Date: January 20, 2006 at 14:40:40
From: Funman, [cus-119-170.de.clara.net]
Subject: Lorentzkraft
Hallo Joachim,
dies ist die Lorentzkraft, hätte ich natürlich auch schreiben können.
Wenn die Scheibe nicht homogen, sondern
radial unterteilt wäre, z.B. wie eine Bohrmaschinen-Drahtbürste, dann
wäre es klar: Strom fließt im Magnetfeld, Lorentzkraft wirkt auf die
Elektronen, die können nicht aus dem Draht heraus, also Antrieb.
Genauso funktionieren Motoren mit eisenlosen Rotoren.
Das Drehmoment kommt durch die Kräfte auf die Elektronen
zustande.
Motoren mit Eisenpolen ermöglichen schön die Erklärung mit
den Magnetkräften auf die Pole. Physikalisch kommts auf das
gleiche raus. Das ist ein schönes Beispiel dafür, daß es für
den gleichen phys. Zusammenhang meist mehrere Erklärungen gibt,
die alle wahr sind und das gleiche aussagen, aber eben auf
anscheinend ungleiche Arten und Weisen. Auch für den Auftrieb
eines Flügels z.B. sind so mehrere Erklärungen möglich, aber
das gehört nicht hierher.
In der homogenen Scheibe werden die Elektronen tangential
beschleunigt, aber wegen des elektrischen Widerstandes
kommen sie nicht weit. Die zugeführte Leistung teilt sich auf
auf mechanische Leistung durch die Lorentzkraft und
elektrische Leistung / Wärmeleistung durch den elektrischen
Widerstand, den die Elektronen durchfließen.
Im anderen Extremfall, Vakuumküvette, Kathodenstrahlapparat
und Anode werden die Elektronen auch auf eine Spiralbahn
gezwungen, aber sie treffen nicht auf Widerstand, die Küvette
wird nicht angetrieben. Die Energie wird beim Aufschlag auf die
Anode in Wärme umgewandelt.
Nochne Variante: die Küvette ist radial gekammert, entweder
mit negativ geladenen Blechen ähnlich Röhrengittern, oder
isolierten Platten, die sich selber durch den Elektronenbeschuß
negativ aufladen. Dann funktioniert die Sache wieder, die
Kammerwände erfahren die Lorentzkraft. Die wäre aber klein,
weil der Kathodenstrahl nur kleine Stromstärke hätte.
Übrigens heiße ich Hajo.
Tschüß, Hajo
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