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Date: May 01, 2004 at 22:37:17
From: Joachim S, [pd951e5d3.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Mit Rhanie war ich schon weiter

Hi Andreas,

na gut, reden wir einfach mal sachlich...

Also ganz schlicht gesagt, eine Flamme hat einen Wirkungsgrad von 100%. Praktisch.

Der Rest der noch zu 100% fehlt, ist auf unvollständige Verbrennung zurückzuführen. Das sind aber niemals 10%, sonst hättest du ein russendes flackerndes zum Himmel stinkendes Gefackel, keine ordentliche Flamme.

Es ist eine Frage der Definition, wenn man vom Wirkungsgrad einer Heizung redet.

Der "Wirkungsgrad" einer Heizung ist praktisch 100%. Praktisch 100% des eingesetzten Brennstoffes werden zu Wärme. Wenn davon dann 90% im Haus ankommen, und die restlichen 10% durch den Schornstein abhauen, dann redet man da von einem Wirkungsgrad, der praktisch sicherlich viel bedeutet und einiges über die Effizienz der Heizung aussagt. Aber grundsätzlich wird der eingesetzte Kraftstoff vollständig zu Wärme, von unbedeutende Mengen nicht vollständig verbrannten Kraftstoffs abgesehen. Da der aber garnicht eingesetzt wurde, ist der Wirkungsgrad bezogen auf den verbrauchten Krafstoff EXAKT 100%

Noch eine Definition ist, dass der Brennwert eines Kraftstoffes eben das an Wärme ist, was bei seiner Verbrennung frei wird. Da beisst sich die Kuh in den Schwanz. Die Verbrennung ist also schon definitionsgemäß mit einem Wirkungsgrad von 100% behaftet.

Wer in Chemie aufgepasst hat, weiss, dass der Brennwert vom Stoff abhängt, aber nicht vom Brennverfahren. Ob unter Druck, oder an Luft, ob unter Zugabe von Sauerstoff, alles völlig egal. Bei der Oxidation der Moleküle wird Energie frei. Sie ist eine Stoffkonstante, sie hat nichts mit dem Brennverfahren zu tun.

Nun reden wir wieder von einem BHKW. Auch da wird der Kraftstoff annähernd vollständig verbrannt. Da das Brennverfahren ja egal ist (siehe oben), wird auch 100% des eingesetzten Kraftstoffes zu freier Energie.

Ein Teil der Energie wird aber nicht zu minderwertiger Wärme-Energie, sondern zu hochwertiger mechanischer Energie. Die man speichern und anderweitig verwenden kann. Aber auch sie wird irgendwann wieder Wärme, spätestens wenn man sie nutzt. Wenn man damit z.B. ein Gewicht hochhebt, hat man die mechanische Energie gespeichert. Aber sobald das Gewicht wieder runterfällt, wird seine Energie wieder zu Wärme. Alles fließt in diese Richtung, und das ist der prognostizierte Wärmetod des Universums.

Er ist aber keine sichere Zukunft. Nichtmals eine sehr wahrscheinliche Zukunft. Niemand weiss, wie sich derart große Systeme wirklich verhalten. Mittlerweile verdichten sich die Erkenntnisse, dass das Universum immer weiter expandieren wird. Könnte vielleicht doch noch was mit dem Wärmetod werden. Vielleicht wird aber auch alles ein schwarzes Loch, und da macht die Definition des zweiten Hauptsatzes keinen Sinn mehr. Auch bei weiterer Expansion wird es viele schwarze Löcher geben, das ist ein Punkt, wo der zweite Hauptsatz schlicht überfordert ist. Mit Lichtgeschwindigkeit, Gravitation, Raumkrümmung und Ereignishorizonten hat er nichts am Hut.

So wie die Gesetze der Quantenphysik bei makroskopischen Vorgängen als Erklärungsgrundlage absurd werden, wird es auch der zweite Hauptsatz, wenn man ihn aufs Universum bezieht.

Zurück zum Thema: Das was erstmal mechanische Energie wurde, wird erst später zu Wärme. Aber es wird nicht insgesamt mehr Energie aus dem Kraftstoff geholt. Das geht einfach nicht, weil nicht mehr drin ist, als bei einer normalen vollständigen Verbrennung.

Mir fällt es schwer, das weiter zu begründen. Ich kann dir auch nicht erklären, warum 2+2=4 ist. Aber du behauptest wohlgemut, 2+2 wäre mindestens 5, wenn man die Addition nur in einem BHKW durchführt...

Ich fürchte, die Beweislast liegt bei dir.

Soweit die physikalischen Grundlagen. Dass die Erzeugung von Strom und das Heizen mit der Abwärme eine sehr sinnvolle Sache ist, ist aber völlig unbestritten.

Da man die Wärme eh braucht, fällt ganz nebenbei Strom ab. Wenn es 33% Strom sind, setzt du halt 33% mehr Kraftstoff ein, um die selbe Wärmemenge zu erhalten.

Diese 33% sind aber komplett zu 100% zu Strom geworden. Und das ist eine wunderbare Sache, die kein "Nur-Stromproduzierkraftwerk" je hinbekommen kann. Auch ohne dass man die Physik verbiegt sind BHKWs deshalb sinnvoll. Hoast mi?

Gruss Jo

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