Date: November 22, 2004 at 21:46:46
   From: R.Lang, [pd9ef18e2.dip.t-dialin.net]
   Subject: Re: Verständnisproblem Stapelaktor...
   
   
    
   
      
   
      
       
Hallo Baffe,  
    
ich nehme mal an das die Piezokeramiken vor der elektrischen 
Formierung mechanisch montiert wurden und zusammengelötet oder 
geklebt wurden. 
 
Das Formieren geht dann wie folgt vor sich, die Keramik wird über 
den Curoepunkt erwärmt, es wird eine hohe Spannung angelegt, die 
Keramik kühlt unter den Curiepunkt ab. Die Keramik hat dann 
Piezoeigenschaften.  
 
Je nach dem wie man das Feld an die Keramik anlegt ist die Keramik 
nach der Formierung polarisiert. 
 
Wenn die Plättchen wie ne Halbbrücke geschaltet sind so sind sie 
später elektrisch parallel aber mechanisch in Serie geschaltet. Die 
Platten sollten sich normalerweise nicht verbiegen sondern in der 
Dicke ändern. 
 
Durch eine solche Anordnung kann man mit der halben 
Spannungsamplitude dem doppelten mechanischen Weg erreichen. Für 
Präzessionsantriebe stapelt man ganze Türme von Piezos,betreibt 
diese elektrisch parallel und mechanisch in Reihe. Will man 
reproduzierbare 
Wege damit erzielen so muss ein wegmessende Rückkopplung vorgesehen 
werden, denn die Piezos haben eine Hysterese bei der unter anderem 
die Piezotemperatur auch ne Rolle spielt. Solche Antriebe können 
sehr schnell sein und relativ grosse Kräfte aufbringen. Vorteil sie 
machen kein Magnetfeld, da relativ kleine Ströme fliessen, und 
elektrische Felder sind leicher abzuschirmen wie elektromagnetische. 
 
Daher werden solche Antriebe gerne zur Feinpositionierung von 
Belichtungsmasken in der Halbleiterindustrie verwendet. 
 
Übrigens liegt der Curiepunkt bei den Keramiken zwischen 240 - 280 
Grad Celsius. 
 
Gruss Rainer 
       
      
     
   
    
  
      
   
      
       
      
      
    
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