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Date: May 15, 2008 at 15:43:56
From: Rhanie, [620_acl1.gw.smartbro.net]
URL: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,553446,00.html
Subject: NEUE ÖKOTECHNOLOGIE VON BMW

Hallo!

Naja, wenns schee macht...

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,553446,00.html

NEUE ÖKOTECHNOLOGIE VON BMW
Spritsparen 2.0
Von Tom Grünweg

Bislang galt "Heizer" als Schimpfwort für Vollgasfahrer, jetzt gibt BMW der Vokabel einen neuen Sinn. Künftig wollen die Bayern die Abwärme des Motors zum Spritsparen nutzen. Auch die Sonne soll angezapft werden.

Mit der sogenannten Efficient-Dynamics-Strategie (mehr...) hatte BMW das richtige Thema zur rechten Zeit parat. Zwar wird auch bei Audi, Mercedes oder VW an vielen kleinen Schrauben gedreht, um den Spritverbrauch und damit den CO2-Ausstoß zu senken. Doch zumindest in der Kommunikation dieser Sparaktivitäten hatten die Bayern zuletzt die Nase vorn. Auch auf der Straße zeigt das Programm Wirkung: "40 Prozent der in Europa verkauften Neuwagen von BMW und Mini stoßen im Normzyklus zwischen 104 und 140 Gramm CO2 pro Kilometer aus", rühmt BMW die eigene Sparstrategie.

Doch weil - wie in der Waschmittelwerbung - sauber eben nicht gleich rein ist und die Konkurrenz aufholt, suchen die Entwickler in München nach weiteren Einsparpotentialen. Jetzt stellten sie einige der neuen, ungewöhnlichen Sparmethoden vor. Nach Bremsenergie-Rückgewinnung, Schaltpunktanzeige und Start-Stopp-Automatik soll nun Raumfahrttechnik zum Einsatz kommen: Wie bei Satelliten nämlich soll Wärme zur Energiegewinnung genutzt werden. Denn nur ein gutes Drittel der Energie aus dem Kraftstoff wird im Verbrennungsmotor in mechanische Arbeit zur Fortbewegung umgesetzt, klagen die Forscher. Der Rest gehe in Form von Wärme verloren.

Zumindest einen Teil davon wollen die Bayern künftig zurückgewinnen und in Strom umwandeln. Dabei setzen sie auf eine Technologie, mit der die NASA schon seit Jahrzehnten Weltraumsonden bestückt: den thermoelektrischen Generator. Er besteht aus Halbleitern, in denen bei einem Temperaturgefälle eine elektrische Spannung entsteht. Obwohl im Weltraum ein radioaktives Zerfallselement als Wärmequelle genutzt wird, war die Energieausbeute bislang eher dürftig, die Kosten aber astronomisch hoch.


WIE SIE SPRIT SPAREN KÖNNENTanken bei den europäischen Nachbarn
Bei den hiesigen Rekordpreisen für Benzin und Diesel kann sich das Tanken im benachbarten Ausland lohnen. Die Tankstellen in Deutschland gehören nach Angaben des ADAC mit einem Super-Preis von durchschnittlich 1,47 Euro und einem Dieselpreis von 1,41 Euro zu den teuersten in Europa.

Für Super müssen demnach nur Niederländer (1,59 Euro) und Belgier (1,53 Euro) tiefer in die Tasche greifen. Beim Diesel liegen lediglich Dänemark (1,46 Euro) und Italien (1,45 Euro) über den deutschen Preisen. Das billigste Super (1,08 Euro) gibt in Slowenien, in Luxemburg kostet ein Liter Diesel nur 1,14 Euro.
Frühes Hochschalten spart Sprit
Experten raten: Bei niedriger Drehzahl schalten und fahren. Das heißt anschnallen, starten, gleich losfahren und schnell in den nächsthöheren Gang schalten. Gefahren werden sollte gleichmäßig in hohen Gängen, also mit niedrigen Drehzahlen.
Im Verkehrsfluss mitschwimmen
Gleichmäßig zu fahren und den Schwung des Fahrzeugs zu nutzen, bringt eine Ersparnis. Fahrer sollten frühzeitig den Fuß vom Gaspedal nehmen, wenn erkennbar nicht weitergefahren werden kann. Besitzt das Fahrzeug eine Schubabschaltung, wird in diesem Moment kein Kraftstoff mehr eingespritzt, was gleichbedeutend mit "Nullverbrauch" ist.
Motor öfters abschalten
Wenn es sinnvoll ist, den Zündschlüssel herumdrehen - beispielsweise vor Bahnübergängen bei geschlossener Schranke, an Ampeln bei längeren, bekannten Rotphasen sowie in Staus. Bei modernen, betriebswarmen Motoren ist das Abschalten des Motors ab einer Standphase von mehr als 20 Sekunden sinnvoll.
Ballast abwerfen
Auch ein Auto kann man abspecken: Kofferraum entrümpeln, unnötiges Zusatzgewicht entfernen, ungenutzte Aufbauten wie beispielsweise Gepäckträger, Skihalter, Dachboxen und Fahrradhalter abmontieren. Jedes Gramm spart Sprit.
Reifendruck checken, Reifen auswechseln
Den Reifenluftdruck sollte man regelmäßig überprüfen und nötigenfalls korrigieren. Bei zu geringem Luftdruck leidet nicht nur die Sicherheit, auch der Spritverbrauch steigt. Schon 0,2 bar weniger erhöhen den Rollwiderstand bis zu zehn Prozent.

Die Autoindustrie rüstet Neuwagen in der Regel mit Leichtlaufreifen aus. Beim Reifenwechsel sollte darauf geachtet werden, dass die alten durch neue Leichtlaufreifen ersetzt werden, auch wenn diese etwas mehr kosten sollten. Ihr Rollwiderstand ist geringer - das spart Sprit.
Stromverbrauch drosseln
Die Klimaanlage kostet zusätzlichen Kraftstoff. Die Aufheizung des Fahrzeugs lässt sich, falls möglich, durch einen schattigen Parkplatz in Grenzen halten. Front- und Heckscheibenheizung ausschalten, sobald die Scheiben frei sind.
Billigste Tankstelle heraussuchen
Verwenden Sie einen Benzinpreis- Vergleichsrechner, um die preiswerteste Tankstelle in ihrer Nähe zu ermitteln. Weil die Benzinpreise volatil sind, lohnt es sich außerdem, stets nur kleinere Mengen zu einem festgesetzten Preis zu tanken - dieses "cost averaging" gleicht Schwankungen aus, und Sie laufen nicht Gefahr, zum Höchstkurs vollzumachen.
Nun jedoch wollen die Forscher einen solchen Generator ins Auto bauen und statt der Hitze der Atome die Abwärme des Abgases nutzen. Schon heute ließen sich so etwa 200 Watt Leistung erzeugen, für die nahe Zukunft halten Entwickler rund 1000 Watt für möglich - die dann ins Bordnetz eingespeist werden könnten. Im normalen Fahrbetrieb hätte das Kraftstoffeinsparungen von bis zu fünf Prozent zur Folge. Wenn das Heizkraftwerk im Auspuff tatsächlich in Serie ginge, wäre es die ideale Ergänzung zur Rekuperation. Denn während dabei Energie vor allem beim Bremsen und im Schubbetrieb zurückgewonnen wird, "spielt der thermoelektrische Generator seine Vorteile dann aus, wenn es am meisten Spaß macht – beim Gas geben", schwärmen die Entwickler.

Solarstromerzeugung auf dem Autodach

Abwärme ist aber nicht die einzige Energiequelle, die BMW anzapfen will. Wie zuletzt in der X5-Studie auf dem Genfer Autosalon demonstriert, denken die Techniker auch über Solarstrom nach. Schon eine Fläche von einem Quadratmeter reicht in Mitteleuropa für die Erzeugung von 200 Watt. Nutzt man die gesamte Dachfläche eines Autos, könnten stetig deutlich mehr Watt erzeugt werden. Würde diese Energie ins Bordnetz eingespeist und etwa die Batterie geladen, hätte die Lichtmaschine weniger zu tun, und der Verbrauch ginge zurück. Schließlich kalkulieren die Entwickler für eine Kilowattstunde Strom mit 0,3 Litern Sprit auf 100 Kilometern.

Zudem ließen sich mit dem Strom nicht nur Mobiltelefone laden, Getränke kühlen oder die Klimaanlage betreiben, sondern es könnte zum Beispiel auch das Getriebeöl oder das Kühlmittel vorgewärmt werden. Dadurch würde der Warmlauf des Antriebs verkürzt und der Verbrauch ginge im Normzyklus um etwa ein Prozent zurück, rechnet BMW-Sprecher Wieland Bruch vor. Bis solch eine Technik tatsächlich in Serie geht, wird es allerdings noch dauern. "Wir arbeiten die Liste der möglichen Maßnahmen der Reihe nach ab. Die mit dem größten Kundennutzen zu den geringsten Kosten kommen zuerst."

Zwölf Millarden Liter Sprit verbrennen sinnlos im Stau


MEHR ÜBER...
Auto BMW CO2 Spritsparen Wärmetauscher Lichtmaschine zu SPIEGEL WISSEN Auf dieser Liste steht auch die Software für das vorausschauende Auto. Um den Wagen immer optimal auf die aktuelle und vor allem künftige Verkehrssituation einzustellen, wollen die Entwickler künftig zahlreiche Informationen des Navigationsystems und der Fahrzeugsensoren auswerten. Exakt vor der Autobahnauffahrt stünde dann automatisch die maximale Leistung zur Verfügung, kurz vor dem Überholen würden Lichtmaschine und Generator abgekoppelt, ein Hybridfahrzeug würde rechtzeitig vor dem Stau noch einmal die Akkus laden, damit es möglichst lange elektrisch im Stop-and-go-Verkehr mitfahren kann, und im Gebirge würde der Generator nur dann arbeiten, wenn er auf Gefällestrecken überschüssige Energie nutzen könnte.

Allerdings, das haben die Bayern in mehr als zehn Jahren Feldforschung gelernt, bringt auch das effizienteste Fahrzeug nur wenig, wenn der Verkehr steht. Solange es in Deutschland Tag für Tag 200 Staukilometer gibt und sich die Autoschlangen zu Stoßzeiten auf 1000 Kilometer summieren, werden weiterhin jedes Jahr rund zwölf Milliarden Liter Sprit überflüssig verbrannt. Deshalb arbeiten die Ingenieure nicht nur am Verbrauch der Motoren, sondern auch am Verkehrsfluss. Alleine die dynamische Grüne Welle, mit der Ampelschaltungen dem tatsächlichen Bedarf angepasst würden, könnte den Verbrauch auf Einfallstraßen um 30 Prozent reduzieren, rechnen die Experten vor. Der Clou: Das gilt nicht nur für neue Sparmodelle, sondern für alle Autos, die fahren statt sich zu stauen.

Gruß Rhanie.

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