Date: January 14, 2008 at 23:50:56
From: hastelloy, [p5b136bd6.dip.t-dialin.net]
Subject: Statistik und Medizin
Hallo Rhanie und Co,
die beiden Bücher vom eirelegenden Hund und der Statistiklüge kann ich auch nur empfehlen. Wenn das was in einem Leserbrief in unserer Zeitung von heute zu der Studie stimmt, ist es genau das Muster welches dort als gängige Trickserei angeprangert wird. Laut dem Leserbrief basiert die Studie auf:
Ursprüngliche Studie 1980 bis 1995 auftreten von Krebs + Leukämie um AKW
=> es wurde insgesamt keine nenneswerte Erkrankungshäufigkeit festgestellt. Nun teilte man die Befragten in zusätzliche Untergruppierungen und Kleingruppen auf. Promt fand man bei Kindern unter 5 Jahren innerhalb von 5km Umkreis eine Erhöhung der Erkrankung, in anderen Altersgruppen jedoch eine Senkung der Rate. == entspricht exakt dem statistischen Effekt "Gesetz der kleinen Zahl"
So nun die neue Studie "von heute":
Sie wurde nicht! etwa nur auf neuen Daten erhoben wie es richtig wäre, sondern umfasst den Zeitraum von 1980 bis 2003!!!!! Damit sind alle! alten den ursprünglichen Effekt aufweisenden Zahlen in der neuen Untersuchung wieder mit drin. (entspricht etwa dem, dass man die bereits gezogenen Lottozahlen im Voraus hat). Damit kommt die neue Studie auch nicht zum Ergebnis, dass die Häufigkeit der Erkrankung ansteigt, sondern diese !Annahme! ist bereits in das der Auswertung zugrunde liegende Modell eingearbeitet!!! Schaut man sich die Studie an, so ist nur ein einziger Wert erhöht, nämlich der für die Entfernung von 5 km oder weniger. Alle anderen Entfernungen in denen ja auch viel mehr befragte Personen repräsentiert sind sind auf Normalniveau!
Und bei dem einen Wert (5km) der erhöhte Krankenwerte aufweist, kommt hinzu, dass die Kontrollgruppe also die Nichterkrankten, nach Aussage der Autoren der Studie deutlich unterschätzt werden. Daher muß der Wert (Verhältnis der Erkrankten zu Nichterkrankten) ebenfalls in Frage gestellt werden und somit auch die Aussage der Studie insgesamt.
Soweit der Leserbrief sinngemäß zu der Studie. Wie geschrieben, genau so wird in den beiden Büchern dargestellt wie man Medikamente "schönrechnet". Übrigens, die erkrankten Kinder kann man bestimmt nochmal aufteilen in deutsche oder Migranten, bzw schwarz, weiß, gelb oder so. Dann kommt wohl heraus, dass in 5km Umkreis 100% aller schwarzen oder gelben Kinder erkranken ( also sind die AKW´s auch noch rassistisch!!! und nooch gefährlicher als gedacht!). Dumm nur, dass die 100% halt exakt dem einen farbigen Kind in 5 km Umkreis entsprechen.......aber als Argument gegen rassistische Nazikraftwerke taugt es bestimmt ganz gut für die Ökoklientel (warum kommen die bei "Braun" Kohle nicht auf den Trichter?).
Gruß
Andi
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