Date: January 23, 2005 at 16:18:55
From: Till, [p5080c38c.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Das Übliche...
Hi,
da hast du mit üblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das leichte Pendeln des mechanischen Reglers ist normal, da es ein reiner P-Regler ist. Aber in dem von dir beschriebenen Maß läßt es -zumal mit den sonstigen Symptomen- auf zu magere Einstellung schließen. Die Vergaser werden halt höchstens mit Standardwerten "zusammengekloppt" und nicht eingestellt.
Du schreibst von Erfahrungen aus der Glühzünderecke?! Da komme ich auch her! Wenn du mit Modellmotoren Erfahrung im Einstellen hast, bereitet dir das Stromaggregat auch keine Probleme. Du darfst es bloß im Gegensatz zum Glühzünder nicht absichtlich und vorsorglich fett stellen, sondern ich empfehle folgende Vorgehensweise:
Genug Sprit mit gutem Öl 50:1 rein, dass er einige Zeit damit laufen kann, Motor starten und warmlaufen lassen - dabei eben sehr langsam Choke reduzieren bis er an bleibt. Jetzt etwa 150W Last dranhängen, bevorzugt Glühlampen ohne Trafo. Bei laufendem Motor langsam die Gemischeinstellschraube öffnen, zunächst eine halbe Umdrehung, dann etwas warten. Eventuell etwas weiter rausdrehen, aber nicht zu hastig. Nimm einen sehr kleinen Schraubendreher, dann kommst du trotz der beengten Verhältnisse und des Verkantens ran!
Stelle nicht fetter bis er absolut rund läuft, sondern nur bis das deutliche Pendeln nachläßt und lasse ihn zunächst so eine ganze Weile schnurren. Ich hatte schon bei einigen Geräten das von dir geschilderte Problem und fast immer ließen sich die Geräte deutlich besser einstellen und liefen runder und weicher, wenn sie bereits eine Weile gelaufen waren. Stelle danach die Feinheiten ein.
Bei den Geräten von "Kingman" hat sich folgender Einstellwert bei meinen Versuchen als optimaler Ausgangspunkt herausgestellt:
Gemischeinstellschraube ganz zudrehen (zähle dabei genau die Umdrehungen und notiere sie dir!) und dabei nicht wundern, weil die Chinesen hier im Gegensatz zu den Amis bei B&S Feingewinde verwenden. Jetzt die Schraube 7 1/4 Umdrehungen (also sieben und eine viertel) öffnen. So laufen die Teile recht gut und von da aus läßt sich die Feineinstellung leicht vornehmen. Ab Werk waren da übrigens deutliche Unterschiede, wie weit die Nadel geöffnet war!
Ich habe übrigens keine richtigen Serviceunterlagen zu den Dingern, sondern nur ein elektrisches Schaltschema zu dem ungebräuchlichen Generator, sowie in miserabler FAX-Qualität eine Explosionszeichnung mit Teileliste. Die Nummerierung ist darauf leider kaum erkennbar. Ich bin ja auch kein autorisierter Service, sondern Hobbybastler.
Wenn jemand die Unterlagen haben will, soll er mir mal eine Emailadresse zukommen lassen, da ich leider keine Homepage habe, worauf ich die Dateien ablegen und verlinken kann. Oder halt einen freien Webspace, der ohne riesige Anmeldeprozedur funktioniert.
Das Pendeln der Spannung unabhängig von der Drehzahl liegt an der Bauart des Generators, worüber ich schon mal geschrieben habe. Seltsamerweise ist das bei manchen Geräten leicht, bei anderen deutlich störend wahrnehmbar.
Stelle zunächst den Motor ein und häng dann mal das Scope dran, aber erschrecke nicht wegen den Peaks wenn keine Last dranhängt. Nimm einen Tastkopf für ausreichende Spannungsreserven...
Viel Spaß beim Spielen
Till
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