Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

[ Follow Ups ] [ Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik ]

Date: January 19, 2006 at 21:18:39
From: Funman, [ip-202-18.travedsl.de]
Subject: Komische Elektrische Maschinen

Na, dann erbarme ich mich mal:

Der klassische permanenterregte Wechselstromgenerator
besitzt Magnetpole, die mechanisch an den Polen einer
Spule vorbeibewegt werden. Dabei wird ein wechselnder
oder modulierter oder schwankender magnetischer Fluß
erzeugt, der in der Spule eine Wechselspannung induziert.

Wie dieser Fluß erzeugt wird, spielt keine Rolle.

Es kann noch gezeigt werden, daß bei Energieentnahme
an der Spule der Strom durch diese wiederum ein
Magnetfeld erzeugt, das immer genau den mechanischen
Rotor bremst. Die genaue Herleitung spare ich mir mal.
Damit wird mechanische in elektrische Energie verwandelt.

Die drei Generatoren auf dieser Website, Fluxgate,
parallel path und Phi, basieren auf der kindlichen
Annahme, daß durch veränderte Geometrie, also andere
Ausführung, die physikalischen Grundlagen verändert
werden. Dies ist nicht der Fall. ( Ich habe als Kind
auch mal solche Maschinen "erfunden").

Alle 3 Generatoren sind physikalisch identisch, sie sind
nur ungünstig ausgeführt und haben damit geringe
Leistungsdichte. Durch Optimierung auf kurze Luftspalte,
große Magnetquerschnitte und kurze Magnetwege, können
alle 3 Entwürfe auf bekannte Konstruktionen, z.B. die
Klauenpollichtmaschine, überführt werden.

Der Homopolargenerator funktioniert tatsächlich, und
zwar durch den elektrischen Widerstand der leitenden
Scheibe. Die Ladungsträger, hier Elektronen, bewegen
sich auf einer Spiralbahn durch die Scheibe und erzeugen
dadurch eine elektrische Spannung, einen Stromfluß und
bremsen die Scheibe ab. Auch hier wird der
Energieerhaltungssatz gewahrt. Der Wirkungsgrad ist
sehr schlecht.

Der Betrieb als Motor verdeutlicht dies: Der Strom
fließt radial durch die Scheibe, die Elektronen werden
abgelenkt in Umfangsrichtung (tangential), der mechanische
Widerstand der Elektronen in der Scheibe treibt diese an,
die entstehende Spannung, Strom und Leistung werden
am elektrischen Widerstand der Scheibe verbraucht.

Bei Interesse an solchen Spielereien könnte die
Metallscheibe durch Halbleitermaterial (vgl. Hallgenerator)
oder eine elektrolytgefüllte Küvette ersetzt werden.

Ein analoges Experiment sieht so aus: man nehme den
Stator einer Asynchronmaschine und schließe ihn an
Drehstrom an (natürlich über Trafo oder Widerstand).
Dann stecke man eine aufgespießte Konservendose hinein.
Sie wird sich fröhlich drehen, obwohl sie keine Pole
hat. Mit einem genau gefertigten und gelagerten
homogenen Stahlzylinder geht das noch viel besser.
Auch hier ist der Wirkungsgrad sehr schlecht.

Der MEG ist ein schlichter Trafo mit 2 Zweigen, die
über den mittleren Schenkel ein wenig gekoppelt sind.
Solange der Kern nirgendwo in die Sättigung geht,
ist der Permanentmagnet bedeutungslos und könnte
auch durch einen Weichmagnetkern ersetzt werden.

Nach den weiteren Ausführungen über den MEG, ich hab
das Patent mal überflogen, soll das Ding ein waschechtes
Perpetuum Mobile sein und rauhe Mengen Energie aus dem
Nichts erzeugen.

Der Mechanismus bei Scharlatanerien wie dieser ist
immer gleich: Durch die möglichst komplizierte und
auch ggf. durchaus fundierte Abhandlung von Nebenproblemen,
z.B. theoretischen Grundlagen oder Fertigungsproblemen,
wird der Blick des Betrachters auf das zentrale unlösbare
Problem vernebelt und eine Diskussion oder Überprüfung
unmöglich gemacht, denn kein Kritiker hat Lust, sich seiten-
und wochenlang in Nebensächlichkeiten zu ergehen.

Eine Abwandlung dieser Argumentation ist der Spruch:
Woher sollen wir wissen, daß es nicht doch funktioniert,
wenn wir es nicht ausprobiert haben. Es könnte doch sein.
Durch Vervielfachung der Ideen und Realisierungsvorschläge
wird eine Widerlegung der absurdesten Theorien
sicher verhindert.

Noch ein paar Hinweise auf tatsächlich existierende
Phänomene: Im Vakuum, also im Nichts, genauer, in einem
Magnetfeld, läßt sich Energie speichern. Grund ist der
magnetische Widerstand des Vakuums, an dem gleichzeitig
magnetische Spannung und mag. Fluß auftreten können. Die
Energie geht nicht verloren, sie kann vollständig wieder
zurückgewonnen werden.

Ein Permanentmagnet speichert Energie in seinem Magnetfeld.
Diese Energie mußte zum Aufmagnetisieren hineingesteckt
werden. Es ist möglich, Apparate zu bauen, die sogar auf
elektrochemischem Wege, also mit Ionen als Ladungsträgern,
diese Energie wieder entnehmen. Es kommt elektrischer
Strom aus dem Apparat heraus, der Magnet verliert seine
Magnetkraft. Auch hier muß aber die gewonnene Energie
vorher hineingesteckt werden.

Es ist möglich, die Bewegungsenergie, thermische Energie,
kinetische Energie von Teilchen in einem Material
zu entnehmen. Dabei wird das Material kälter. Das wird
auch gemacht, aber nicht zur Energiegewinnung, sondern um
das Material abzukühlen.

Tschüß, Hajo













  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread
  • View entire thread
    Posted with UFORUM version 1.00
    [Previous Message] [Next Message]

    Follow Ups:


    [ Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik ]