Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: December 30, 2006 at 00:29:18
From: Werner, [p50885f8d.dip.t-dialin.net]
Subject: Gibts aber schon seit ein paar Jahren

Hi baffe,

Du interpretierst fehl. Das System ist tatsächlich eine echte Direkteinspritzung. Gespült wird mit Luft wie beim Diesel und dann kommt der Sprit erst dazu, wenn alle Kanäle schon wieder geschlossen sind. Es gibt ein paar italienische Motorroller, die mit sowas rumfahren. Der Erfolg ist auch nie strittig gewesen, aber es gelingt noch nicht sehr lange, preiswerte Einspritzungen herzustellen.

Außer dem Minderverbrauch sollen diese Motoren auch wesentlich runder laufen. Allerdings hakt es hier etwas. Im Teillast muß die Luft genau wie beim Vergasermotor niedrig dosiert werden, weil sonst das Gesamtgemisch nicht stimmen würde und die Zündkerze keine Chance hätte, den Kram zu zünden. Also wird nur mit wenig Luft gespült, die dann - wie beim konventionellen Zweitakter auch - die Restgase nur sehr unvollständig herausdrücken, genauer gesagt, weniger als 50%.

Nun muß die Einspritzung es schaffen, in die Zonen der saubereren Luft den Sprit hinzubekommen. Das geht auch schonmal daneben und Wolken von Abgas kriegen einfach nochmal Benzin ohne Chance auf Verbrennung. Eine richtige Durchmischung ist auch schlecht möglich bei den Verhältnissen. Im Durchschnitt - so die Erfahrung - muß der Direkteinspritzer im Leerlauf etwas fetter gestellt werden. Und Abgase sind nicht so toll, wie man bei dem System gedacht hätte. Unverbrannte Anteile bleiben im Leerlauf. Aber es ist immer noch besser, als beim Vergasermotor.

Die Einspritzexperten und Magermixspezialisten versuchen, eine Zone zu schaffen, in der die Einspritzung für zündfähiges Gemisch sorgt, während drumrum reine Luft ist. Laut Mitsubishi lassen sich damit sensationelle Abgaswerte erreichen. Man braucht allerdings bisher dazu mehrere Einspritzventile pro Zylinder und der Lauf wird härter, weil dieselähnlich mehr Luft komprimiert wird im Teillast.

Beim Zweitakter wird ohnehin immer die gleiche Menge komprimiert, ob nun Frischgas oder Restgas. Da fällt es also nicht auf. Ideal wäre ein System, bei dem die Luft gar nicht mehr gedrosselt werden müßte. Die Entwicklung wird hier noch weiter gehen. Wenn die Einspritzungen mal in großer Menge gefertigt werden und jeder Bub einen Laptop hat, mit dem er sich mal eben per USB in seinen Roller einklinkt, dann kommt sowas bald in großer Serie.


Gruß

Werner

P.S.: Erfahren habe ich das alles von einem Motorenhersteller (Göbler-Hirth), der sich mal für mein Flugmotorenprojekt interessiert hat

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