Date: May 16, 2004 at 11:29:46
From: MichaelZ, [dach-d9b869f1.pool.mediaways.net]
Subject: Re: MAUT FÜR PKW? Ha! Bei uns ein alter Hut! Wiedermal waren die Österreicher schneller!

Hallo Hans, danke übrigens für Deine Antwort in meinem letzten Posting. Hab dort nicht mehr geantwortet, hat sich durch Deine Aussage ja eigentlich auch erübrigt. >meine Überschrift ist natürlich nicht ganz ernst. Weshalb, ist doch eigentlich ganz richtig. >Und um auf die Postalm zu kommen, brauchst Du ja bei uns eh kein Autobahnpickerl. Mit einem Landy schon gar nicht! Persönlich gefällt mir das Pickerl nicht, denn es ist nicht gerade billig. Für Euch ist wahrscheinlich ein Wochen- oder 2-Monats-Pickerl relevant. Es ist halt abzuwägen, wie oft man die Autobahn wirklich benutzt. Für mich ist es relativ teuer, weil sich eine Jahresvignette nicht rentiert und damit bei Bedarf ein Kurzzeitpickerl kaufen müßte. Postalm, naja, die Anfahrt über die Landstraßengrenze über Grödig und die kleinen Käffer ist halt schon recht umständlich, aber durchaus lohnenswert. >Zur LKW-Maut: Mit einer gewissen Genugtuung habe ich schon registriert, daß bei uns die Autobahnmaut für LKW und Busse seit 1.Jänner 2004 problemlos funktioniert. So gut, daß viele Transportunternehmer ihre Fahrer gezielt angewiesen haben, diverse Strecken nicht auf der Autobahn, sondern auf den Bundesstraßen zu fahren, um Maut zu sparen. Das hat zu einem erheblichen Verkehrsanstieg auf diesen Routen und durch Ortschaften und Städte geführt. Die Bevölkerung geht auf die Barrikaden und die Politik muß sich was einfallen lassen, die LKW wieder auf die Autobahn zu bringen. Tjo, die logische Konsequenz. War ja echt für jeden durchschnittlich begabten Menschen zu erwarten. Im LKW kann man sich recht gut errechnen, wie weit man kommt bis nächste Ruhezeit, Abladestelle usw. Da könnte teilweise die Landstraßenalternative echt gut passen - kann ich mir vorstellen. >Vor einigen Wochen war ich mal als Passagier mit einem Autobus unterwegs. Immer wenn der Bus so eine Zählstelle passiert hat, hat sein Erfassungsgerät vorne auf der Ablage unter der Windschutzscheibe einen gut hörbaren Pieps abgegeben. Das war das Zeichen für eine erfolgreiche Abbuchung. Sollte es 2 mal piepsen, wäre was schief gelaufen und der Lenker müßte die nächste Autobahnraststelle anfahren und klären oder klären lassen, was nicht funktioniert hat. Sonst wäre eine empfindliche Strafe fällig. Das finde ich aber noch human, ich dachte schon, bei zweimal piepsen wird eine automatische Zwangsbremsung bis Stillstand durchgeführt, die Fahrzeughupe zwangsbestromt und der Notruf betätigt, um dort vor Ort gleich die Ordnungsmacht auf sich aufmerksam zu machen. Dann kann der Fahrzeugführer auch gleich festgenommen werden, weil er wahrscheinlich am Kontrollgerät unerlaubte Manipulationen durchgeführt hat. ;-) >Noch ein Kuriosum am Rande, das ich auch bei dieser Fahrt im Zuge der Diskussion gehört habe: Eine Spedition hat in der 1. Jännerwoche 2004 ihren Stadtfahrer angewiesen, die noch fehlenden 35 Abbuchungsgeräte in Linz abzuholen. Der Mann hat die große Schachtel mit den Geräten in den Gepäckraum gestellt. Dann ist er über die Autobahn heim gefahren. Zuhause angekommen, wurde festgestellt, daß jedes der Geräte bereits 40 km abgebucht hatte. Die Geräte waren bereits aktiv geschaltet gewesen, ... Tjo, was soll ich sagen? >So können sogar die im Umgang mit Behördenfallen recht routinierten Österreicher gelegentlich "einfahren". Da fällt mir ja gleich MA 2412 ein. Noch anzumerken wäre, beim reichsdeutschen Mautsystem (man erinnere sich, falls möglich - oder wars doch schon bundesdeutsch?), ich denke mal obs läuft oder nicht, dürfte sich rein netto haushaltstechnisch etwa gleich auswirken. Ob ich das als kleiner Mitmensch steuerfinanziere (wie momentan) oder indirekt über Produktpreise (falls es mal funktionieren sollte) dürfte für meine private Kasse keinen Unterschied mache. Was ich nicht verstehe, daß gerade solche "innovativen" Unternehmen wie Sie-nehmens oder Teledumm mit Neu-Projekten dieser Größenordnungen durchführen sollen halte ich wirklich für einen guten Scherz. Größe macht nicht fähig, wie man nur zu gerne in der Wirtschaft erkennen kann. Manch halbwegs fähigen Hobbybastler ist es möglich, eine Fahrzeugerkennung nach Strecke durchzuführen, die Technik ist schon fast prähistorisch und erfordert nur kleine Anpassungen. Ich sag halt, wieder eine Chance vertan, um die scheinbar reichlich vorhandenen Steuergelder dem (ich glaub noch vorhandenen) Mittelstand zur Verfügung zu stellen. Ach halt, doch, ein paar kleinere Firmen sind noch im Boot, aber das sind ja nur die "Geldwäschebetriebe", die dafür sorgen, daß die führenden Köpfe ohne aufzufallen adäquat honoriert werden können. Warum kann sowas bei uns nicht "professionell" angegangen werden? Mein Vorschlag, eine Firma zB. bekommt 50 oder 100 Autobahnkilometer als Lizenz. Dieser Laden betreibt die Erfassungsstellen in seinem Bereich und rechnet zB. über eine übergeordnete Inkassostelle ab - fertig. Die Firma bekommt einen Prozentsatz der Umsätze und finanziert sich damit. So funktioniert die Wirtschaft auf der ganzen Welt. Vorteile: Betreiber vor Ort, keine großen Wegezeiten bei Wartung, private Finanzierung des Systems, sicheres System, weil ja kein privater Betreiber auf seine Einnahmen verzichten will. Also, was wäre nötig? Ein oder mehrere Entwicklungszentr-um/en, mehrere Hersteller der entwickelten Geräte, eine Lizenzvergabestelle und hunderte von Lizenznehmern. Wetten, das würde funktionieren und bräuchte so gut wie keine Steuerfinanzierung, weil alle auf Provisionsbasis abrechnen. Muß man eigentlich seinen Anteil der Staatsschulden bezahlen, wenn man dauerhaft dieses traurige Land verläßt? Viele Grüße Michael