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Date: February 08, 2008 at 15:17:25
From: Funman, [static-sdsl-cus-119-170.de.clara.net]
Subject: Raketenstabilität

Hallo Werner,

ich denke Silvesterraketen mit Stab und
auch alle anderen stabilisieren sich nicht.
Wenn die Rakete mal vom Boden
abgehoben hat, dann weiß das Ding nicht
mehr, wo oben und unten ist. Eine
Silvesterrakete fliegt aufwärts genausogut
wie abwärts und auch horizontal. Es gibt
immer wieder Spaßmacher, die das zu
Silvester mal ausprobieren, ich z.B.,
war aber versehen, die Sektflasche ist
umgekippt.

Wenn es so wäre, dann müßte sich die
Bahn einer schräg abgeschossenen Rakete
ja aufrichten. Tut sie aber nicht.

Es gibt
auch Silvesterraketen mit Flossen, die richten
die Bahn genausowenig auf wie die mit Stab.

Eine schräg fliegende
Rakete wird nicht von der Seite angeblasen,
warum sollte sie? Die Anblasung kommt immer
von vorne, die Rakete ist dabei
im Kräftegleichgewicht. Es gibt keine Kraft, die
die Rakete quer beschleunigt, das wäre die Voraussetzung
für schräge Anblasung. Sie pflügt ihre Bahn
durch die homogene Luftmasse, egal in welche
Richtung. Wind z.B. führt hauptsächlich zu einer
Abtrift, aber nicht zu Schrägflug.

Natürlich kann man die schräge Bahn in einem
Parallelogramm zerlegen, aber das ist eine
Betrachtung von der Erde, die Rakete weiß davon
nichts.

Schräge Anblasung gibt es nur bei
seitlichen Beschleunigungen, also bei WindBÖEN
von der Seite. Dafür sind die Flossen, und der
Stab, der die Rakete dann wieder in den Wind
dreht. Geht aber nicht bei konstantem Wind.

Natürlich ist der Raketenbahn eine Fallparabel
überlagert. Davon weiß die Rakete aber nichts.
Natürlich fliegt die Rakete
abwärts schneller als aufwärts relativ zur Luft,
aber daraus kann sie imho keine Stabilisierung
ableiten wie ein Flugzeug.

Es hilft alles nichts: Man kann das Abweichen der
Rakete mildern, aber nicht verhindern. Mildern kann
man mit Flossen wegen der Böen, mit großer Massenträgheit
um die Querachse, das dürfte der Hauptgrund für den
Stab der Silvesterraketen sein, und mit Rotation
und Kreiselwirkung, wie auch bei den Wasserraketen,
und bei Gewehrgeschossen mit Drall durch die Züge.
Und durch peinlich genaue Ausrichtung der Düse, damit
die Schubachse den Schwerpunkt trifft.

Ich habe den Verdacht, daß bei diesem Thema immer
noch die Vorstellung mitschwingt, daß eine Rakete
ein Ding ist, das am Punkt des Schubes wie an einem
Haken aufgehängt ist und am Schwerpunkt runterbammelt.
So etwas gibt es aber nicht.

Tschüß, Hajo

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