Date: December 15, 2005 at 23:21:40
From: Hans Fürthbauer, [n938p015.adsl.highway.telekom.at]
Subject: Re: Respekt, Manfred, daß der zweite M21D-Motor auch schon gut läuft, ist prima!
Hallo Manfred,
du bist ja schon ein "alter Kunde" von mir, daher freut mich Dein Erfolg ganz besonders!
Zu Deiner Frage, wie Du das Drucksteuerventil der VP15 Deines 324td wieder in den Ausgangszustand versetzen kannst? Das ist nicht besonders schwierig, wenn man mal weiß wie's geht:
Dazu baust Du das Drucksteuerventil aus und spannst es am Zweiflach so in einen Schraubstock, daß die Ventilunterseite nach oben zeigt. Unbedingt Schonbacken verwenden, dann bleibt der Zweiflach unbeschädigt. Denn Du mußt das Ventil schon einigermaßen kräftig spannen. Dann ziehst Du die geschlitzte Spannhülse raus. Dazu kannst Du Dir einen Haken aus einem steifen Draht oder einem alten Schraubenzieher mit ca. 5 mm Durchmesser anfertigen und so zuschleifen, daß Du mit dem Haken die Spannhülse an der Rückseite greifen kannst. Sie läßt sich mit ein wenig Geschick und Kraftaufwand herausziehen.
Dann spannst Du das Ventil aus, drehst es um und dann fällt der Kolben und die Feder raus. Mehr ist da nicht drin. Soweit ich mich dunkel erinnere, könnte ich Dir schon mal ein Schnittbild des Drucksteuerventils gemailt haben. Bin mir aber nicht sicher. Wenn doch nicht, dann bitte anfordern. Mit dem Bild ist alles klar.
Statt dem Haken kannst Du Dir auch eine Ausziehvorrichtung basteln, z.B. mit einer kleinen, oval geschliffenen Scheibe, die sich schräg durch und dann hinter die Spannhülse schieben läßt und einer kleinen Gewinde-Ausziehspindel (lange Schraube mit Mutter M4 und passende Distanzhülse als Aufsatz am Ventilkörper, alles aus der Bastelkiste), die sich am Grundkörper des Drucksteuerventils abstützt.
Ich hab es da einfacher, denn ich hab eine spezielle Zange, mit der sich die Spannhülse an der Rückseite sofort fassen und durch das Schließen der Zange problemlos ausziehen läßt. Unter uns Kollegen, kann ich Dir die Zange gerne mal leihen. Oder, noch einfacher ein Foto davon machen. Geht allerdings erst ab KW04/06. Die Zange befindet sich in Linz in meinem Schrank. Dort brauch ich sie öfter als zu Hause.
Ist das Drucksteuerventil "ausgeräumt", dann spannst du es wieder in den Schraubstock, wie beschrieben und klopfst mit einem 500 g-Hammer und einem 6 mm-Splintentreiber den Einstellbolzen von der Ventilinnenseite soweit zurück, bis er mit der Stirnfläche des Zweiflachs gerade noch nicht bündig ist. Oder wenn, ist das auch ok.
Dann baust Du das Ventil wieder zusammen: Feder rein, Kolben rein, Spannhülse angesetzt und kräftig fingerfest eingedrückt. Alles vorher in Diesel getaucht, oder mit handelsüblichem Rostlöser oder dünnflüssigem Schmiermittel besprüht.
Jetzt hilft wieder der Schraubstock: Du spannst das Ventil mit der angesetzten Spannhülse jetzt waagrecht in den Schraubstock und drückst mit den Backen die Spannhülse bündig in den Ventilkörper rein.
Wenn Du jetzt das Ventil aus dem Schraubstock nimmst und in Axialrichtung kräftig schüttelst, hörst Du ganz deutlich den Kolben klappern. Denn der liegt jetzt noch nicht unter Federvorspsnnung. Das eindeutige Klappern ist die Kontrolle, daß alles richtig zusammengebaut und leichtgängig ist.
Dann folgt noch der Einstellvorgang, der Dir eh bestens bekannt ist.
MfG Hans F.
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