Date: May 07, 2004 at 21:42:56
From: Hans Fürthbauer, [linzu3-219-105.utaonline.at]
Subject: Re: Druckverlauf im CR als f(drehzahl) ?
Hallo theo,
Uli hat es schon gesagt: Der Raildruck ist von Drehzahl UND Last abhängig.
Du hast geschrieben: "Bei meiner Frage interessiert mich hauptsächlich die Drehzahl, bei der der CR-Druck quasi konstant ist. Ich vermute der Punkt liegt so etwa um die 2000 U/min.
Diesen quasi-konstanten Punkt kannst Du bei jeder Drehzahl finden, wenn Du die Last dabei konstant hältst. Oder umgekehrt. Deine Frage geht vermutlich von einer falschen Annahme aus.
Vielleicht hilft meine vereinfachte Erklärung: Die Kraftstoffzumessung wird in vielen Betriebspunkten eines CR-Motors primär vom Raildruck und erst sekundär von der elektrischen Ansteuerdauer der Injektoren bestimmt. Man hat damit einen weiteren Freiheitsgrad. Den braucht man vor allem im mittleren und oberen Drehzahlbereich und bei abrupter Lastaufschaltung im unteren Drehzahlbereich, weil die Spritzlöcher der Düsen immer kleiner geworden sind. Die kleinen Spritzlöcher erfordern halt situativ einen höheren Druck, sonst "verhungert" der Motor.
Besonders beim brutalen Hochdrehen mit Vollgas aus der Leerlaufdrehzahl (kein Gang eingelegt) kann man das schön sehen. Bei einem mir sehr gut bekannten Motor mit dem CR-System der 1. Generation, wie Dein Mercedes es auch hat, habe ich dabei kurzzeitige Spitzendrücke bis zu 900 bar gemessen. Innerhalb einer Zeit von etwa 3 sec. von Leerlauf bis zur Abregelung.
Im konstanten Fahrzeug-Vollgasbetrieb erreicht dieser Motor den max. Raildruck von 1.350 bar knapp oberhalb von 3.000 U/min.
Hast Du Dir denn schon die Korrekturmengen aus der Leerlauf-Laufruheregelung angeschaut? Oder die Leck- und Steuermengen der einzelnen Injektoren? Wie groß sind die Unterschiede?
Noch eine weitere Frage: Du fährst Pöl. Welche Umbauten wurden an deinem Mercedes gemacht und von wem.?
MfG Hans F.
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