Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: May 31, 2003 at 22:29:17
From: R.Lang, [pd954b293.dip.t-dialin.net]
Subject: Welche Düsenart ist bei einem Dieselmotor im Hybridbetrieb zu anzustreben?

Das Dieselprinzip beruht auf der Zündung des Treibstoffes aus der Kompressionswärme heraus. Nun bevor der eingespritze Treibstoff jedoch verbrennen kann muss er vergast werden. Hierbei möchte ich die Betonung auf Vergasung legen, verdampfen reicht hier nicht aus,daß hat mit der ablaufenden Verbrennungschemie zu tun. Hierbei spielt die zuerst einsetzende Wasserstoffreaktion eine Rolle die die notwendige
Wärmeenergie liefert das die später einsetzende Kohlenstoffoxidation zündet und dann langsamer ablaufend möglichst optimal verläuft.

Um dies zu erreichen spritzt man den Treibstoff zum Zeitpunkt der höchsten Verdichtungswärme ein. Tröpfchengrösse und Treibstoffeigenschaften bestimmen nun den Zündverzug. Der Zündverzug ist die Zeit die vom Einspritzvorgang bis zur Zündung des Treibstoffes vergehen. Will man den Zündzeitpimkt dicht an OT. haben so muss halt der Einsprizzeitpunkt entsprechend in Richtung Kompressionsphase verschoben werden. Dies geschieht in den Einspritzpumpen durch entsprechende Kontrolle der Steuerelektronik oder bei rein mechanischen mittels pneumatischem oder hydraulischer Verstellung der entsprechenden Einspritzmechanik.

Nun beim Hybridbetrieb lässt man den Dieselmotor schon ein brennfähiges Gasgemisch einatmen. Dieses zündet jedoch nicht weil extrem mager und hochoktanisch. Um die Zündung einzuleiten spritzt man eine kleine Menge Treibstoff zum richtigen Zeitpunkt ein und bringt so das brennfähige verdichtete Gas zur Zündung. Da die Füllmenge in den Einspritzpumpen durch den Füllungsregler der Drehzahlabhängig regelt
bestimmt wird kann dieser auf kleinste Füllmenge regeln da der Energieträger in Form von Gasgemisch schon eingeatmet wurde. Der Flüssigkraftstoffverbrauch bleibt also klein wenn das eingeatmete Gas entsprechemd energiereich ist. Reicht der Energiegehalt nicht aus so wird die Einspritzmenge entsprechend vergrössert.

Nun stellt sich die Frage welche Düsenart hat hier die besten Eigenschaften? Sicher es kommt auf die Bauart des Brennraums an, Vorkammer wird sich anders verhalten wie Wirbelkammer oder Direkteinspritzer. Worauf ich hinaus will ist welche Düsenart bringt mehr Vorteil für den Zündstrahlbetrieb? Bei den Mehrlochdüsen könnte ich mir vorstellen das diese auf Grund des Totvolumens vor der Düsennadel und der kleinen Einspritzmenge zur Vekokung neigen und somit keinen stabilen Betrieb ermöglichen da die Düsen wohl bei einsetzender Verkokung ihr Spritzbild unvorteilhaft verändern und dadurch pinkeln. Folge ist das der eingespritze Kraftstoff mehr in den Brennraum tropft und dort auf Grund der grossen Tropfengrösse ein langer Zündverzug und schlimmstensfalls Ölkohle entsteht die in bestimmter Menge am "richtigen Ort" zur Glimmzündung führen kann. In beiden Fällen wird das Verbrennungs-Timeing unvorteilhaft beeinflusst und die Maschine hat Leistungsverlust, da die Verbrennung zum falschen Zeitpunkt einsetzt. Denn kleine Menge bei TDI Düsen bedeutet im reinen Flüssigbrennstoffbetrieb Teillast. Das mögen TDI's eigendlich nur wenn der Kraftstoff entsprechend hoch geheizt wird um entsprechende Viskosität für eine optimale Zerstäubung der Mehrlochdüse zu haben.

Ja wie sieht es dann bei Zapfendüsen aus? Wie verhalten diese sich bei
den vorher beschriebenen Bedingungen?

Ich habe hier nur ein Teil des Szenario der Abläufe im Brennraum des Dieselmotor beschrieben, jedoch wäre es schön das ganze mal weiter auszudifferenziern und Vor- und Nachteil weiter auszudiskutieren um
auch Rückschlüsse auf den Pflanzenölbetrieb zu ziehen und besseres Verständnis für diesen zu bekommen.

Also ran an den Speck.

Ich weiss das ist ne Menge abstrakter Stoff, aber ohne Gefühl was passiert im Motor bleiben alle Versuche ein riskantes Verbalspiel.

P_öliger Gruss

R.L.

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