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Date: October 29, 2002 at 10:15:52
From: Ralf Hofmann, [pd9583dac.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: @ Ralf: CP1-Fresser, Deine Frage ging direkt an mich

Hallo Hans,

mein Fazit "Ich halte die Pumpe für voll pöltauglich" habe ich ja dadurch eingeschränkt, dass ich auf die Weihenstephan-Norm verwiesen habe. Die garantiert, dass es zu den von Dir angesprochenen Schäden durch Korrosion, Partikel und Wasser nicht kommen kann. Wenn das Pöl derartig verschmutzt ist oder die Säurezahl zu hoch, ist die Eignung für motorische Verwendung ohnehin nicht gegeben, das haben unsere Erfahrungen durch diverse Schäden bei VE-Pumpen ja schon gezeigt. Das in der Praxis trotzdem schlechtes Pöl in den Tank kommen kann, ist auch klar. Das Risiko kennt der Anwender aber und muss damit leben oder im Zweifel Diesel tanken.
Der CH-Pöler hat seinen Mercedes-Transporter mit CR-Motor ja mit Altpöl gefahren, ausgefallen sind aber nur die Injektoren und das DRV, die Pumpe hat keine Beeinträchtigungen gezeigt. Wär' trotzdem mal interessant, sie zu öffnen und zu kontrollieren, ich werde ihn mal daraufhin fragen.

Wenn durch undichte "gebastelte" Kraftstoffleitungen eine gefährliche Unterfüllung auftritt, merkt man das durch Fehlermeldungen oder meldet das System dem Fahrer nichts?

Da ein CR derzeit sowieso nur ein 2-Tank-System haben kann, braucht man ohnehin für den Pöltank eine geeignete, stärkere Vorförderpumpe, die Unterversorgungsprobleme sollten dadurch bei sachgerechtem Umbau gelöst sein.

Du schreibst, die CP1-Pumpe benötigt zur Schmierung und Kühlung einen permanenten Kraftstoffdurchsatz.
Welche Temperatur darf die Pumpe nicht überschreiten, um keinen Schaden zu nehmen? Ich denke da an die Möglichkeit einer Temperaturüberwachung der Pumpe (mindestens in der Testphase eines Versuchswagens).
Der Durchsatz dürfte sich aber bei Pöl nicht signifikant ändern, da bei Betriebstemperatur (ca. 80°C) die Viskosität der von Diesel fast entspricht, die Gleitfähigkeit dabei höher ist.

Was die Kontaktflächen zwischen Kolbenfußscheibe und Exzenterring betrifft, die sehe ich auch als möglichen kritischen Punkt. Aber nur, was Verschmutzung betrifft und Flüssigkeiten, die eine schlechtere Gleitwirkung als Diesel haben. Das Benzin oder Wasser an dieser Stelle die bekannten Schäden hervorruft, ist da eigentlich klar. Aufgrund des zitierten HFRR-Tests (der eine klare Aussage zur Gleitwirkung unter halbwegs vergleichbaren Umständen trifft) würde ich sagen, Pöl schmiert hier aber nicht schlechter als Diesel. Dass der HFRR-Test nicht für die CP1 gemacht ist, ist klar, dennoch denke ich, ist er in diesem Falle aussagefähig genug.
Letztendlich sagen kann man das aber nur nach einem Test auf dem Prüfstand mit Pöl. Einen solchen Test würde ich gern machen, mir fehlt für die Pumpe, die wir zerlegt haben nur noch ein DRV (auf eBay ist eins versteigert worden, ich hab's verpasst), dann könnten wir damit auf meinen Prüfstand. Welchen Versuchsablauf schlägst Du dazu vor? Ich habe da leider gar keine Ahnung, welche Zeit man die Pumpe laufen lassen muß und unter welchen Randbedingungen.

Deinen Schlußsatz zitiere ich nochmal:
>Mein Fazit zum Schluß: Die CP1 ist keineswegs "voll pöltauglich". Ob und wie lange sie einen Mißbrauchstest mit Pölbetrieb oder Pölzusatz aushält, hängt von den vielfältigen unbekannten Randbedingungen ab.

Im Prinzip hast Du Recht, aus der Sicht des Dieseltechnikers sind noch zu viele Fragen offen, um guten Gewissens dazu ja sagen zu können.
Aus der Sicht des Pölers sind die Chancen aber mehr als gut, dass die CP1 nicht zu den ersten Dingen gehört, die den Geist aufgibt, eher im Gegenteil.
Letztlich klären kann man das nur mit ausgibigen Tests und einer gewissen Felderfahrung. Die Tests würde ich gern machen, die Felderfahrung wird die Zeit bringen. Ein paar mutige Pöler braucht's eben doch dazu.

>Eine Empfehlung zum Betrieb eines CR-Motors (mit CP1) mit Pöl wäre aus meiner Sicht auch mit 2-Tank-System nicht seriös zu begründen.

Seriös begründen (im Sinne des Produkthaftungsgesetzes z.B.) kann man eine Empfehlung sicher nicht, da hast Du Recht. Aber man muß ehrlicherweise auch sagen, dass derzeit kein Grund bekannt ist, warum die Pumpe definitiv kaputt gehen sollte (ausreichende Pölqualität und fehlerfreier Umbau vorausgesetzt).
Und keinen Schadensgrund zu sehen ist für einen echten Pöler Grund genug, eine CP1 zu pölen ;-)).

MfG
Ralf Hofmann

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