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Date: January 18, 2004 at 20:11:38
From: Hans Fürthbauer, [linzu3-218-78.utaonline.at]
Subject: Re: min-max

Hallo Roland und Uli,

es ist ein schwieriges Thema! Aber zuerst mal zur Funktion:

Im Normalfall ist es so, wie Uli geschrieben hat, das Steuergerät fährt bei "Zündung ein" das Stellwerk ruckartig ganz kurz in Richtung max. und nimmt es dann auf die Stellung zurück, die der aktuellen temperaturabhängigen Startmenge entspricht. Manchmal surrt das Stellwerk dabei leise, aber hörbar. Dann hält das Steuergerät den Stellerstrom auf dem aktuellen Startmengenniveau bis gestartet wird. Das kurze Hochfahren bei "Zündung ein" ist eine Prüfung auf Leichtgängigkeit von Stellwerk und Regelschieber.

Wird nicht gestartet, dann schaltet das Steuergerät den Stellerstrom nach ca. 15 bis 25 sec. ab und das Stellwerk geht in die Stop-Position. Das sollte im Normalfall auch bei Deinem 1Z so sein.

Aus mir nicht bekannten Gründen funktioniert das aber bei den HDK-Pumpen nicht immer so. Auch bei denen, die sonst keinerlei erkennbare Probleme machen. Manchmal erfolgt keine Prüfung auf Leichtgängigkeit und das Stellwerk fährt auch nicht in die Startmengenposition, sondern rührt sich bei "Zündung ein" überhaupt nicht. Trotzdem springt der Motor sofort an, denn sobald das Steuergerät den Startvorgang erkennt, fährt es das Stellwerk blitzartig in die Startmengenstellung.

Messungen mit dem Oszi: Das Ansteuersignal an Pin 5 und 6 (bei 4- und 5-Zyl.-Motoren) des Pumpensteckers ist ein unruhiges Rechtecksignal. Sowohl die Frequenz als auch das Tastverhältnis springen hin und her und es ist damit keine aussagefähige Detail-Diagnose zu machen. Denn das ist auch noch motorindividuell. Man sieht, ob das Stellwerk angesteuert wird, oder nicht. Mehr ist es nicht. Die 1,5 Ohm sind gerade noch in Ordnung. Die Frage wäre, ob sie als "Augenblickswert" funktionsrelevant sind.

Dann könnte man sich mit dem Oszi noch das HDK-Signal von Meß- und Referenzspule anschauen. Das muß in jedem Fall ein absolut sauberer Sinus mit ca. 10 kHz sein. Pin 2 - 3 ist "Meß", Pin 1 - 2 ist "Ref".

Zurück zu möglichen Ursachen und Prüfungen:

1.) "Schwergängigkeiten" der Stellwerkswelle und/oder des Regelschiebers (wie auch von Uli erwähnt) nach langer Betriebsdauer sind bekannt. Hier könnte eine Prüfung der Stromhysterese des Stellerstroms Auskunft geben. Ein guter Bosch-Service hat ein Hysterese-Meßgerät und kann die Messung ohne irgendwas zu zerlegen durchführen. Für die Hysterese-Messung wird das Prüfgerät direkt am Pumpenstecker angeschlossen. In längstens 30 min. samt Rüst- und Auswertezeit sollte ein Ergebnis vorliegen.

Man kann auch den Stellwerksdeckel abbauen und manuell die Gängigkeit durch Betätigen des Meßkurzschlußrings prüfen. Es darf nichts ecken und beim Loslassen muß das Stellwerk sofort gegen den Stopanschlag springen. Aber eine sichere Prüfung ist das nicht. Man kann auch bei abgenommenem Deckel und abgezogenem NTC-Kühlmittel (damit der Betriebsweg durchfahren wird) jemanden die Zündung aus- und einschalten lassen und die Schwenk-Bewegung des Meßkurzschlußrings beobachten, aber ohne Vergleich wird man da auch nicht
wirklich klug.

2.) Die relativ komplizierte Kabeleinführung und die Anbindung an die Pins des Mengenstellwerks hat auch schon gelegentlich Schwierigkeiten gemacht. Hier kann man versuchen, bei laufendem Motor den Pumpen-Kabelschwanz zu bewegen. Ändert sich dabei der Motorlauf oder die Motordrehzahl, wäre das Problem geklärt. Dann brauchst Du ein neues Stellwerk oder eine Austauschpumpe. Das Kabelgehäuse seitlich an der Pumpe ist nicht zerstörungsfrei zu demontieren.

3.) Die Kabelverbindungen zwischen Steuergerät und Pumpe können auch noch hineinspucken. Hatten wir beide schon mal für den zunächst "mysteriösen" Fall von Caschmi in einem anderen Forum bearbeitet, Roland. Du erinnerst Dich sicher. Des Rätsels Lösung war ein angebranntes Kabel mit sporadischem Kurschluß.

Berichte bitte, wie es weitergeht. Bin auch per Mail für Dich unter der Dir bekannten Adresse erreichbar.

MfG Hans F.

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