel der Aktion ist, dass nun mehr Verstellweg nach Früh gegeben ist.
Fliehkraftregler erleichtert. Dazu zwei gegenüberliegende Gewichte oben an den Spitzen um 10 mm gekürzt. Die Mengen-Verlaufskurve wird so halt nach oben verlagert oder gespreizt oder was weiss ich. Somit wird man oben mehr Fördermenge haben, als bisher. Und die Abregeldrehzahl wird nach oben verschoben.
Wilde Aktion am LDA. Der Kegel ist noch original. Durch Entfernen des Distanzringes unter der Membran wird der Weg nach unten nun praktisch vollständig ausgeschöpft. Anhand der Schleifspuren konnte ich sehen, dass nach oben hin noch reichlich Luft war. Deshalb hab ich mir den Deckel mit der Anschlagschraube vorgeknöpft, und da auch noch mal 3 mm Weg nach oben hin freigemacht. Feder dementsprechend weiter rausgedreht, damit der nun in der Ruhestellung ganz zart gegen den neuen oberen Anschlag drückt. Dadurch geht der Stift erstmal weiter raus und hat nun nochmal mehr Verstellweg.
Die ESP stammt aus einem Automatikwagen und hat einen mechanischen Notabsteller. Der wurde geopfert, im frei gewordenen Loch steckt nun ein Adapter für eine ständige Pumpeninnendruck-Messung. (Pit hat das Instrument mit Draht an den Scheibenwischer getüddelt, eine Lösung die mir auf Dauer nicht wirklich optimal erscheint...)
Zunächst bremste ein Luftproblem den geplanten Höhenflug. Der saugseitige Deckel des Spritzverstellers war nicht dicht geworden. Heute dann mit neuem O-Ring und frisch geplantem Deckel auf die Probefahrt gegangen.
Die verlief erfolgreich, die "angesagte Schaltdrehzahl" hat sich von etwa 4800 auf knapp 5500 verlagert, die Abregeldrehzahl liegt nun bei 5800. Mit viel Gottvertrauen haben wir sie halt mal kurz getestet, der Motor ist dabei nicht explodiert.
Die Beschleunigung kann sich sehen lassen. Pit hat von 0 auf 100 in 8.9 Sekunden gestoppt, wobei ich sogar noch ziemlich zivil geschaltet habe, im ersten und zweiten Gang dank der "Holzreifen" einiges verloren hab, und mindestens einen Gang auch noch zu weit gedreht hab. Mit etwas Übung im Anfahren und besseren Reifen kommt man bestimmt auf realistische 8,5. Das lässt einen Serien-GTI mit 110 PS schon deutlich stehen.
Nun ja, aus purem Übermut haben wir danach das Druckregelventil einen Millimeter reingeklopft. Vorher noch ne Messung des Drucks über die Drehzahl vorgenommen. Dabei stieg der Druck linear von 2,5 bar bei Leerlauf auf 10,irgendwas bei Abregelung. Nach der Manipulation stieg der Druck insgesamt noch um 2 bar. Eine Probefahrt brachte aber subjektiv keine weitere Verbesserung. Es scheint, als sei mangelnde Elementfüllung trotz der erheblich gestiegenen Fördermenge und des höherviskosen Pöls noch nicht der begrenzende Faktor. (Oder höherer Druck bringt einfach nichts).
In der nächsten Aktion messen wir den Weg des SV-Kolbens, um mal zu sehen, ob der nun nicht längst am Anschlag hängt. Wahrscheinlich werden wir das Druckregelventil wieder zurücknehmen, die 12 bar Innendruck machen mir etwas Angst, und es hat ja auch nichts gebracht.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass so ein roter Bereich am Drehzahlmesser eine psychologisch vernichtende Funktion erfüllt. Der wird schwarz gemalt! Sonst denkt man bei jedem Schalten, es wäre das letzte mal.
Pit und mir graut etwas vor der Messung des SV-Weges. Dazu muss man den Motor hochjubeln, und ganz nah drangehen, um an der statt des Deckels montierten Hülse was ablesen zu können. Wenn er dann explodiert, sollte man vielleicht besser ne Schutzbrille aufhaben... Oder nen Taucherhelm mit Panzerglas.
Gruss Jo
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