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Date: September 03, 2005 at 12:35:47
From: Hans Fürthbauer, [n819p027.adsl.highway.telekom.at]
Subject: Re: Re:@ MichaelZ: die "Lehrlinge von der Entwicklung"

Hallo Michael,

es bedrückt mich irgendwie ein wenig, daß Du die CR-Technik Deines Wagens so negativ siehst. Obwohl ich zugeben muß, daß es nicht berauschend ist, wenn Injektoren im Zylinderkopf festbacken können.

Dieses Problem ist allerdings nicht neu. Das gab es auch schon bei einfachen Düsenhaltern mit langen Lochdüsen, bei denen die Dicht- und Einbausituation ähnlich ist, wie bei CR-Injektoren. Ich erinnere mich an einen Fall, bei dem der Düsenhalter so fest gebacken war, daß wir mit dem Schlagauszieher und einem extra angefertigeten schweren Schlaggewicht 2 mal die Auszieherstange abgerissen haben, bevor sich der Düsenhalter zum erstenmal bewegt hat.

Bei den CR-Injektoren mit Magnetventil läßt sich ein Schlagauszieher wegen des Kraftstoffzulaufs und des Magnetkopfs nur sehr schlecht ansetzen und rutscht leicht ab. Dann gibt es noch die Möglichkeit, den Magnetkopf abzuschrauben und mit einer passenden Mutter direkt am Injektorkörper anzusetzen. Der Injektor ist dann allerdings kaputt. Ein Schlagauszieher setzt aber auch einen entsprechenden Freiraum voraus. Insofern gefällt mir der hydraulische Auszieher ganz gut.

Mit den Piezo-Injektoren geht es wieder besser, da geht der Kraftstoffzulauf wieder senkrecht in den Injektor. Da kann man sogar wieder den Auszieher für die alten Düsenhalter verwenden.

Zu den Lehrlingen von der Entwicklung": Ja, es ist schon was dran, daß man zu viele erfahrene Mitarbeiter zu rasch in den Ruhestand geschickt hat. Die haben ihr langjährig erworbenes Know-how nicht mehr an die Jungen weitergeben können. Manchmal sind auch aus Herstellungs- oder Kostengründen technische Kompromisse eingegangen worden. Das gilt aber nicht nur für Mercedes.

Ein weiterer Aspekt sind die immer anspruchsvolleren Abgasgrenzwerte. Für die Erfüllung von EU3 ab 2000 und EU4 ab 2005 war das CR-System eine äußerst willkommene Unterstützung für die Motorenentwickler aller europäischen Fahrzeughersteller. Es bietet einfach zusätzliche Freiheitsgrade, die eine Reihen- oder Verteilerpumpe nicht bringen kann. Dafür ist halt das CR-System erheblich komplexer.

Der allererste Serieneinsatz des Bosch-CR-Systems erfolgte im Herbst 1997 bei Mercedes im A 170 CDI und bei Fiat im Alfa 156. In der Folge sind alle namhaften PKW-Herstellerauf das CR-System umgestiegen. Als neue Anbieter kamen Siemens, Delphi und Denso dazu. Bei Bosch gibt es mittlerweile die 3. Generation.

Bosch hat lt. einer Presseaussendung seit 1997 bis Ende Juli 25 Mio. CR.-Systeme ausgeliefert, davon allein 5,8 Mio in 2004. Für 2006 liegt die Planung bei über 7 Mio. CR-Systemen.

Die alten Dieseleinspritzysteme sin praktisch schon tot. Und auf der Benzinerseite vollzieht sich gerade ein Wandel, wie ihn die Dieselmotoren schon hinter sich haben: Dirkteinspritzung, Aufladung, komplexe Abgasnachbehandlung, usw. In einem anderen Beitrag hatte ich darüber schon berichtet. Also werden wir beim Diesel bleiben müssen, sonst zahlen wir bei den Benzinern wieder das Lehrgeld. Ich bleib sowieso dabei.

MfG Hans F.

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