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Date: July 22, 2002 at 20:01:47
From: Christian, [pd954450b.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Probleme mit der ESP

Hallo Leute !

Ich bin über Eurere kompetenten Rückmeldungen sehr erfreut.


Das mit dem Druckregelventil ist ein heißer Tipp gewesen !
- Aber nun mal der Reihe nach:

Als ich in der Werkstätte die ESP abgeholt habe und ich dem Mechaniker etwas von einer möglichen gebrochenen Feder im Druckregelventil erzhält hatte, die der Mechaniker überprüfen sollte bekam ich die Antwort: "Diese ESP hat kein Druckregelventil, das wird durch die Rückflußbegrenzung in der Rücklaufverschraubung geregelt."

Obwohl ein Verkleben durch das PÖL kaum möglich gewesen ist (Dieselspülung vor Abstellen) ließen wir über eine Kraftstoffpumpe ca. 15 Std. Benzin durch den Vorlauf laufen.

Danach zerlegten ein Freund (ebenfalls PÖL-Fahrer) und ich die ESP (hatten jedoch vorher an einer anderen geübt um keine bösen Überraschungen zu erleiden).
Den Kopf bekamen wir mit leichtigkeit ab und siehe da ! - Der Gashebel welcher bereits gesaut hatte, besaß einen starken Abrieb. Ebenfalls die Kupferhülse. Nach einigen Handgriffen konnten wir die Hülse durch eine neue ersetzten (eingepresst mit dem Schraubstock). Den Bolzen mit der Federhalterung wurde auch getauscht, wobei wir den Federsatz von der Originalen genommen haben (Federdruckeinstellungen?).
Die Dichtungen sahen alle tadellos aus und waren auch dicht. Der O-Ring am Gashebelbolzen wurde jedoch erneuert.

Bei unserer Probe-ESP wagten wir den Hochdruckteil abzubauen um zur FZP vorzudringen. Wir scheiterten jedoch an den Spezialschrauben (Dreieckmutter) welche von Außen durch das Gehäuse als Lagerung der Hebel geschraubt wurden.

Zum Glück hatten wir die Möglichkeit einem Bosch-Mechaniker (in Rente) die ESP zu zeigen. Auf die Behauptung unsere ESP habe kein Druckregelventil wurde er richtig böse und zeigte auf den Schrauben unter dem Vorlauf.
Nachdem er sie ausgebaut, geschüttelt und durchgeblasen hatte meinte er daß irgendetwas damit nicht stimmen würde und sogar ein Teil fehlt.

(Ein Mechanikermeister von Opel meinte es sei möglich, daß die FZP durch die Undichtigkeit des Abriebes der Innenraum nicht mehr ganz gefüllt wurde und die FZP sich den leichtesten Weg durch dadurch suchen würde. - Wäre auch eine Möglichkeit.)

Wir befürchteten, daß ein Stück des Ventiles in der FZP steckte und diese vielleicht beschädigt hatte. Wir nahmen eine 5-Zylinder Turbodiesel ESP und wollten das Unterteil davon verwenden (Druck und Zündfolge stimmten ja überein) und nur den Kopf umbauen. Die Kaltstartvorrichtung war zwar anders angeordnet, konnte aber auch ohne auskommen, da ich sie nie in Verwendung hatte.
Als wir den Kopf der Turbodiesel-ESP herunter hatten mußten wir jedoch feststellen, daß der Standgashebel anders bedient wurde und die Federhalterung fehlte. Aufbohren und umniete wollte wir nicht und war uns zu unsicher.

Nun verglichen wir die beiden Druckregelventile und bemerkten, daß der Bolzen irgendwie steckte, optisch war bei beiden gleich viel dran (fehlte also nichts - "FZP defekt" also unwahrscheinlich).
Wir machten die Sprenghüle heraus (mit einem Nagelkopf, einer Zange und einem Hammer). Der Bolzen wollte nicht so recht heraus und nach etwas klopfen auf die Tischfläche konnten wir ihn dann doch herausziehen. Die Feder sah ganz in Ordnung aus (keine abgebrochenen Teile). Wir reinigten das Loch sowie den Bolzen und nach einiger Zeit fiel der Bolzen von alleine in der Hülse hin und her. Jetzt konnten wir das Ventil wieder zusammenbauen.


Unsere Erklärung für den Defekt der ESP konnten wir nun so erklären:
Durch den Abrieb des Gashebelbolzens in der Kupferhülse wanderten feine Eisenspäne in den Innenraum und wurde durch das Druckregelventil gespült. Gerade in einem ungünstigen Zeitpunkt machte das Ventil zu und der feine Span verkeilte sich mit dem Bolzen.
(Mir fiel wieder ein, daß ich einmal kurz kräfig Gas geben konnte obwohl der Wagen nur im Standgas lief. Hier war wahrscheinlich so viel Druck da um den Bolzen zurückzupressen.)


Wir haben die Pumpe nun mal zum Einbau gegeben.
Sollte unsere Schlußfolgerung richtig sein, hatte das Problem auch nichts mit dem PÖL zu tun und ist bestimmt ein häufiger anzutreffender Defekt an den ESP. Die Pumpenteile und Dichtungen sahen wirklich gut aus und kein Hinweis auf PÖL-Schäden.
Ich bin zwar kein Mechaniker aber was erklärbar und nachvollziehbar ist könnte ja auch stimmen oder ?

Auf alle Fälle vorerst mal richtig Dank !
Sobald die Werkstatt den Einbau durchgeführt hat werde ich mich wieder melden. (Der Einbau wird vielleicht morgen spätestens Mittwoch erfolgen)

Viele Grüße und viel Spaß beim PÖL-fahren !



PS.: EINE REPARATUR DURCH DEN BOSCH DIENST SOLLTE MAN SICH ÜBERLEGEN, DA NUR DAS EINSPANNEN AUF DEN PRÜFSTAND 300.-€ KOSTET (OHNE REPARATUR).
(Nun verstehe ich auch daß es so viele Schrauber gibt, die sich die Teile selbst reparieren.)
Eine Reparatur würde auf den gleichen Preis wie ein Ersatzteil im Tausch kommen. - Reparieren die überhaupt noch etwas ?
In meinem Fall wäre es ja fast ein Gewährleistungsanspruch (127.000km), den ich nun zwar belegen kann aber durch meine Schrauberei keinen Anspruch mehr besitze. - Würde der Boschdienst eine solche Reparatur auf Kulanz übernehmen ? Oder würde man das nicht einmal erfahren da man nicht hineinschauen konnte ?

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