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Date: December 29, 2002 at 22:50:50
From: Hans Fürthbauer, [linzu2-214-140.utaonline.at]
Subject: Re: das gibt's ja nicht, Olivio, deswegen habe ich einige Hinweise und Fragen für Dich.

Hallo Olivio,

die von Dir gemessenen Widerstandswerte an den 7 Pins der beiden Pumpen sind alle in Ordnung! Die 4 kOhm an Pin 5 und 6 ergeben sich ziemlich genau aus der Widerstandskennlinie für den Temperaturgeber Kraftstoff bei 10 Grad C. Du hast ja von einer Außentemperatur von ca. 10 Grad C während Deiner Prüfungen berichtet. Der Temperaturgeber Kühlmittel hat dieselbe Kennlinie, wie der für den Kraftstoff, daher ergeben sich auch die 4,1 kOhm aus den ca. 10 Grad. Und die andere Messung über den Temperaturfühler Ladeluft (hat andere Kennlinie) mit den ca. 9,3 kOhm entspricht ebenfalls den ca. 10 Grad. Alle diese Werte sind im grünen Bereich. Fehlerhafte Werte an Pin 5 und 6 hätten aber ohnehin keine oder nur sehr geringe Auswirkungen auf das Startverhalten. Wobei grundsätzlich noch zu sagen wäre, daß Widerstandsmessungen nicht immer sporadische Kontaktfehler zeigen müssen. Die Widerstandsprüfung an der Pumpe ist so in Ordnung. Spannungsmessungen (am Mengenstellwerk auch gemacht) wären besser.

Die Kabelverbindungen zwischen Pumpenstecker und Steuergerätestecker prüfe ich unter Last. Dazu lasse ich über die Leitungen (auch die mit 0,35mm² ) kurz den Strom von ca. 5 A einer Biluxlampe fließen, habe ich früher schon mal erklärt, glaube ich. Warnung: Nur ausprobieren und nachmachen, wenn die Prüfprozedur wirklich zu 100% klar ist!

Für mich tun sich jetzt einige Fragen auf, die nur Du beantworten kannst: Es ist schon etwas geheimnisvoll, daß jetzt die Pumpe offenbar elektrisch angesteuert wird und vorher nach dem Pumpentausch nicht. So habe ich es aus Deinen bisherigen Informationen verstanden. Ist es so, oder habe ich was falsch interpretiert?

Du hast am 29. 11. 02 erwähnt, daß die beiden Pumpen auf der Drehbank mit einem Vor- und Rücklauf per Diesel-Kanister langsam angesaugt haben, ab jetzt Dein Originaltext: "beide liefen, was den Unterdruckteil anbelangt auch, soweit man das beurteilen kann". Was heißt das genau? Welche Drehzahl? Hattest Du da schon das Gefühl, daß die Niederdruck-Förderung nicht wirklich ausreichend ist? Hast Du die Rücklaufmenge gemessen? Wenn ja, welches Ergebnis?

Am 02.12.02 hast Du gepostet: "Der Motor wurde auch mit reinem Diesel gestartet (besser gesagt versucht zu starten) wobei transparente Leitungen zwischengeschaltet wurden. Die ESP hat den Kraftstoff auch einwandfrei gefördert, nur halt wie gesagt nicht eingespritzt." Du meinst mit "einwandfrei gefördert" wieder den Niederdruckteil? Was ist der Hintergrund Deiner Annahme, daß die Pumpe einwandfrei gefördert hat? Welche Messungen, subjektive Beurteilung?

Heute am 29.12.02 informierst Du uns, daß die Pumpe niederdruckseitig nicht fördert. Zitat: "Und jetzt kommt was mich verrückt macht, die ESP wird also auch bei einem Start richtig angesteuert aber jetzt fördert sie keinen Kraftstoff mehr. Ich habe die ESP direkt aus einem Kanister selbst Diesel ansaugen lassen, was sie auch die ersten Sekunden macht, dann bleibt aber die Luftblase in der transparenten Leitung stehen." Das gibt es nicht, wenn die Flügelzellen-Förderpumpe arbeitet, wei es sein soll.

Fragen dazu: Kann vom Umbau noch Luft in der Pumpe gewesen sein? Der Omega hat auch eine elektrische Vorförderpumpe. Hast Du versucht, durch Überbrücken des Pumpenrelais, die Einspritzpumpe einige Zeit zu spülen und damit die Luft rauszubekommen?

Jetzt zum Kanisterversuch: Lag der Kanister bei dem Versuch höher als die Pumpe, oder mußte sie echt über eine bestimmte Höhe ansaugen? Wie lange hast Du gestartet? Wie lange ist die Pumpe jetzt mit Pöl-Befüllung nicht mehr in Betrieb gewesen? Ist es vorstellbar, daß die Flügel der Förderpumpe wegen Pöl teilweise im Rotor verklebt sind und stecken? Welches Pöl verwendest Du? Auch Altpöl?

Kannst Du das Drucksteuerventil (gegenüber dem Kraftstoffzulauf) mal ausbauen und den Kolben auf Leichtgängigkeit und/oder Fremdkörper prüfen? Du brauchst für den 2-flach am Drucksteuerventil einen möglichst breiten , sehr gut passenden 10 mm Gabelschlüssel, oder Du leihst Dir von einem Bosch-Dienst den Original-Steckschlüssel aus, oder Du bastelst Dir den Steckschlüssel selbst. Ich kenne 2 Fälle, wo im Drucksteuerventil Kunststoffreste (vermutlich aus dem Kraftstoff-Filter) gesteckt sind, so daß die Flügelzellenpumpe keinen Druck mehr aufbauen konnte. Die Pumpen wurden wegen zu niedrigen Innenraumdrucks getauscht, obwohl man das Drucksteuerventil hätte leicht reinigen können. Falls Du dazu Fragen hättest: Stelle sie halt einfach.

Kannst Du die Original- Pumpe, und auch die von ebay, eventuell nochmal auf die Drehmaschine nehmen und sie zunächst mit ca. 400 bis 500 U/min laufen lassen. Sie saugt dabei Diesel aus dem Kanister und Du mißt die Rücklaufmenge, die innerhalb einer Minute bei dieser Drehzahl an der Outschraube oder dem Überströmventil austritt? Das ganze nochmal bei einer höheren Drehzahl, z.B. 2400 U/min. jedoch max. 2500 U/min. Eine Messung des Innenraumdrucks (Manometer 0 bis mind. 10 bar) bei diesen Drehzahlen wäre ein weiteres Beurteilungskriterium für die Niederdruck-Förderung. Das Abschaltventil ist bei allen Messungen bestromt und daher offen, damit der Hochdruckteil auch Spülkraftstoff bekommt und nicht etwa frißt. Am 7-poligen Pumpenstecker wird nichts angeschlossen. Wäre dieser Versuch durchführbar?

Ich bin morgen zwischendurch gelegentlich wieder online, jedenfalls abends. Berichte bitte, wie es weiter geht.

MfG Hans F.

PS: War heute den ganzen Tag befehlsgemäß mit meiner "Chefin" unterwegs. Kennst Du doch auch. Deswegen habe ich erst jetzt Zeit gefunden, Dir zu antworten.

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