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Date: March 08, 2004 at 22:37:09
From: Hans Fürthbauer, [linzu3-216-253.utaonline.at]
Subject: Re: Kleine Korrektur, Rainer ...

Hallo Rainer,

wie ich schon gesagt habe, bin ich in manchen Dingen (und hier beim Thema Elsbett besonders) ein Perfektionist, so wie Du halt auch.

Deswegen hier eine kleine Korrektur zu dem was Du geschrieben hast: in meinem Einstiegs-Beitrag habe ich über den Elsbett-Motor (als Gesamtheit) geschrieben, der nicht in Großserie gegangen ist. Von einzelnen "Ideen" war da nicht die Rede.

In meinem noch in Arbeit befindlichen Beitrag bringe ich 3 Beispiele dafür, daß sich spektakuläre Ideen von Dr. Ludwig Elsbett sehr wohl in der Großserie finden. KHD mit der Motorölkühlung kommt darin auch vor. Aber ich will jetzt nicht vorgreifen.

Wir beide kommen ähnlich, wie beim Benzin im CR-System, immer recht schnell in eine Diskussion. Das macht auch Spaß! Deswegen muß ich noch was anmerken:

Nicht nur Elsbett hat in die Regale der Zulieferer gegriffen, auch die großen Autofirmen haben das gemacht und machen es jetzt noch weit intensiver. Von den Milliarden, die in der Autoindustrie Deiner Meinung nach so locker fließen sollen, habe ich noch nicht viel gesehen. Ganz im Gegenteil: aber das ist eine andere Geschichte, die nicht hierher gehört!

Mir ist nicht bekannt, wann Elsbett genau den 6-Zyl.-Diesel für BMW entwickelt hat. Aber es ist auch ganz sicher, daß er für diese Dienstleistung entlohnt wurde. Es ist daher nicht richtig, und Dr. Ludwig Elsbett würde es auch nicht gefallen, daß er da immer als Märtyrer dargestellt wird. Wenn er tatsächlich Gelder, die er bei MAN sicher verdient hat, so locker in eine BMW-Entwicklung gesteckt hat, hat das handfeste Gründe gehabt. Wenn er nicht zum Zug kam, dann auch.

Dr. Ludwig Elsbett war unbestritten ein höchst kompetenter Pionier, Erfinder und Dienstleister in Sachen Dieselmotorenentwicklung. So wie auch die Konkurrenzfirmen Ricardo oder AVL. Möglich, daß er schwache Kaufleute hatte, die seine Ideen und Leistungen nicht gebührend verkaufen konnten. Dafür kann aber man die Autoindustrie nicht verantwortlich machen. Auch die hat Kaufleute, ...

Fakt ist aber, daß BMW Ende der 70-er Jahre auf einen noch evolutionäreren Motor, wie den Original-Elsbett-Motor gesetzt hat. Es war der von der AVL in Graz entwickelte Steyr M1. Auch das war ein von seiner Bauweise her sehr spektakulärer Dieselmotor und ein echter Direkteinspritzer. Ebenfalls der damaligen Zeit weit voraus. ...

Ein herkömmliches Dieselkonzept, das Elsbett für BMW entwickelt hat, war daher bestenfalls eine Rückfall-Variante. So wie ich Dich verstehe, kam der Motor auch nie zum Einsatz.

Jedenfalls hat BMW 1983 einen selbst entwickelten WK-6-Zyl.-Diesel (mit Ricardo-Mulde) in Serie gebracht. Der 5-er BMW E28 von 1983/84 mit diesem Motor, dem M21D 2,4 WA, war damals der schnellste Diesel-PKW der Welt. Einige wenige Fahrzeuge mit diesem Motor gibt es noch. Gelegentlich sind die Besitzer auch hier mit Beiträgen vertreten. Aber das ist Dir eh bekannt.

Wie schon gesagt, bedaure ich es sehr, die prima Chance, den Dr. Ludwig Elsbett im Rahmen der damaligen Forumsveranstaltung noch persönlich kennen zu lernen, verpaßt zu haben. Die Einladung zum Besuch war deutlich ausgesprochen worden. Es war mir halt was Anderes zum damaligen Zeitpunkt vermeintlich "wichtiger". Dafür könnte ich mich heute "in den Hintern beißen", aber: "übersehen ist auch verspielt", wie wir Österreicher zu so einem Mißgeschick gerne sagen. Damit spare ich mir die komplizierte Körperübung und gehe lieber geistig in mich. ... Das klingt zwar flapsig, ist aber todernst gemeint!

MfG Hans F.






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