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Date: January 24, 2011 at 16:51:41
From: R.Lang, [dslb-084-059-042-137.pools.arcor-ip.net]
Subject: Re: Da bedarf es noch eines Nachsatzes aus meiner Sicht

Hallo Werner,
also ich habe in ca. 7 Jahren mehr als 100000 to Futtermittel von Ölmühlen über die Seewege in ganz Europa zu den Abnehmern in ganz Europa transportiert bzw. transportieren lassen.Wir haben rund um die Uhr gelden transportiert und entladen. Ich habe in den verschiedensten Ölmühlen hinter die Kulissen schauen dürfen. Ich habe dabei so manche Haverie erlebt, sei es das Fremdstoffe in die Futtermittel hineinkamen, sei es das an den Transportsystemen Hydraulikleitungen platzten, oder das die verfressenen Möwen einen offenen Laderaum überfallen haben. Also da gibts ne Menge Möglichkeiten der Kontamination, der Zeit und Kostendruck erlaubt in den meisten Fällen kein anders handeln als die Augen zu zu machen und weiter.Das Regiment der Stevedors sprich Verladepersonal ist unerbittlich. Ne Verunreinigung im Rapsexpeller oder Sojaschrott zu finden ist fast unmöglich obwohl sie geschehen ist und auch ausgeliefert wurde. Überall werden Ladngsproben gezogen und schnellst möglich analysiert. Trotzdem das Buisness ist unerbittlich, alle Lieferungen wurden schnellst möglich abgewickelt. Mal ist es die Tide, mal das Wetter,
mal der Liegeraum bei der Ver- oder Entladung die zu unabweisbaren Arbeitsbedingung führen. Wenn dabei dann mal PCB-haltiges Hydrauliköl
in dem sehr saugfähigen Rapsexpeller verschwindet, man kann das nicht ausschliessen, so sind schon mal PCB in der Nahrungskette.

Dann gibt es zwar Vorschriften wie mit ölhaltigen Substanzen umzugehn ist, doch wer hält sich immer zu 100% daran. Da kann es vorkommen das
schon mal Gebinde zusammengeschüttet werden die besser nie zusammen in die Fertigungsablüufe kommen sollten. Das wären jedoch statistisch gesehen Einzelfälle die im statistischen Rauschen untergehen.

Bei den Dioxinfunden zur Zeit ist es jedoch so das hier über relativ lange Zeit der Misstand bekannt war, jedoch nicht abgestellt wurde, ja es wurde sogar wirtschaftlich ungerechtfertigt ein Vorteil daraus gezogen. Da ist es zwingend das der Staatsanwalt die Finger in die Wunde legt.

Nur soll Politik nicht das Schwarze Peter Spiel spielen, es gibt in der Politik und in den Aufsichtsbehörden genug Sachverstand um präventiv zu handeln. Das wurde unterlassen. Jetzt wo das Kind im Brunnen liegt herrscht eifriges Gegacker, und es werden Fruchtbarkeitsrituale aufgeführt die schon fast lächerlich wirken.

Es ist schon ein Witz das die Verwaltung Vorschriften erlassen muss wie ein Wirtschaftsbetrieb zu organisieren ist. Der gesunde Menschenverstand müsste eigentlich reichen um Schwachstellen in der Organisation eines freien Wirtschaftsunternehmen zu verhindern. Von daher ist zu hinterfragen ob die vermehrt feststellbare Bevormundung durch Kontrollorgane zu den Misständen führt die hier beklagt werden.

In diesem Fall führt das die Folgen von erkannten Schäden in ihrer Wirkung minimiert werden, ob es einen nachhaltigen Lerneffekt ausgelöst hat? wage ich zu bezweifeln.

Die Feststellungen das vorsätzlich so gehandelt wurde geht so schon garnicht, und trotzdem es ist passiert.

Wenn es zukünftig Giftfreier laufen soll, ist mehr von Nöten, als eine organisatorische Einzelmassnahme erforderlich.

Gruss R.L.

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