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Date: May 10, 2004 at 20:59:02
From: Hans Fürthbauer, [linzu4-90-151.utaonline.at]
Subject: Re: Der Elsbett-Motor und seine Einspritzausrüstung

Hallo Reinhold,

einer von uns beiden ist nicht richtig informiert. Vielleicht bin ich es. Ich war auch bisher nie im Elsbett-Museum und habe es leider versäumt, Ludwig Elsbett persönlich kennen zu lernen. Es hätte sich bei etwas gutem Willen und mehr Weitblick sicher einrichten lassen.

Mir liegen zum Elsbett-Motor Bilder und Informationen von Forumsteilnehmern, aus dem Internet und von zeitgenössischen Artikeln in Fachzeitschriften vor. Demnach hatte der Elsbett-Motor keineswegs ein Pumpe-Düse-System, wie man auf den Bildern leicht erkennen kann. Es sind Einzelpumpen, im Zylinderkopf angeordnet und von der obenliegenden Nockenwelle aus angetrieben. Von den Einzelpumpen führen Leitungen zu den Düsenhaltern. Das ist ein typisches Pumpe-Leitung-Düse-System. Sowas gab es - mit untenliegender Nockenwelle - vorher schon und gibt es auch heute noch im Nutzfahrzeugbereich. Was Spektakuläres kann ich daran bei meinem Wissensstand nicht erkennen.

Die Mengen- und Spritzbeginnregelung? Soweit ich es sehe, einiges an mechanischem Klapparitismus. Wer sich mal mit sowas im Detail beschäftigt hat, der weiß, daß eine Mechanik in so einer Form bei der Applikation keine großartigen Freiheitsgrade erlaubt und in Kundenhand bildlich gesprochen, mit einem Sack Flöhe vergleichbar ist. Es läuft immer irgendwas davon.

Auch die Zapfendüse ist im Grunde nicht neu gewesen. In einem Punkt muß ich Dir noch widersprechen: Den Zeitpunkt des Öffnens und Schließens der Zapfendüsen und damit die Einspritzmenge/Arbeitstakt und Zylinder bestimmt nur eher am Rande der Düsenhalter. Denn der Förderbeginn und das Förderende spielen sich im Pumpenelement ab. Und die Zapfendüsen werden nicht von der Nockenwelle gesteuert, das hast Du ganz stark vereinfacht.

Unbestritten ist, daß der Spritzzapfen den Einspritzverlauf durch seine Form, den Düsennadelhub und die Geometrie des Spritzlochs beeinflußt.

"Wir könnten heute weiter sein ...". Wir "könnten" nicht nur, wir sind heute technisch erheblich weiter, als zum Zeitpunkt des Elsbett-Motors. Die heutigen Dieselmotoren haben nur mehr Bruchteile der Abgasemissionen von damals. Sie sind auch pöltauglich. Halt nicht in der von Euch so gewünschten (weil billigen?) Pöl-Naturform, sondern veredelt.

Mir unbegreiflich: was hat es für einen Sinn, einer vergangenen Epoche nachzuweinen, statt sich auf die Zukunft vorzubereiten?

MfG Hans F.

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