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Date: July 24, 2004 at 20:00:59
From: Werner, [pd9fd1e05.dip.t-dialin.net]
Subject: Nicht, daß ich das jetzt verstanden hätte, aber...

...Deine Tochter scheint für Dich zunehmend eine Herausforderung zu werden.

Ich versuchs mal so:

Luftdichte: stimmt, das Produkt aus Luftdichte und Quadrat der Geschwindigkeit muß einen bestimmten Wert überschreiten, damit das Flugzeug oben bleibt. Mal so ganz grob fällt die Dichte der Luft alle 5000m (genau irgendwie 5432, oder so) auf die Hälfte ab. In Reiseflughöhe eines Airliners ist also nur noch ein Viertel. Fliege ich jetzt doppelt so schnell, wie unten am Boden, so habe ich wieder den gleichen Auftrieb. Grenzen werden durch die Schallgeschwindigkeit gesetzt, die bei der Umströmung des Flugzeuges lokal schon vor dem Erreichen von 330 m/s erreicht ist. Beim Jumbo ist z.B. im Bereich der dicken Schnauze ab 850 km/h Überschallströmung, deswegen ist es in der ersten Klasse vorne auch so laut.

Im Klartext heißt das, bei spätestens 900 ist Schluß. Nun muß man nur noch ein Flugzeug bauen, was bei der Geschwindigkeit möglichst hoch in möglichst dünner Luft fliegt, um möglichst wenig Treibstoff zu verbrauchen. Wenn man das bis zum Excess treibt kommt ein Riesendrachen raus, der in Bodennähe wie eine lahme Ente fliegt und nur mit übermäßigem Schub zu vernünftigen Leistungen zu bewegen ist. Es gibt aber so Superhöhenaufklärer, die im Unterschall über 20.000m hoch steigen können. Da wird jedes Luftmölekül einzeln unter den Flügel gebeten. Bei stärkerem Wind sind die aber unten schon empfindlich. Die Flugzeugbauer müssen also hin und herrechnen, bis das unterm Strich schnellste Fliegerchen rauskommt.

So weit zur Turbine. Beim Kolbenprop sinkt die Leistung in etwa linear mit der Luftdichte (ohne Aufladung), dafür nimmt der Leistungsbedarf aber zu, denn bei gleichem Widerstand ist das Flugzeug schneller geworden und hat den Verstellprop in einem anderen Gang. Selbst wenn das Flugzeug keinen Verstellprop hat, wird in der Regel keine höhere Drehzahl erreicht, weil einfach der Dampf dafür fehlt.

Der Propeller hat übrigens auch einen eigenen Leistungsbedarf, der auch dann, wenn kein Vortrieb erzeugt wird, greift. Doppelte Drehzahl heißt achtfache Leistung, heißt, selbst in dünner Höhenluft bei stark nach unten gedrückter Maschine braucht der Prop nur 200/min mehr zu machen, dann läuft der Motor wie gegen eine Wand.

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Ich weiß, daß das jetzt nicht genau die Antwort war, ich drücke mich gerne mit viel Text drumrum und mach die Leute damit besoffen. Wenns nicht reicht, vielleicht nochmal genauer fragen. Anders gesagt:

Um Dir genau auf diese wichtige Frage antworten zu können, benötige ich erstmal mehr Informationen. Deine Tochter sollte sich auch hier im Forum erstmal vorstellen. Das ist bei uns so üblich.


Gruß

Werner

(wieder am zeichnen, hoffentlich bald mal wieder in der Luft)

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