Date: July 11, 2010 at 14:09:19
From: schnellstahl, [84-73-31-93.dclient.hispeed.ch]
Subject: Re: 324TD zuerst lahm, jetzt Rakete
Hallo Forummitglieder
Wie's aussieht ist halb Europa in den Ferien. Nur einer schraubt bei 34°C an seinem 324TD rum. Aber nur Abends. Trotzdem noch ohne Erfolg.
Das Fahrverhalten hat sich seit meinen ersten Beiträgen etwas verändert:
-Es dauert nun 10km fahrt, bis die Symptome auftreten. Mit Pöl treten die bisher beschriebenen Symptome innert weniger Minuten ein. Deshalb fahre ich im Moment nur noch mit Diesel
-Der Vollastrauch ist weg. Das Verhalten bei hohen Drehzahlen (Turbobereich) und hoher Last ist was die Rauchentwicklung anbelangt normal. Sprich: Bei Tag kaum mehr sichtbar.
-Bei unteren Drehzahlen und bei Standgas ist der Dieselgeruch deutlich stärker. Vor allem beim Beschleunigen ist der Schub ab 1200min-1 massiv. Der Rauchausstoss auch.
-Ab 10km Fahrt beginnt die DDE-Lampe zu leuchten um sofort wieder zu erlöschen. Tendenziell verschwindet sie beim Beschleunigen, im Stand oder bei langsamer Fahrt kommt sie wieder. Sie hat aber keinen Einfluss auf die Gasannahme oder Abgasverhalten.
Das Problem scheint definitiv Temperaturabhängig zu sein. Durch die Kraftstoffvorheizung (nur Pöl) erhöht sich ja die Krafstofftemperatur.
Was ich in der Zwischenzeit noch gemacht habe und einige Ergänzungen zu bisher gemachte Versuche:
-Der Schlauch vom Frischluftverteiler zum LDF ist ausgefranst. Ich gehe noch davon aus, dass der dicht ist. Ich werden ihn nächstens austauschen. Eventuell ist er auch zugesetzt, denn der Verschlussdeckels vom Frischluftverteiler war ziemlich verschmutzt.
-Es hat keinen Einfluss ob ich den Nadelhubgeber abhänge oder nicht. Die DDE-Lampe geht aber an, wenn ich ihn trenne.
-Das Starten mit abgehängtem SB-Steuergerätes bewirkt ein höhrbares Nageln. Dabei geht die Drehzahl weg und die DDE-Lampe funktioniert nicht. Das SB-Steuergerät scheint in Ordnung zu sein.
-Durch die vermutete Temperaturabhängingkeit habe ich begonnen einige Fühler auszumessen. Wie Hans Fürthbauer einmal geschrieben hat, geht für die SB-Regelung die Temperatur, Drehzahl, der Ladedruck und Last mit ein.
-Der Motor-Temperaturfühler (höhe 4.Zylinder, grün) hatte 460 Ohm. Die ZK-Temperatur neben dem Fühler betrug 74°C. (Widerstand Ausserhalb Angaben der BMW-Rep.-Anleitung, Angabe dort 550...750 Ohm)
-Die Lufttemp-Fühler ergab einen Widerstand von 765 Ohm -> i.O.
-Der NTC am Mengenstellwerk hat kalt, also ausgebaut bei 35°C 1600 Ohm. Eingebaut 560 Ohm (Temp nicht bekannt, geschätzte 45°C). Der Wert kalt wäre zumindest i.O. Dass der Widerstand tiefer sein muss ist klar, aber wieviel?
Jetzt sind noch tausend Fragen offen:
-Welcher Stecker ist vom Spritzbeginngeber? Der Stecker vom Nadelhubgeber sitzt mit drei anderen Steckern auf einem Arretierblech. Ich vermute es ist der obere zweipolige schwarze Stecker? Welche Aussage kann ich nachher machen, wenn ich diesen Stecker abziehe? Angenommen meine Problem rühren vom NBF und /oder vom SBG. Bei einem defekt müsste das Notlaufprogramm eher weniger als mehr ein Kraftstoff einspritzen.
-Hat jemand eine Kennlinie vom Motor-Temperaturfühler? Ist der gemessene Wert nicht zu tief?
-Wie ermittelt das SB-Gerät die "Last". Könnte der Pedalwertgeber hopps gegangen sein und in Kombination mit einem anderen ausgefallenen Bauteil Probleme verursachen? Der Pedalwertgeber könnte ja für die zu hohe Leerlaufdrehzahl verantwortlich sein. Aber kann sich die Kennlinie dort ändern?
-Können die Einspritzdüsen für solche Probleme in Frage kommen? Ich gehe davon aus, dass der massive Schub und die Rauchentwicklung nur möglich ist, weil die DDE die Einspritzmenge und/oder Einspritzdauer falsch berechnet. Ich habe die Düsen noch nie geöffnet. Könnenten mit 225tkm hinüber sein. Nur lässt sich die Karre problemlos starten und der Lauf war bis vor kurzem sensationell weich (Hallo TDI-Fahrer).
-Wie werden die im Forum genannten 2,3 und 7-poligen Zwischenstecker zwecks Diagnose gebaut? Kennt jemand die BMW-Nummern der Stecker-Männlein und Weibchen? Ich gehe davon aus dass ich die Zwischenstecker so bauen muss. Oder gibt's da eventuell eine Bosch-Nummer?
-Kann das Druckregelventil zugesetzt sein? Eigentlich müsste dann doch die Einspritzung im kalten Zustand schlechter sein.
Bis sich hoffentlich jemand mit Rat meldet werden meine nächsten Schritte folgende sein:
-Versuch bei Boschdienst Speicher auslesen zu lassen.
-Versuch bei Bosch eine verlängerte Hohlschraube für Pumpeninnedruckmessung zu bestellen.
-Je nach Aussgage vom Boschdienst Düsen abdrücken lassen und Öffungsdruck bestimmen.
-Ladedruck und Signal vom LDF vergleichen. Die Kennlinie habe ich im Forum gefunden.
Grüsse
Dani
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