Date: September 11, 2001 at 08:44:09
From: Ralf Hofmann, [p3e9c12ea.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Ein paar Gedanken/Erlebnisse zu/mit Biomolekülen
Hallo Martin,
>1. Nehmen wir mal ein Beispiel eines Biomoleküls:
Proteine haben z.B. die Eigenschaft, daß sie sich gerne an Oberflächen anlagern. Diese können sein Glas, diverse Kunststoffe, Metalle u.ä. Zum Teil ist dieser Effekt erwünscht und wird auch in der Forschung ausgenutzt, z.T. ist der Effekt sehr störend, besonders, wenn's drum geht, sehr kleine Proteinmengen (nanogramms) reproduzierbar zu messen. Proteine sind z.T. so klein, die finden auch bei geschliffenen Oberflächen genug Rauigkeit, um sich irgendwo anzulagern. Enthalten sind die Dinger in allen Zellen, also auch in Rapssamen, z.T. gibt es Membranproteine, die sowohl wasseranziehende, als auch wasserabweisende Bereiche haben, wahrscheinlich auch in den vielzitierten Schleimen enthalten.
Kannst Du, wenn wir Dir Schleim aus dem Pöl-Tank zukommen lassen, den daraufhin analysieren?
>2. Zu meinem Biodiesel/Diesel/Pöl-Wachstumsversuch mit Schimmelpilzen möchte ich noch nachtragen, daß man inzwischen lebende Fäden sehen kann, wobei ich aber wg. der schwierigen UNterscheidung zwischen Brownscher Molekularbewegung und der Bewegung von Zellorganellen in so einem Faden bis zu einer endgültigen Aussage noch eine Färbung machen möchte, die auf Stoffwechselleistungen der MO's zurückgeht. Von dem zugegebenem Wasser ist in der Pölprobe inzwischen nichts mehr zu sehen, das ist jetzt wohl von den MO's aufgenommen. Der reine Augenschein der Wasserfreiheit sagt also nichts.
Das bringt mich auf eine Idee. Ist es möglich, verunreinigtes Alt-Pöl mit Hilfe von Bakterien zu reinigen, oder bekommt man dadurch noch mehr Ärger als vorher?
>3. Bevor ich meine Düsen zusammengebaut und eingestellt hatte, wollte ich mal an einer alten Düse testen, ob sich der Einspritzdruck wesentlich erhöht, wenn man statt Diesel Pöl durch die Düsen jagt. Also Diesel aus der Pumpe, auch aus der Entlüftungsöffnung alles ausgekippt, was ging, Aldöl rein, diverse ml durchgespült, Düse dran und gepumpt. Düse saß nach ein paar Hüben fest, auseinandergebaut, Düsennadel lies sich nur mit Kneifzange und viel Kraft aus der Düse ziehen.
War das ungefiltertes Altes Frittenöl?
> Um die Düsennadel herum war ein klebriges Zeug, das sich mit Bremsenreiniger lösen lies. Ich denke, daß Spiel zwischen Düsennadel und Düsengehäuse ist vergleichbar mit dem zwischen Pumpe und Zylinder des Hochdruckteils. In der Pumpe (Dank an Eckes, habe ihn aber bisher nicht dazu befragt) war wahrscheinlich bisher nur Diesel und Pöl. Nehme ich mir heute die Düse vor, ist sie wieder und immer noch o.k. Was ist also das Zeug, das die Düsennadel bewegungsunfähig gemacht hat?
Ich vermute, es hat was mit den blockierten Flügelzellenpumpen von Jürgen W. und dem anderen Alt-Pöler zu tun. Evtl. das gleiche. Ist es möglich, das das Zeug Filtergängig ist, sich aber unter bestimmten zu langkettigen Substanzen zusammenballen kann (wie zäher Schleim halt mit dem entsprechend erhöhten Reibungswiderstand)?
>Zur Messung für Ralf Hofmann: Leider ist es so, daß man erst wissen muß (zumindest in etwa) was man messen will. Eine Proteinbestimmung dürfte auch an einem aufgeflexten Pumpenkolben gehen, wenn er nicht zu warm war und bis zur Bestimmung fast steril behandelt wurde. Ist wie bei der Messung von Ölen und Fetten, jeder Fingerabdruck ist meßbar und verfälscht das Ergebnis. Findet man nichts, ist man immer noch genau so schlau wie vorher, findet man was an Reaktion (Artefakt?, s.o.), wäre erst mal ein Blindtest fällig, ist der auch positiv, reagiert viellicht schon das Metall mit dem Farbstoff und man ist wieder am Anfang.
Ich habe noch eine geschlossene, aber vermutlich gefressene Lucas DPC da. Soll ich die zu lassen, bis Du Zeit hattest eine Probe zu nehmen?
>Zur EM oder REM:
Was ist EM oder REM?
>Der Kolben von Djabrails Pumpe hat, wenn man genau hinsieht, einen (2?) umlaufenden spiralförmigen Riß, der nicht(?) bis zur Zentralbohrung reicht. Für mich ist die Frage, ist das der Vorschaden, weil vergessen wurde, bei Temperaturen um Null mit Diesel zu spülen und am nächsten morgen noch kaltes, zähes Pöl in der Pumpe war und haben dann die Trümmer (evtl. mikroskopisch klein) dieses Bruches oder evtl. eine dadurch verursachte Umfangsvergrößerung des Kolbens letztendlich zu dem Fresser geführt oder ist diese Bruchlinie erst die Folge des Fressers?
Ja, diese Frage stelle ich mir auch noch, zumindest als weiter mögliche Schadenstheorie. Wenn R. Lang das am Rasterelektronenmikroskop erkennen kann, ob da Fremdkörper im Spiel waren, sind wir weiter.
MfG
Ralf Hofmann
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