Fatty Fuels: Biodiesel - ALDiesel - PME

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Date: 11 Mai, 2000 um 19:18:15
From: Alexander von Uleniecki
Subject: Greenpeace-Stellungnahme zu Biodiesel

Alexander von Uleniecki am 11 Mai, 2000 um 19:18:15

Endlich hat sich auch Greenpeace zum Thema "Biodiesel" geäussert. Hier die Stellungnahme, die hoffentlich Anlass zu Diskussionen in diesem Forum geben wird.


GREENPEACE:
Wir begruessen die Suche nach umweltfreundlichen Kraftstoffen. Nur eins ist
klar: Energieerzeugung hat ihren Preis. Es bisher nicht moeglich, Kraefte aus
der Natur fuer den Menschen ohne Umweltschaeden nutzbar zu machen. Das gilt auch
fuer Brennstoffe wie Pflanzenoele, Alkohol oder Biodiesel. Greenpeace hat sich
immer nur am Rande neuen Motor- und Brennstofftechniken befasst. Wir sehen Raps
in der Regel nicht als Alternative zu herkoemmlichen Brennstoffen. Zwar wird bei
der Verbrennung von Rapsoel nur soviel klimaschaedliches Kohlendioxid frei, wie
die Pflanze im Wachstum gebunden hatte. Aber zur Oekobilanz gehoert auch der
Maschinen- und Duengemitteleinsatz vor der Ernte.

Das Umweltbundesamt hat eine sehr umfassende Studie unter dem Titel
"Oekologische Bilanz von Rapsoel bzw. Rapsmethylesther als Ersatz von
Dieselkraftstoff" herausgegeben, die wir Ihnen fuer weitere Informationen
empfehlen moechten. Sie bekommen Sie beim Umweltbundesamt, Bismarckstrasse 1,
14193 Berlin.

Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt darin, Verkehrskonzepte zu unterstuetzen,
die den Autoverkehr einschraenken und dabei auf die Einsicht der Fahrer setzen.
Ein Beispiel waere dafuer die Aktion NOZON, in der Autofahrer autofreie Tage
sammelten, um der Luft das Atemgift Ozon zu ersparen. GREENPEACE-Gruppen
bemuehen sich zum Beispiel in Berlin und Frankfurt unter dem Motto "Aufatmen",
an grossen Strassen auf die Verkehrsproblematik aufmerksam zu machen und gegen
Laerm und Dreck vorzugehen.

Das von GREENPEACE entwickelte Auto, der SmILE, basiert auf herkoemmlicher
Motorentechnik. Unter dem Motto "Der erste Schritt die Haelfte Sprit" haben wir
bewiesen, dass allein durch Optimierung der herkoemmlichen Technik sehr viel
Sprit bei einem durchschnittlichen Personenwagen eingespart werden kann. Doch
insgesamt brauchen wir Konzepte zur Verminderung des Verkehrs, die weit ueber
neue Motorentechnik hinausgehen. Dazu gehoert der Ausbau oeffentlicher
Transportsysteme ebenso wie Geschwindigkeitsbeschraenkungen und die Senkung der
Jahreskilometerleistungen.


Noch einige Informationen zu "Diesel oder Biodiesel":

Diesel Allgemein Das krebserzeugende Potential eines Diesel-Pkw ist 10 bis 18
mal so hoch wie das eines Autos mit Ottomotor und geregeltem Drei-Wege-Kat. Das
haben kuerzlich das deutsche Umweltbundesamt und das Fraunhofer Institut in
einer gemeinsamen Studie festgestellt. Zusaetzlich emittieren Diesel-Pkw hoehere
Konzentrationen von Schwefeloxiden und Stickoxiden, einem der
Vorlaeufer-substanzen fuer das gefaehrliche bodennahe Reizgas Ozon. Obwohl diese
Emissionen technisch durch den serienmaessigen Einbau von Dieselrussfilter und
De-NOX-Kats drastisch verringert werden koennten, drueckt die Automobilindustrie
immer mehr Dieselfahrzeuge mit verstaerkter Werbung in den Markt. Das halten wir
insbesondere deshalb fuer verantwortungslos, weil diese grossangelegte PR "pro
Diesel" unter der Ueberschrift "Diesel ist umwelt- und klimafreundlich" laeuft.
Wir raten vom Kauf von Dieselfahrzeugen solange ab, wie keine adaequaten
Russfilter und Katalysatoren serienmaessig eingebaut sind.

Bio-Diesel Bio-Diesel ist wegen seiner gesamten Oekobilanz nicht zu empfehlen da
der Anbau - von Saatgut bis Duenger - in einer Mono-Kultur-Landwirtschaft de
facto einer Verlagerung von oekologisch nicht-vertretbaren Auswirkungen fuehrt.

Deshalb steht - wenn man schon ein Empfehlung macht - unseres Erachtens nur ein
Pkw mit Ottomotor zur Wahl. Anzumerken ist, dass nur ein Fahrzeug mit der
kleinstmoeglichen Motorisierung zu empfehlen ist und das ohne zusaetzlichen
Energiefressern wie z.B. Klimaanlage oder Servolenkung.


Mit freundlichen Gruessen

Sigrid Funke

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