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Date: June 02, 2002 at 20:32:15
From: Hans Fürthbauer, [linzu1-204-37.utaonline.at]
Subject: Re: @ Ralf Hofmann: Motor und Einspritzausrüstung MB 100

Hallo Ralf,

Du lieferst zu Deinen Fragen immer gleich die richtigen Hinweise zum Fahrzeug und zur Pumpe. Das freut mich, weil es Arbeit spart.

Frage 1.) zum Motor selbst habe ich keine Details. Es gibt sicher die Verwandtschaft mit dem W123, weil der Motor ein OM 616.936 ist, sofern meine Unterlagen stimmen.

Frage 2.) Du hast eine Gleitstößelpumpe drauf. Die hat so eine hohe Fördermenge, daß man zum Entlüften bei leergefahrenem Tank keine Handpumpe mehr benötigt (?). Mercedes hatte mit der Einführung der Verteilerpumpe bei den damaligen "Billigdiesel-Fahrzeugen" (Golf, Peugeot, Kadett, ...) das Problem, daß die VE-Pumpe selbstentlüftend war und die Reihenpumpe nicht. Es hat zwar noch einige Zeit gedauert, bis man bei MB auf dieses Merkmal gestoßen ist. Dann aber gab es eine massive Forderung an Bosch, die Vorförderpumpen für die Mercedes-Reihenpumpen so zu überarbeiten, daß auch die Reihenpumpe nicht mehr von Hand entlüftet werden muß. Deswegen hat Mercedes mit Einführung der neuen Vorförderpumpe auf die Handpumpe verzichtet.

Jetzt zu Deiner Pumpe: Wenn ich Deine Pumpendaten, die Du angegeben hast, richtig interpretiere, hast Du ein Einspritzpumpe mit Fertigungsdatum April 2001 drauf.

Du hast angegeben: 011 18583728: Gliedert sich so: 011 (= Werk Stuttgart-Feuerbach) dann 185 (= April 2001), der Rest ist eine fortlaufende Nummer. Wenn es so ist, handelt es sich wahrscheinlich um eine Tauschpumpe. Da würde ich an Deiner Stelle die Vorförderpumpe nicht tauschen wollen, sondern mir eine der einfachen nachrüstbaren Handförderpumpen zulegen und die vor der Vorförderpumpe in die Zulaufleitung einbauen. Nicht diesen "Gummiball", wie er bei manchen Franzosen vorkommt, sondern eine ordentliche Kolbenpumpe (z.B. von Bosch) mit Saug- und Druckventil. Die kostet nicht die Welt und Du veränderst nichts an Deiner EP.

Wenn Du trotzdem die Vorförderpumpe tauschen willst, dann achte unbedingt darauf, daß es wieder ein Gleitstößelpumpe (Alugehäuse) ist und nicht irgend eine alte Gurke mit Rollenstößel und miserabler Förderleistung und daß die Daten halbwegs zusammen passen. Du kannst auch nicht eine Rollenstößelpumpe mit einer Nocke für eine Gleitstößelpumpe effizient betreiben. Auf dem Typenschild Deiner Vorförderpumpe findest Du zur Orientierung einige nützliche Angaben, die so lauten könnten:

FP / KG 24 M 150 (habe ich gerade von einer alten MB 300D-Pumpe abgeschrieben).

FP = Förderpumpe
KG = Kolbenpumpe mit Gleitstößel
24 = Kolbendurchmesser in mm
M = M-Pumpe, wie Du sie hast
150 = Ausführungskennzahl, dafür habe ich keine Schlüssel

Der Druck der Vorförderpumpe wird von der Kolbenfeder bestimmt. Wie weit es hier unterschiedliche Federn gibt, weiß ich nicht. Der Druck im Niederdruckraum an der Einspritzpumpe wird vom Überströmventil am Pumpenausgang eingestellt. Dieser Druck ist für eine sichere Elementfüllung zuständig. Vorförderpumpe und Überströmventil sollten schon halbwegs zusammenpassen. Sonst fördert die Vorförderpumpe wie wild und das Überströmventil bringt den zuviel geförderten Saft nicht mehr weg. Der Kolben der Vorförderpumpe bleibt dann zwar stehen, so daß nichts Gröberes passieren wird, aber Du hättest dann immer einen höheren Systemdruck als vorgesehen.

Frage 3.) Die Reihenpumpen haben keinen Kaltstartbeschleuniger, der auf den Spritzbeginn wirkt. Natürlich auch die M-Pumpe nicht. Es gibt bei älteren Nutzfahrzeugen manchmal eine Anhebung der Startmenge, die gelegentlich in den Unterlagen als "Kaltstarthilfe" oder so ähnlich bezeichnet wurde. Zu betätigen manuell per Knopf und Seilzug oder mit einem elektromagnetisch betätigten Regelstangen-Anschlag. Hat vielleicht auch Dein Büssing.

Frage 4.) Die M-Pumpe wird über den Motorölkreislauf mit Schmieröl versorgt. Bei den MB-Motoren mit der M-Pumpe erfolgt seit Mitte der 80-er Jahre die Ölversorgung und der Rücklauf über den Pumpenflansch. Du siehst daher auch keine Leitung.

MfG Hans F.


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