Date: September 16, 2003 at 22:09:24
From: Hans Fürthbauer, [linzu2-211-228.utaonline.at]
Subject: Na ja, es gibt natürlich weitere Ansätze, ...
Hallo michi,
Dein Ladedruckfühler funktioniert mal grundsätzlich. Der Ladedruckwert bei 2000 U/min. Vollast liegt mit 1400 mbar (absolut) nicht gerade berauschend. Bei 2500 U/min. mit den ca. 1670 mbar auch nicht. Wenn die Ursache am Lader liegt, z.B. Wastegate-Ventil schließt nicht und ist undicht, kann das zu einem Mengenabzug führen, den Du im Beschleunigungsverhalten spürst. Andereseits kann infolge eines DDE-Fehlers ein Mengenabzug passieren, der dann den niedrigeren Ladedruck zur Folge hat. Ein Teufelskreis in beiden Richtungen.
Du schreibst, daß der Motor abstirbt, wenn Du den Drehzahlgeber-Stecker trennst. Das sollte nicht sein, denn dann wird normalerweise das Signal des Spritzbeginngebers für die Drehzahlberechnung herangezogen. Damit läuft der Motor allerdings nicht besonders angenehm: erhöhte Leerlaufdrehzahl, Sägen, sehr unruhiger Motorlauf, sporadisches Absterben sind typische Merkmale. Wenn der Motor aber ausgeht, könnte das Signal des SB-Gebers fehlen. Entweder ganz ("harte" Kabel-Unterbrechung) oder sporadisch (Wackelkontakt), was ich eher annehme. In diesem Fall funktioniert halt die Spritzbeginnregelung nicht mehr und das Steuergerät macht einen Mengenabzug. Damit würde sich der Kreis zum niedrigeren Ladedruck schließen. Bei diesem Fehler wird auch die AGR abgeschaltet und wie ich mich dunkel zu erinnern glaube auch die Tempomatfunktion.
Frage zwischendurch: Leuchtet eigentlich die Diagnoselampe bei Zündung ein und geht nach einigen sec. aus? Blinkt sie eventuell gelegentlich während der Fahrt und wenn ja, wie oft?
Das Signal des SB-Gebers kannst du Dir mal anschauen. Es muß am Pin 20 (+) und am Pin 3 des SB-Steuergerätes anliegen. Wenn möglich, nimm ein Oszi, denn das Wechselspannungssignal des SB-Gebers "schwimmt" auf der Gleichspannung der Konstantstromversorgung der Spule. Das Thema ist etwas komplex, falls Du dazu mehr wissen willst, mußt Du fragen.
Du hast das Pumpengeräusch bei "Zündung ein" ohne Start erwähnt. Das Mengenstellwerk des M21D macht grundsätzlich in diesem Zustand ein leichtes vibrierendes Geräusch, bis ca. 20 bis 30 sec. nach "Zündung ein" das Steuergerät den Stellerstrom abschaltet. Das ist normal. Tritt dagegen manchmal ein deutliches ratterndes, scharrendes Geräusch aus der Pumpe auf, dann hat der SB-Geber oder die Verkabelung einen Wackler. Man kann das Geräusch oft nachvollziehen, wenn man den Stecker zum SB-Geber bei "Zündung ein" trennt und wieder ansteckt. Beim Anstecken tritt gerne für 1 - 4 sec. dieses Geräusch auf. Falls Dein Geräusch das ist, das ich meine, wäre es ein weiteres Indiz für ein Problem am SB-Geber. Jedenfalls aber kein Anzeichen für einen Pumpenschaden, falls Dich das beruhigt.
Zur Glühanlage: Die grüne Lampe "Startbereitschaft" leuchtet nicht, wenn auch nur ein Glühstift defekt ist. Eine sehr sinnvolle Einrichtung, denn dann weiß der Fahrer, daß er die Anlage prüfen (lassen) muß, was ja beim M21D besonders einfach ist, um die Kaltstartsicherheit zu gewährleisten. Denn über den Stecker am Glühzeitsteuergerät sind ähnlich wie bei Mercedes alle Glühstifte bequem einzeln prüfbar. Falls Du dazu Informationen brauchst, dann bitte fragen.
MfG Hans F.
PS: Ich stamme auch aus dem Salzkammergut und war auch nicht beim Powerboat-Rennen. Aber den Traunstein oder die "schlafende Griechin" besteige ich vielleicht heuer nochmal. Für alle Spitzbuben hier, die jetzt wegen der Griechin Böses denken: es ist der Erlakogel. ...
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