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Date: July 16, 2004 at 21:21:23
From: Hans Fürthbauer, [linzu1-206-93.utaonline.at]
Subject: Re: Danke Rhanie und Kompliment!

Hallo Rhanie,

Kompliment für die prima Formulierung und die Übersichtlichkeit! Jetzt kann ich auch ein wenig mitreden. Deinen leicht obsoleten Nachsatz in der Überschrift übersehe ich mal großzügig und rechne ihn gegen meine Gräfin Almaviva auf.

Ja, der Druckverlusttest ist eine gute Diagnosemöglichkeit für die Dichtheit des Brennraums. Es sollte halt der Kolben des zu prüfenden Zylinders genau in OT stehen, sonst dreht sich der Motor beim Einblasen der Druckluft relativ schnell in UT.

Da fällt mir immer ein, wie ein Kollege mal einen großvolumigen Diesel mit einer Stecknuß und einem T-Stück an der Kurbelwellenschraube halten wollte. Er hatte grundsätzlich immer den Kolben über die Ventilüberschneidung plus 1 Umdrehung auf Verdichtungs-OT gestellt. Die unten beschriebene Vorgangsweise mit dem Pfeiferl war ihm zu aufwendig. Sicherheitshalber hat er aber doch die Stecknuß samt T-Stück verwendet. Er hat aber mal nicht aufgepaßt, beim Aufdrehen der Pressluft hat sich der Motor weitergedreht und die die Stecknuß ist abgesprungen. Der Platz zwischen Kühler und Lüfter war eng und der Lüfter hat ihm kräftig auf Finger und Handrücken geklopft. So mit unschönen Abschürfungen und leichten Blutergüssen.

Die Flüche und Verwünschungen des Kollegen habe ich heute noch im Ohr. Das sollte auch jeder wissen, der sich mit dem Druckverlusttest beschäftigt und wenig Erfahrung damit hat.

Für die genaue OT-Stellung der einzelnen Kolben hatten wir ein Pfeiferl mit einer Schlauchverlängerung und verschiedenen Gummikegeln. Glühstift oder Düsenhalter raus, Pfeiferl mit passendem Gummikegel in die Öffnung und Motor in Drehrichtung gedreht. Wenn der Kolben im Verdichtungshub hochgeht, meldet sich das Pfeiferl. Es verstummt schlagartig, wenn der Kolben ganz knapp vor OT ist. Da man ja auch eine gewisse Reaktionszeit hat, passt das bei mir immer ganz genau. Statt dem Pfeiferl gibt es bei Bosch auch eine Vorrichtung mit einem Schwebekörper in einem Plexiglasgehäuse. Geht genau so. Im Verdichtungshub drückt es den Schebekörper an den oberen Anschlag im Gehäuse. In dem Moment, wo der OT erreicht ist, fällt er nach unten. Wenn man eine der beiden Methoden mit ein wenig Sorgfalt anwendet, bleibt der Kolben in OT stehen. In dieser Stellung sollte auch der Druckverlusttest gemacht werden. Denn im Motorbetrieb stellt sich gleich nach dem OT der Spitzendruck ein.

Ein Punkt ist noch zu beachten, der ganz besonders auch für die Kompressionsprüfung gilt: Eventuell abgeplatzte Teilchen von Verbrennungsrückständen beim Lösen von Glühstift oder Düsenhalter können während des Prüfvorgangs auf die Ventilsitze gelangen. Damit würde eine Undichtheit detektiert, die nicht funktionsrelevant ist, sondern aus der Prüfprozedur stammt. Und eventuell Maßnahmen auslösen, die für den Hugo sind. ...

Alles schon dagewesen, deswegen wollte ich es noch extra anführen.

Geht man über die Glühstifte ran, ist es einfach: Glühstifte eine Umdrehung lockern, Motor nochmal starten und so ca. eine halbe Minute auf Drehzahl bringen.

MfG Hans F.

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